Wimbledon:Roger Federer könnte sein Gegner werden

Schuld an diesem Erfolg ist die Zahnärztin Jennifer Bate. So sehen das die Hauptdarsteller selbst.

Bate ist Mutter zweier Kinder, sie war mit ihrem Cousin im Februar ausgegangen, sie hatten beide unglückliche Liebesgeschichten zu verarbeiten. Da traf Bate Willis, der kurz vor der Abreise war. Bate hat natürlich auch schon einiges in der britischen Presse erzählt, und so sagte sie, es sei sofort "Liebe auf den ersten Blick" gewesen, ihrer Mutter erzählte sie, sie habe "the one" getroffen, den Richtigen.

Bate redete auf Willis ein, er könne doch nicht einfach in die USA ziehen, jetzt, da sie sich ineinander verliebt hatten. Und sie sagte ihm auch, er könne nicht einfach aufgeben in seinem Beruf, er solle noch einmal alles versuchen. Wäre er einmal raus, gäbe es kein Zurück mehr. Willis nahm sich das zu Herzen.

Noch 2014 hatte er über eine Crowdfunding-Aktion versucht, Geld einzutreiben. In seiner Karriere hat er bislang 69500 Pfund verdient. Er hat sich auch in Frankreich und in Deutschland (beim MSC Köln) in Tennisligen etwas dazu verdient. Nun hat er 30000 Pfund sicher. "Es ist mit Sicherheit der größte Zahltag, den ich hatte", sagte er und merkte mit britischem Humor: "Ich kann jetzt einige Rechnungen begleichen."

Ricardas Berankis ist nun sein Gegner, der Litauer ist die Nummer 53 der Welt, ein kleiner, drahtiger Kämpfer, ein unbequemer Wühler. Eigentlich kann Willis nicht gewinnen. Berankis wird vom deutschen Ex-Profi Rainer Schüttler betreut. Sollte es für Willis doch klappen, könnte seine Geschichte noch aufregender werden. Roger Federer wäre dann wohl sein Gegner, der vielleicht größte Spieler der Tennisgeschichte gegen einen, der auswandern wollte, sich verliebte und als Nummer 775 der Welt ein kleines Wunder schaffte. Ein Match auf dem Center Court wäre dann möglich, ja wahrscheinlich. Seine große Liebe Bate jedenfalls ist sich sicher: "Es steckt noch viel mehr in ihm."

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: