Volleyball:Dellen in Düren

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Ein herausragendes Spiel für Herrsching gelang Stijn van Tilburg, was aber nicht zum Sieg seines Teams reichte. (Foto: Marcel Lorenz/Imago)

Herrschings Volleyballern gelingt zum Auftakt der Playoff-Viertelfinalserie nur ein Satzgewinn, danach stellt sich der Gegner als zu gut heraus. Die Hoffnung für die Partie in München ruht nicht zuletzt auf einer vollen Halle.

Von Katrin Freiburghaus

Bis sich Thomas Ranner so ärgert, dass es für Außenstehende zu erkennen ist, muss ein bisschen was passieren. Beim Playoff-Auftakt seiner Mannschaft am Sonntag in Düren war es nach spätestens zweieinhalb Sätzen so weit: "Ihr könnt alles entscheiden, was ihr wollt, aber wir müssen zurück zu hundert Prozent, nicht weniger", polterte der Trainer der WWK Volleys Herrsching in der Auszeit. Allerdings: vergeblich. Obwohl Herrsching den ersten Satz in der Best-of-three-Serie verdient für sich entschieden hatte, stand nach 105 Minuten ein 3:1 (23:25, 25:17, 25:21, 25:21) für die Gastgeber.

Um ein Entscheidungsspiel um den Halbfinaleinzug zu erzwingen, müssen die Herrschinger ihr Viertelfinal-Heimspiel in München in knapp anderthalb Wochen für sich entscheiden. "Das bleibt unser Ziel", sagte Ranner und lobte trotz des Frusts die "sehr, sehr gute" Anfangsphase seines Teams. Nach einem kurzen Abtasten zwischen dem Zwischenrunden-Vierten Düren und den fünftplatzierten Herrschingern hatten die Oberbayern die Partie mit starken Angriffen durch die Mitte und einem überragend effektiven Stijn van Tilburg auf der Diagonalposition zunächst im Griff. Im zweiten Satz kam Düren jedoch langsam auf Betriebstemperatur und nutzte jede Schwäche gnadenlos aus. "Da gibt es Elemente, die wir uns noch mal anschauen müssen", monierte Ranner.

Allem voran hatte sich zur Mitte des Durchgangs bewahrheitet, was Ranner schon zuvor befürchtet hatte. "Wir haben in den Playoffs jetzt wieder einen deutlich komplexeren Gegner vor uns." Während Champions-League-Teilnehmer Düren die Zwischenrunde im oberen Tabellenquartett - und damit ausnahmslos gegen Spitzenteams - absolviert hatte, hatte Herrsching in der unteren Hälfte des Tableaus gespielt. Dort hatte sich Ranners Team stark präsentiert, der 35-Jährige hatte aber davor gewarnt, "dass Dürens Angreifer sehr viel variabler sind als alles, was wir in der letzten Zeit hatten".

An der Ausgangslage habe die Niederlage nichts geändert, versicherte Ranner

Was das ausmachte, war vom zweiten Satz an zu beobachten. So ansprechend Herrschings Mittelblocker am Sonntag offensiv agierten, so oft kamen sie defensiv zu spät oder nicht kontrolliert genug an den Ball. Dürens Zuspieler Tomas Kocian schraubte die Erfolgsquote seiner Angreifer so auf insgesamt 63 Prozent. Herrschings Angreifer kamen mit zunehmender Spieldauer dagegen immer seltener durch und lagen über alle vier Sätze zusammen bei 47 Prozent. Auch auf van Tilburg, dem Ranner ein "herausragendes Spiel" attestierte, stellte sich der Gegner immer besser ein. Herrsching unterliefen mehr Eigenfehler, und das in der Zwischenrunde erworbene Selbstbewusstsein bekam sichtbare Dellen. Sie setzten nach verlorenen Punkten weniger aggressiv nach als noch im ersten Durchgang und brachten ihre Angriffsversuche zu oft nicht sauber genug zu Ende.

Verloren geben wollte Ranner die Serie allerdings keineswegs. "An der Ausgangssituation, dass wir einmal zu Hause und einmal in Düren gewinnen müssen, hat sich nichts geändert", sagte er. Seine Hoffnung ruhe auf "einer vollen Halle und einer vergleichbaren Stimmung wie in Düren".

Weniger Grund zum Optimismus besteht für die Unterhachinger. Sie waren im ersten Duell mit dem Hauptrunden-Ersten in Berlin chancenlos. In etwas mehr als einer Stunde unterlagen sie bereits am Samstag in drei Sätzen (16:25, 19:25, 10:25).

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