Was war das, geliebtes Italien? Gegen die kleine Slowakei hilft auch ein spätes Tor von Antonio Di Natale und das 0:0 von Paraguay gegen Neuseeland nicht. Die Niederlage besiegelt das WM-Aus. Mamma mia, was war denn das, geliebtes Italien. Bist ja immer noch Weltmeister. Hast ja immer noch die schönsten Fans, das schon, vielleicht ...
... sogar die einfallsreichsten, die lauter trommeln als Vuvuzelas tröten. Aber den Pokal haben offenbar die Fans auf dem Kopf - und die Spieler nicht in den Händen.
Da half es auch nichts, dass Gennaro Gattuso gegen die Slowakei wieder mitgiften durfte im Mittelfeld. Dieser herrlich grätschende Kampfzwerg, den auch Deutschland während der Weltmeisterschaft 2006 zu achten und lieben lernte. Denn die Zeiten, ...
... als unter Gattusos Regie die Gegner, man muss es so sagen, ungespitzt in den Boden gerammt wurden - davon, liebes Italien, bist du weit entfernt, auch wenn es bei Slowakeis Stürmer Erich Jendrisek danach aussieht.
Ja, wahrlich müde sind deine Helden wie der altersschwache Fabio Cannavaro geworden. "Avanti, avanti die Lahmen und Hinkenden", hatte La Repubblica vor dem Spiel gelästert. Wie recht sie hatte.
Mal ehrlich: Ist das Fußball, was Stürmer Vincenzo Iaquinta praktiziert, oder erinnert das nicht eher an eine Schulhof-Rauferei?
Ist das Fußball, was Daniele De Rossi mit seinem katastrophalen Fehlpass vor dem 0:1 durch Robert Vittek (der später noch ein zweites Tor erzielen durfte) bot?
Da spielte keine Rolle mehr, dass sich im zweiten Spiel der Gruppe F Neuseeland und der Gruppensieger Paraguay torlos trennten, ...
... Neuseeland knapp an einer Sensation vorbeischrammte und ungeschlagen ausschied.
Es spielte keine Rolle mehr, dass Slowakeis Torhüter Jan Mucha nach Antonio Di Natales 1:2 rotwürdig um sich schlug. Es spielt keine Rolle, dass Fabio Quagliarella nach Kamil Kopuneks 1:3 noch einmal verkürzte.
Am Ende liegst du nun gemeinsam da mit Antonio Di Natale, liebes großes Italien, ...
... weinst mit Cannavaro (li.) und Quagliarella, ausgeknockt in einer vemeintlich schwachen Gruppe ...
... durch eine 2:3-Niederlage gegen die kleine Slowakei. Arrivederci!