Verlegtes DFB-Pokal-Spiel:"Man sollte dem Richtigen dann die Vorwürfe machen"

Lesezeit: 2 min

BFV-Präsident Rainer Koch. (Foto: Sven Hoppe/dpa)

BFV-Präsident Rainer Koch erwartet im Chaos ums abgesagte Schalke-Spiel keine schnelle Lösung - und wirft Türkgücü Wortbruch vor. Frank Lampard reagiert auf Jürgen Klopps Kommentare zu Chelsea.

Meldungen im Überblick

Fußball, DFB-Pokal: Rainer Koch, Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), erwartet im Chaos um die Absage des DFB-Pokalspiels zwischen Schweinfurt 05 und Schalke 04 keine schnelle Lösung. "Der Verlierer ist der Fußball, und wir werden auch so schnell zu keiner Entscheidung kommen", sagte Koch im Bayerischen Fernsehen.

Gleichzeitig verteidigte der DFB-Vizepräsident die Haltung des BFV. "Wir standen zwischen allen Stühlen. Wir wollten eine salomonische Entscheidung vorschlagen. Das muss ich jetzt akzeptieren, dass das gescheitert ist. Was jetzt passiert, ist viel schädlicher für den Fußball", sagte Koch.

Drittliga-Aufsteiger Türkgücü München hatte mit einer einstweiligen Verfügung am Freitag erwirkt, dass das Erstrundenspiel zwischen Schalke und dem bayerischen Regionalligisten Schweinfurt vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) wegen einer nicht geklärten Rechtslage kurzfristig abgesagt werden musste. Schalkes Sportvorstand Jochen Schneider hatte daraufhin dem BFV die Schuld für die Posse zugeschoben. Er habe Schneider am Sonntag eine SMS geschickt, "er hat sich aber nicht gemeldet", sagte Koch dem BR. Er wisse, dass dies "für Schalke eine fürchterliche Situation ist. Aber man sollte dem Richtigen dann die Vorwürfe machen."

Das ist laut Koch Türkgücü-Präsident Hasan Kivran, dem er Wortbruch vorwirft. "Wir haben am 8. Mai klare Regeln geschaffen. Schade, dass das nicht akzeptiert worden ist", sagte Koch: "Jetzt wird eine massive Auseinandersetzung zwischen Türkgücü München und dem FC Schweinfurt auf dem Rücken des BFV ausgetragen." Die Regelung, Türkgücü - bei der Saisonunterbrechung der Regionalliga Tabellenführer - als Aufsteiger zur 3. Liga und damit Schweinfurt für den Pokal zu melden, sei die naheliegendste Lösung gewesen, behauptete der BFV-Chef.

Fußball, Premier League: Chelseas Coach Frank Lampard hat gelassen auf Aussagen seines Liverpooler Trainerkollegen Jürgen Klopp zur jüngsten Transferoffensive seines Klubs reagiert. "Ich war nicht verärgert darüber", sagte Lampard, "ich fand es leicht amüsant." Die Blues hatten sich im Sommer für rund 250 Millionen Euro verstärkt, unter anderem mit den deutschen Nationalspielern Timo Werner und Kai Havertz. Daraufhin hatte Klopp gesagt, der FC Liverpool sei "ein anderer Verein" und könne sich insbesondere in der wirtschaftlich unsicheren Corona-Zeit nicht "auf einmal verhalten wie Chelsea".

Der englische Fußball-Meister aus Liverpool hatte im vergangenen Sommer zwei Spieler verpflichtet, in diesem Sommer nur einen - den Griechen Kostas Tsimikas für geschätzte 13 Millionen Euro. Lampard betonte, es ergebe keinen Sinn nachzurechnen, er erinnerte allerdings an die Einkäufe der Reds in den Vorjahren. "Wenn man die Liverpool-Spieler durchgeht - Van Dijk, Alisson, Fabinho, Keita, Mané, Salah", sagte der Chelsea-Trainer, "herausragende Spieler, die zu einem sehr hohen Preis kamen."

Der 42-Jährige verwies außerdem auf die Transfersperre, die im vergangenen Jahr für den FC Chelsea galt. "Wir hatten die Sperre hinter uns und mussten uns darum kümmern, die Situation zu verbessern. Diesen Sommer haben wir Geld für Spieler ausgegeben, und jetzt müssen wir erstmal hart arbeiten", rechtfertigte sich Lampard. "Wir müssen uns nicht zu sehr auf das konzentrieren, was andere Mannschaften, Trainer, Fans, Radio und Medien sagen."

Radsport, Tour de France: Der slowenische Radprofi Tadej Pogacar hat bei der 107. Tour de France die Bergankunft am Grand Colombier gewonnen. Der 21-Jährige vom UAE Team Emirates setzte sich auf der 15. Etappe nach 174,5 km vor seinem Landsmann Primoz Roglic (Jumbo-Visma) durch, der das Gelbe Trikot des Gesamtführenden erfolgreich verteidigte. Titelverteidiger Egan Bernal (Kolumbien/Ineos) wurde früh abgehängt und verspielte alle Chancen auf den erneuten Toursieg.

© SZ.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

ExklusivDFB-Pokal
:Seltsamer Sinneswandel bei Türkgücü

Der Münchner Klub hat die Partie zwischen Schweinfurt und Schalke gerichtlich verhindert, weil er sich selbst als legitimen Pokalteilnehmer sieht. Das war nicht immer so.

Von Christoph Leischwitz

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: