Vertrag bei Schalke 04:Huntelaar will sich Zeit lassen

Lesezeit: 6 min

Der Stürmer von Schalke 04 will nicht vor Dezember über einen neuen Vertrag entscheiden. Markus Babbel will nicht mehr Manager in Hoffenheim sein, deutsche Eishockey-Vereine wollen NHL-Stars verpflichten, Sprinter Yohan Blake macht seine bisher größte Kampfansage an Usain Bolt.

in Kürze

Will sich Zeit lassen: Schalkes Klaas-Jan Huntelaar, im Bild mit den Kollegen Roman Neustaedter und Kyriakos Papadopoulos beim Spiel in Fürth. (Foto: AP)

Eishockey, DEL: Die Krefeld Pinguine aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) stehen vor der Verpflichtung von NHL-Star Christian Ehrhoff. Am Montag wollten die Verantwortlichen des Klubs darüber beraten, ob ein Transfer des Nationalspielers finanzierbar sei. Ehrhoff könnte wegen des Lockouts in der nordamerikanischen Profiliga nach Deutschland zurückkehren. Der Verteidiger hat nach Angaben der Pinguine bereits Interesse an einem Wechsel signalisiert. Ehrhoff war 2003 mit den Pinguinen deutscher Meister geworden und danach nach Nordamerika gewechselt. Der 30-Jährige hat in der NHL für die San Jose Sharks, die Vancouver Canucks und zuletzt für die Buffalo Sabres gespielt. Krefeld wollte am Montagnachmittag bekanntgeben, ob der 77-malige Nationalspieler kommt.

Bundesliga, Schalke 04: Bundesliga-Torschützenkönig Klaas-Jan Huntelaar wird seinen im Juni 2013 auslaufenden Vertrag bei Schalke 04 nicht vor Dezember verlängern. Das sagte der niederländische Nationalspieler dem "Kicker". "Bis Mitte Dezember haben wir nur noch englische Wochen. Da bleibt nicht so viel Zeit für andere Dinge", erklärte Huntelaar. Der 29 Jahre alte Stürmer habe nicht dass Gefühl alt zu sein, wisse aber auch, dass Vereine das ein bisschen anders sehen. Huntelaar gab zu: "Normalerweise wird mein nächster Vertrag also der wichtigste sein."

Fußball, Weltmeisterschaft: Der Fußball-Weltverband FIFA und das lokale Organisationskomitee LOC haben entschieden: Ein Gürteltier wird das offizielle Maskottchen bei der Fußball-WM 2014 in Brasilien. Vorgestellt wurde das Dreibinden-Gürteltier, das im Hochland Brasiliens zu finden ist, in der Fernsehshow "Fantastico" des brasilianischen Senders TV Globo. "Das Maskottchen wird in den kommenden zwei Jahren unser wichtigster Botschafter sein", sagte Ex-Nationalstürmer Ronaldo, der dem LOC angehört, bei der Begrüßung im TV. Laut FIFA fiel die Wahl auch auf das Gürteltier, weil es sich dabei um eine gefährdete Tierart handelt. Ein Name soll in einer öffentlichen Abstimmung bis Mitte November ermittelt werden.

Leichtathletik, Blake und Bolt: Eine Woche nach Ende der Leichtathletik-Saison startete Yohan Blake seine bisher größte Kampfansage an Usain Bolt. "Bald werde ich die Nummer eins sein, es kann nicht mehr lange dauern, denn ich bin hungrig", erklärte der 22-Jährige bei einer Pressekonferenz in Jamaikas Hauptstadt Kingston. Blake, der den sechsmaligen Olympiasieger im Juni bei den nationalen Ausscheidungen für die Sommerspiele über 100 und 200 m geschlagen hatte, aber in London auf beiden Distanzen Zweiter wurde, haderte vor allem mit seinem 100-m-Rennen bei Olympia. "Ich habe den Lauf auf den letzten 40 Metern nicht wie geplant durchgezogen, kam etwas in Panik. Aber Gott meinte wohl, es wäre noch nicht meine Zeit", sagte Blake: "Aber diese wird bei den beiden nächsten Weltmeisterschaften 2013 in Moskau und 2015 in Peking oder Olympia 2016 in Rio de Janeiro kommen. Da werde ich das Erbe antreten."

Bundesliga, TSG Hoffenheim: Markus Babbel hat seinen Job als Trainer bei 1899 Hoffenheim zumindest noch bis zum nächsten Spiel sicher. Der 40-Jährige will aber seinen Manager-Posten abgeben. Er sei mit diesem Anliegen auf die Gesellschafter zugegangen. "Ich habe ihnen gesagt, sie sollen bitte jemanden suchen", sagte Babbel dem "kicker". Nach Angaben des Fachmagazins ist der frühere Schalker Manager Andreas Müller ein heißer Kandidat. Nach dem Null-Punkte-Start und der 3:5-Niederlage am Sonntag im Baden-Derby in Freiburg steht Babbel in der Kritik. Einen Trainerwechsel, so ein Sprecher, könne man diese Woche aber zu hundert Prozent ausschließen.

Handball, THW Kiel: Die Serie ist gerissen: Der THW Kiel hat in der Handball-Bundesliga nach 40 Siegen nacheinander eine Punkteteilung hinnehmen müssen. Die Norddeutschen kamen im Topspiel bei den Füchsen Berlin nach einer spannenden Schlussphase nur zu einem 26:26 (12:9). Vor 9000 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle war Christian Zeitz mit sechs Toren bester Werfer der Kieler, für die Hausherren traf Mark Bult ebenfalls mit sechs Toren am häufigsten. In der Tabelle rangieren die Hauptstädter weiter auf Platz zwei hinter den verlustpunktfreien Rhein-Neckar Löwen. Die Kieler sind Fünfte, haben aber zwei Spiele weniger bestritten als die Füchse. Im Gipfeltreffen der beiden Champions-League-Teilnehmer lagen die Gäste aus Kiel lange in Führung, sieben Minuten vor Schluss sogar mit vier Toren. Angeführt von einem im zweiten Durchgang überragenden Bult kämpften sich die Füchse aber heran. 45 Sekunden vor Schluss gelang Bartlomiej Jaszka der Endstand.

In den beiden anderen Sonntags-Partien setzte sich der SC Magdeburg zu Hause mit 36:30 (17:16) gegen Balingen-Weilstetten durch, der TBV Lemgo kam zu einem 33:28 (13:13) gegen den TV Großwallstatt.

Fußball in Spanien: Real Madrid hat im vierten Saisonspiel bereits die zweite Niederlage kassiert. Die Mannschaft von Trainer José Mourinho verlor am Samstag beim FC Sevilla mit 0:1 (0:1) und liegt mit vier Punkten weiter im Tabellenmittelfeld. Den Siegtreffer für Sevilla erzielte der frühere Hamburger Bundesliga-Profi Piotr Trochowski bereits in der 2. Minute. Die deutschen Nationalspieler Mesut Özil und Sami Khedira standen in der Startelf, Özil wurde allerdings nach einer unscheinbaren Vorstellung zur Pause ausgewechselt und durch Luka Modric ersetzt.

Der FC Barcelona dagegen behauptete mit dem vierten Sieg im vierten Saisonspiel seine Tabellenführung. Die Katalanen gewannen beim FC Getafe mit 4:1 (1:0) und machten es in der Madrider Vorstadt damit besser als Real. Die Königlichen hatten dort am zweiten Spieltag ihre erste Saisonniederlage hinnehmen müssen. Für Barça trafen Adriano (32.), der eingewechselte Lionel Messi mit einem Doppelschlag (74./Foulelfmeter/78.) und David Villa (90.). Getafe kam durch ein Eigentor von Javier Mascherano (81.) zum zwischenzeitlichen 1:3.

Bayern Münchens Champions-League-Gegner Valencia setzte sich 2:1 (2:1) gegen Celta Vigo durch und fuhr den ersten Saisonsieg ein. Der Algerier Sofiane Feghouli (4.) und Aly Cissokho (50.) trafen für Valencia, das am Mittwoch (20.45 Uhr) in München antritt. Der Däne Michael Krohn-Dehli (16.) hatte zwischenzeitlich für die Gäste ausgeglichen.

Fußball in Italien: Miroslav Klose bleibt mit Lazio Rom verlustpunktfrei an der Tabellenspitze der italienischen Fußballmeisterschaft. Beim 3:1-Sieg der Römer am Sonntagnachmittag bei Chievo Verona schoss der deutsche Nationalstürmer in der 38. Minute das Tor zum 2:0. Die beiden anderen Treffer steuerte der Brasilianer Hernanes (5./74.) bei. Der Ehrentreffer für Chievo erzielt Sergio Pellissier durch einen von Klose verursachten Foulelfmeter in der 82. Minute.

Mit neun Punkten führen die Römer gemeinsam mit den 3:1 gegen Parma erfolgreichen Neapolitanern und Meister Juventus Turin die Tabelle der Serie A an. Der Titelverteidiger gewann beim CFC Genua nach Rückstand noch 3:1.

