Verbotene Eier, heimliche Siegerinnen und Herr Kim:Die berührendsten Erlebnisse unserer Olympia-Korrespondenten

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Das Olympia-Maskottchen, ein Tiger (l.), winkt bei der Abschlussfeier - ein weiterer Tiger winkt ebenfalls. (Foto: David Ramos/Getty Images)

Beim Super-G heult der ganze Zielraum. Ein einfacher Proviant löst Streit aus. Und ein Laden-Besitzer träumt von Neuschwanstein.

Von SZ-Autoren Johannes Knuth

Herr Kim und sein geheimnisvolles Reich

So ein Mediendorf ist für Olympia-Veranstalter eine pragmatische Sache: eine Ansammlung von Hochhäusern zwischen Schnellstraße und Kiefernwald; vorne eine Schranke, hinten eine Schranke, in der Mitte eine Tiefgarage, die als Mensa dient. Dort lassen sich täglich ohne weiteres ein paar tausend Leute aus aller Welt in aller Eile abspeisen. Zum Frühstück internationale Auswahl am Buffet: Baked Beans, Ananas, Reis und Kimchi, Südkoreas Superkohl. Am Abend: Burger, Reis und wieder Kimchi, Südkoreas Superkohl. Für alles andere, was man hinter den Schranken braucht, gibt es notfalls den Convenience Store.

Der Convenience Store ist im Grunde nur ein Verschlag in einem weiteren Versorgungszelt. Aber er ist das geheimnisvolle Reich, über das Herr Kim regiert, ein noch sehr junger Mann mit dunkler Hornbrille. An den Wänden Regale voller bunter Plastikschalen, Tüten, Kistchen und Kästchen mit Aufschriften, die nur die koreanische Kundschaft enträtseln kann. Dazwischen lagern in einer Ecke die Dinge, die der fremde Gast auf Anhieb erkennt. Batterien zum Beispiel.

Beim ersten Besuch nimmt der junge Herr Kim die Batterien entgegen, packt sie in ein Tütchen, tippt den Preis in die Kasse ein und weist schüchtern auf die Digitalanzeige: 2000 Won.

Beim zweiten Besuch muss man Herrn Kim um Hilfe bitten, weil man ein Ladekabel benötigt. Er packt das schon verpackte Kabel in ein weiteres Tütchen, tippt den Preis ein und nennt diesmal den Preis auf Englisch.

Beim nächsten Einkauf nutzt man die Gelegenheit, Herrn Kim um ein paar landeskundliche Erklärungen zu bitten. Was bitte hat es mit den eingeschweißten, bunten Plastikschalen auf sich? "Nudeln mit Wasabi und Mayonnaise", erklärt er freundlich. Und die Dinge, die an der Wand hängen und wie fleischige Lutscher am Stil aussehen? Würste, sagt Herr Kim, hot bar, auf Koreanisch, die Idee sei, dass man sie in der Mikrowelle erhitzt.

Am letzten Tag verabschiedet man sich vom jungen Herrn Kim, und diesmal ist er es, der eine Frage stellt und wissen will, wohin man fliegt. "Ach, Germany", sagt er dann, dahin wolle er auch gern reisen. Er nimmt sein Smartphone zur Hand, tippt ein bisschen darauf herum, zeigt dann ein Foto mit weißen Türmchen und sagt sehr ernsthaft: "I want to marry in Neuschwanstein." Herr Kim will in Neuschwanstein heiraten. Gerührt bittet man ihn, noch ein paar Batterien einzupacken. Barbara Klimke

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Verabredung mit Herrn Sung

Eines Morgens ist Herr Sung verschwunden, und ein Olympia-Morgen ohne Herrn Sung ist definitiv ein anderer Olympia-Morgen als mit Herrn Sung. Olympia bedeutet ja auch, sich für einen bestimmten Zeitraum an bestimmte Gesichter zu gewöhnen und eine gewisse Art von Vertrautheit aufzubauen. Da ist die Frau im Frühstücksraum, die einen um 9.15 Uhr noch ans Buffet lässt, obwohl der um 9 Uhr schließt. Da ist die Kassiererin von der Pizzeria, die einen die Cola und die Margherita anschreiben lässt, als die Kreditkarte nicht funktioniert - und die bei der Rückkehr das Getränk nicht einmal abrechnen will. Und da ist Herr Sung.

