Werder Bremen:Gefälschtes Impfzertifikat? Trainer Anfang wehrt sich

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Werder-Trainer Markus Anfang. (Foto: Daniel Karmann/dpa)

Laut Vereinsangaben läuft gegen den Werder-Coach ein Ermittlungserfahren. Die Frauen-Tennistour erwägt den kompletten Rückzug aus China.

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Werder Bremen, Trainer: Gegen Werder Bremens Trainer Markus Anfang ist nach Vereinsangaben ein Ermittlungsverfahren wegen der angeblichen Nutzung eines gefälschten Impfzertifikats eingeleitet worden. Darüber sei die Geschäftsführung des Fußball-Zweitligisten am Donnerstagabend informiert worden, hieß es in einer Stellungnahme. "In einem persönlichen Gespräch mit der Geschäftsführung hat Markus Anfang die Anschuldigungen entschieden zurückgewiesen und nachdrücklich versichert, vollständig geimpft zu sein und ein gefälschtes Impfzertifikat nicht genutzt zu haben", hieß es in der Werder-Mitteilung.

"Ich habe genau wie jeder andere doppelt geimpfte Bürger meine beiden Impfungen in einem offiziellen Impfzentrum erhalten und dafür die entsprechenden Aufkleber im gelben Impfpass bekommen. Den habe ich anschließend in der Apotheke digitalisieren lassen und ging selbstverständlich davon aus, dass damit alles seine Ordnung hat. Ich hoffe sehr, dass sich das Thema schnell aufklärt", wurde Anfang in der Mitteilung zitiert.

Tennis, WTA: WTA-Chef Steve Simon hat mit dem kompletten Rückzug der Frauen-Tennistour aus China gedroht, falls die Führung in Peking im Fall der verschwundenen Spielerin Peng Shuai nicht Licht ins Dunkel bringt. "Wir sind definitiv dazu bereit, unsere Aktivitäten zu beenden, mit allen Konsequenzen, die das mit sich bringt", versicherte Simon am Donnerstag (Ortszeit) in einem CNN-Interview. Die Vorwürfe in Bezug auf Peng seien "größer als das Geschäft", sagte der Chef der Spielerinnen-Organisation WTA. "Frauen müssen respektiert und dürfen nicht zensiert werden", forderte Simon.

China gilt mittlerweile als wichtiger Standort vor allem für das Damen-Tennis. 2018 wurde das Saisonabschluss-Turnier der besten acht Spielerinnen des Jahres von 2019 bis 2028 an die chinesische Stadt Shenzhen vergeben und das Preisgeld von 7 Millionen US-Dollar auf 14 Millionen verdoppelt. Wegen der Coronavirus-Pandemie konnte in den vergangenen beiden Jahren allerdings nicht in China gespielt werden. Peng Shuai hatte Anfang November im sozialen Netzwerk Weibo Vorwürfe wegen eines sexuellen Übergriffs durch einen chinesischen Spitzenpolitiker veröffentlicht. Seither ist die 35-Jährige nicht mehr öffentlich gesehen worden und gilt als verschwunden.

Handball, Champions League: Der deutsche Handball-Rekordmeister THW Kiel hat in der Champions League das Topspiel gegen den letztjährigen Finalisten Aalborg Handbold gewonnen. Das Team von THW-Coach Filip Jicha bezwang den dreifachen dänischen Meister nach großem Kampf mit 31:28 (17:14). Kiel führte in der zweiten Halbzeit schon deutlich mit 28:22, ehe die Dänen noch einmal bis auf ein Tor herankamen. Am Ende hatte der Bundesligist aber die besseren Nerven. Beste THW-Werfer waren Hendrik Pekeler und Niclas Ekberg mit jeweils sieben Toren.

Kiel bleibt nach Abschluss der Hinrunde somit Zweiter der Gruppe A und vergrößerte zudem den Vorsprung auf Verfolger Aalborg. Die beiden besten Mannschaften jeder Achtergruppe qualifizieren sich direkt für das Viertelfinale. Die Teams auf den Plätzen drei bis sechs müssen in die Play-offs. Schon in der kommenden Woche kommt es in Dänemark zum Rückspiel.

Frauenfußball, Champions League: Dem zweimaligen Titelträger VfL Wolfsburg droht in der Fußball-Champions-League das Vorrunden-Aus. Die deutschen Pokalsiegerinnen verloren am Donnerstagabend ihr Heimspiel gegen Juventus Turin mit 0:2 (0:0) und wurden dadurch von den Italienerinnen vom wichtigen zweiten Tabellenplatz der Gruppe A verdrängt. Ein Eigentor von Kathrin Hendrich in der 53. Minute und ein Kontertor von Andrea Staskova in der Nachspielzeit (90.+3) entschieden die Partie vor 1725 Zuschauern.

Die Wolfsburgerinnen waren zwar überlegen, aber in der Offensive viel zu ungefährlich. Nur vier Tage nach ihrem Sieg im Bundesliga-Spitzenspiel beim FC Bayern München besaßen sie in 90 Minuten keine einzige klare Torchance. Nur die beiden ersten Teams jeder Gruppe qualifizieren sich für das Viertelfinale. Der VfL geht nun mit einem Rückstand von zwei Punkten auf Juventus in die beiden letzten Vorrundenspiele beim Außenseiter Servette FC in der Schweiz (8. Dezember) und gegen Tabellenführer FC Chelsea (16. Dezember).

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