Hingegen ist der AC Mailand seit 82 Jahren nicht mehr so schlecht in die Fußballsaison gestartet. Erstmals seit 1930 kassierte der Klub zwei Heimniederlagen zum Auftakt der Serie A. Nach dem 0:1 gegen Aufsteiger Sampdoria Genua unterlag der Gastgeber auch Atalanta Bergamo mit 0:1. "Milan am Boden", titelte die Gazzetta dello Sport. Nach drei Spieltagen rangiert der Liga-Zweite der vergangenen Saison mit drei Punkten nur im Mittelfeld der italienischen Liga. Das Tor von Luca Cigarini in der 64. Minute stürzt Milan in die Krise und bringt Trainer Massimiliano Allegri in Bedrängnis. "Ich bin besorgt", gab der angeschlagene Milan-Coach zu. "Wir werden auch in Zukunft Spiele verlieren, aber nicht so", versprach der Trainer vor dem Champions-League-Heimspiel am Dienstag gegen Anderlecht.

Die italienischen Sporttageszeitungen spekulieren bereits seit Tagen über einen Bruch zwischen dem Coach und den Milan-Bossen. "Milan, wo bist Du?", fragte die Gazzetta dello Sport am Sonntag, auch die Fans laufen weg. Noch nie hat Milan in der Ära von Club-Besitzer Silvio Berlusconi so wenig Dauerkarten verkauft. Im Vorverkauf waren es nur 23.618, im vorigen Sommer noch 31.233. Dies ist eine Reaktion auf den Ausverkauf: Milan hatte Zlatan Ibrahimovic und Thiago Silva an Paris Saint-Germain abgegeben. Auch die Routiniers Clarence Seedorf, Mark van Bommel, Alessandro Nesta, Gianluca Zambrotta, Gennaro Gattuso und Filippo Inzaghi sowie Stürmer Antonio Cassano gingen.

Fußball in England: Lukas Podolski hat am vierten Spieltag der Premier League beim 6:1 (4:1)-Kantersieg gegen den FC Southampton zum für den FC Arsenal 2:0 getroffen. Für den Ex-Kölner, neben Per Mertesacker in der Startelf der Londoner, war es bereits der zweite Treffer in der Premier League. Nachdem Jos Hooiveld (11.) ins eigene Netz getroffen hatte, erhöhte Podolski mit einem Freistoß (31.). Treffer von Gervinho (35./71.) und Theo Walcott (88.) sowie ein weiteres Eigentor von Nathaniel Clyne (37.) sicherten Arsenals ersten Heimerfolg in dieser Saison, Daniel Fox (45.) verkürzte zwischenzeitlich für den Aufsteiger. Arsenal, Champions-League-Gegner des FC Schalke 04, ist damit mit acht Zählern auf Rang drei vorgerückt.

Am Abend stand das 1:1 (1:0)-Remis zwischen dem AFC Sunderland und dem FC Liverpool ganz im Zeichen des Gedenkens an die Stadion-Katastrophe von Hillsborough. Mit minutenlangem Applaus, Flaggen auf Halbmast und Bannern auf den Rängen ehrten beide Klubs vor dem Spiel Opfer und Angehörige der Tragödie vor 23 Jahren. Meister Manchester City ist unterdessen noch nicht in Champions-League-Form und kam bei Stoke City mit dem deutschen Profi Robert Huth nur zu einem 1:1 (1:1)-Unentschieden. Javi Garcia (35.) glich das 1:0 von Peter Crouch (15.) für den Gruppengegner von Borussia Dortmund aus.

Für Anton Ferdinand von den Queens Park Rangers ist der Rassismus-Skandal aus dem vergangenen Jahr nicht vergessen. Vor dem Heimspiel gegen den FC Chelsea (0:0) verweigerte er den Gegenspielern John Terry als auch Ashley Cole den Handschlag. Terry soll den Bruder von Manchester-United-Star Rio Ferdinand im Oktober 2011 an selber Stelle rassistisch beleidigt haben, Cole hatte vor Gericht für Terry ausgesagt. Chelseas Kapitän war im Juni dieses Jahres freigesprochen worden. Chelsea bleibt trotz des Remis mit zehn Punkten Tabellenführer.

© Süddeutsche.de/dpa/sid/dapd/hum - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

DFB-Elf in der Einzelkritik
:Verwirrte, Fehlerteufel und Eckfahnen-Imitatoren

Philipp Lahm verunglückt ein Rückpass auf Manuel Neuer, Mats Hummels zwingt Abwehrkollege Holger Badstuber zu einer Traumgrätsche, und Thomas Müller gelingen trotz Abschlussschwäche immerhin altbewährte Tricks. Die DFB-Elf beim 2:1 gegen Österreich in der Einzelkritik.

Boris Herrmann und Christof Kneer

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: