Volleyball:Der Nächste, bitte

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DVV-Sportdirektor Christian Dünnes sucht sich eine neue Herausforderung - und geht nicht ganz im Frieden. (Foto: Markus Prosswitz/masterpress/Imago)

Der Deutsche Volleyball-Verband kommt nicht zur Ruhe. Nach der Trennung von seinem Beachvolleyball-Sportdirektor Niclas Hildebrand folgt nun der Rücktritt des Hallen-Sportdirektors Christian Dünnes - wohl auch wegen persönlicher Differenzen. Eineinhalb Jahre vor den Olympischen Spielen steht der Verband ohne sportliche Führung da.

Der Deutsche Volleyball-Verband und Sportdirektor Christian Dünnes gehen getrennte Wege. Der 38-Jährige verlässt den DVV nach fast sechs Jahren laut Mitteilung vom Freitag "auf eigenen Wunsch". Dies sei "das Ergebnis mehrtägiger Gespräche" zwischen Vorstand, Präsidium und Dünnes. Der Verband arbeitet nach eigenen Angaben bereits gemeinsam mit der Volleyball Bundesliga an der Nachbesetzung. "Wir wären gerne den eingeschlagenen Weg mit ihm weitergegangen", wird DVV-Präsident Rene Hecht zitiert: "Für seine geleistete Arbeit gelten ihm unser Dank und Respekt. Er wird beim Volleyball immer ein gern gesehener Gast sein." Dünnes selbst sieht für sich und den Verband die "Zeit für einen Neuanfang" gekommen: "Ich blicke auf eine sehr spannende und intensive Zeit beim DVV zurück, die mir positiv in Erinnerung bleiben wird."

Dünnes hatte den Posten im Mai 2017 übernommen, in seine Amtszeit fallen EM-Silber der Männer im Jahr 2017, außerdem gewann die männliche U18 EM-Gold 2018, die U17 holte im vergangenen Jahr EM-Bronze.

Nach SZ-Informationen war Dünnes schon seit einiger Zeit unzufrieden mit der Richtung, die der Verband auch in personeller Hinsicht eingeschlagen hatte. So galt das Verhältnis zwischen dem 65-maligen Hallen-Nationalspieler und Olympia-Fünften von 2012 zur noch relativ neuen Vorständin Julia Frauendorf als schwierig. Der DVV verliert in Dünnes nach der Trennung von Beachvolleyball-Sportdirektor Niclas Hildebrand, der ein monatelanger Rechtsstreit vorangegangen war, nun die zweite Figur aus dem engsten Führungszirkel. Vor allem steht der Verband eineinhalb Jahre vor den Olympischen Spielen in Paris ohne sportliche Führung da.

Bis ein Nachfolger gefunden ist, wird Nachwuchs-Bundestrainer Dominic von Känel übergangsweise Ansprechpartner für die Belange im Leistungssport sein. In diesem Jahr stehen für die Nationalmannschaft der Frauen und Männer neben der Nations League auch die Olympia-Qualifikationsturniere sowie die Europameisterschaften an.

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