Mit Herrn Sung gibt es täglich um 11 Uhr eine lose Verabredung. Er ist Sprecher des Organisationskomitees und sitzt in dieser Funktion neben dem IOC-Sprecher auf der Pressekonferenz. Wie bei allen Sprechern dieser Welt ist es seine vorrangige Aufgabe, Probleme kleinzureden und kritische Fragen abzubügeln. Aber Herr Sung macht das auf seine eigene Art. Herr Sung sagt jeden Morgen erst einmal, wie viele Karten schon verkauft sind (und nennt Zahlen, die bei einem Blick auf die Tribünen kaum glaubhaft wirken). Er sagt auch, wie Wind und Wetter werden (und nennt Zahlen, die beim Gang durchs Freie durchaus glaubhaft wirken). Fast immer ist er ruhig und freundlich, manchmal philosophisch. Wenn sich zum Beispiel jemand nach den leeren Plätzen erkundigt, sagt Herr Sung: "Plätze, die als leer wahrgenommen werden, bedeuten nicht, dass die Zuschauer nicht da gewesen sind." Zumindest sagt der Dolmetscher, dass Herr Sung das gesagt habe, Herr Sung spricht leider kein Englisch. Nur manchmal wird Herr Sung etwas brummig. Wenn sich etwa ein italienischer Reporter beschwert, dass die Restaurants zu früh schließen würden, antwortet Herr Sung, dass er sich noch gut an die Winterspiele von Turin erinnere.

Herr Sung ist eine dieser Konstanten im eiligen Olympia-Betrieb. Doch eines Morgens sitzt auf seinem Platz eine junge Frau, die auf Englisch so redet, wie Pressesprecher halt reden. Man kann es Herrn Sung nicht verdenken, man hat schließlich selbst tags zuvor die Verabredung versäumt. Aber Herr Sung scheint nicht nachtragend zu sein: Seine Absenz dauert nur zwei Morgen, dann präsentiert er wieder Zuschauerzahlen und Wetterdaten. Johannes Aumüller

Bei Olympischen Spielen erwischt es jeden Reporter: Er driftet auf eine Wand der geistigen Umnachtung zu. Wenn schon der Gang durch die Sicherheitskontrolle offenbart, dass das Foto auf der Akkreditierung nichts mehr mit dem schniefenden und verstrubbelten Etwas zu tun hat, das jeden Morgen aus dem Shuttle-Bus gespuckt wird; wenn dann Stunden in einem fensterlosen Pressebunker folgen, durch den mit jedem Luftzug die Kimchi-Note des Gegenübers in die Nasenlöcher kriecht; wenn man sich dann in der Dunkelheit aufheulend vor Kälte zum Biathlon-Stadion aufmacht - ja, dann kommt es schon vor, dass die freiliegenden Nervenbahnen den eigenen Wahnsinn ungefiltert auf die Umwelt loslassen. Und man zum Hauptdarsteller seines eigenen Theaterstücks wird, dessen Titel lautet: "What shall I do with an egg? - Was soll ich mit einem Ei anstellen?"

Erster Akt: Der Reporter - in diesem Fall die Reporterin - steht an der Sicherheitsschleuse zum Shuttle-Bus, der sie zum Biathlon-Stadion bringen soll. Sie legt die Laptoptasche aufs Band, Volunteer 1, Anfang 20, fragt an dieser Stelle wie jedes Mal an den vergangenen zehn Tagen, ob man einen Laptop dabei habe. Ja. In. Der. Laptop. Tasche. Zweiter Akt: Die Reporterin schreitet durch den Metalldetektor, wird anschließend noch mal per Handgerät von Volunteer 2 abgesucht. Volunteer 2 sieht eine Ausbeulung in der Jackentasche, die Reporterin muss ihr eingeschleustes Abendbrot vorzeigen: Ein gekochtes Ei vom Frühstücksbuffet. Dritter Akt: Volunteer 1 will der Reporterin das Ei abnehmen, das in den vergangenen zehn Tagen immer unentdeckt blieb. Klassischerweise folgt nun das retardierende Moment: Die Reporterin steckt das Ei wieder ein mit dem Hinweis, in den nächsten sechs Stunden überleben zu müssen. Und denkt sich, dass die Flaschen im anvisierten Pressezelt beim Werfen viel gefährlicher wären.

Vierter Akt: Volunteer 1 läuft der Reporterin die 50 Meter bis zum Bus hinterher, es entwickelt sich im Eilschritt folgender Dialog: Volunteer: "Sie können das Ei nicht mitnehmen." Reporterin: "Was soll ich denn mit einem Ei anstellen?" Volunteer: "Es ist eine Regel, ich rufe den Manager an." Reporterin: "Was soll ich denn mit dem Ei anstellen?" Volunteer: "Es ist eine Regel, der Bus kann nicht starten, wenn Sie es mitnehmen." Reporterin: "Was soll ich denn mit dem Ei anstellen?" Volunteer: "Ich muss den Manager anrufen, was ist ihre Akkreditierungsnummer?" Fünfter Akt: Die Reporterin steigt in den Bus, der Volunteer hinterher, im Gang hält die Reporterin das Ei in die Höhe und sagt: "Hier, es ist deins!" Der Volunteer zieht ab mit dem Ei, die Reporterin packt zwei Bananen und einen Schokoriegel aus der anderen Jackentasche aus. Und hofft später inständig und peinlich berührt, dass der Volunteer sich bald von dem Wahnsinn erholen kann. Saskia Aleythe

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Kommentar von Claudio Catuogno

Heimliche Ehrung für die heimliche Siegerin

Der einzigartige Moment der Olympischen Spiele, das für jeden Sportler unvergessliche Ritual, das ist die Siegerehrung. Einen Olivenkranz aus dem heiligen Hain Olympias hatte man den Siegern in der Antike auf den Kopf gesetzt, heutzutage bekommen sie zur Nationalhymne ihre Goldmedaillen (sofern nicht gerade ein Gedopter ihren Platz einnimmt). Alle dürfen da zuschauen, alle dürfen dabei sein, nur die Berichterstatter dürfen nicht.

Zwar ist die Medal Plaza, wo die Gewinner-Kür seit einigen Olympiaden stattfindet, offen für alle Medien, und das Fernsehen überträgt ja auch. Aber jeder normale Reporter muss schon wieder woanders arbeiten, wenn die Medaillen eine halbe Stunde Busfahrt entfernt auf der Plaza überreicht werden. Das machte diesmal aber nichts, denn die Bob- und Rodelbahn-Journalisten kamen ganz zum Schluss doch noch in den Genuss einer echten Medaillen-Siegerehrung. Und was für einer.

Wegen der nahenden Schlussfeier wurden die Viererbob-Besten nicht auf der bereits geschlossenen Plaza, sondern direkt an der Bahn gewürdigt. Der Bob vom Südkoreaner Won Yunjong hatte Silber gewonnen, weshalb die Haupttribüne und die Fahrstraße an der riesigen Schlusskurve und die Plätze an der Serpentine links oben brechend voll waren. Am Horizont im Hintergrund thronte die Skisprungschanze, darüber erstreckte sich der blassblaue Himmel, die vielen tausend Menschen blinzelten in der Sonne. Auf dem Goldtreppchen stand ein deutsches Quartett, der Bronze-Absatz blieb leer, weil sich auf das Silber-Plätzchen ein Oktett aus je vier hünenhaften Südkoreanern und Deutschen zwängte, die nach vier Läufen auf die Hundertstelsekunde zeitgleich angekommen waren. Schon dies ergab ein hübsches, völkerverbindendes, olympisches Bild.

Dann erklang die Hymne, etwas leise zwar, aber schon auch ergreifend, während die Fahnen in den Himmel gezogen wurden, und zwar nicht von einem Motor, sondern - rhythmisch ruckelnd - noch von Hand! In der Mitte eine deutsche, links eine aneinander geknüpfte deutsch-koreanische Kombi, rechts nichts. Auch jetzt: hübsches, völkerverbindendes Flattern. Aber ein bisschen von diesem besonderen Moment gebührte einer weiteren Gewinnerin dieser Spiele. Sie hatte erst dafür gesorgt, dass die acht da gemeinsam stehen durften, und zwar wegen ihrer extrem schweren Kurven und tückischen Passagen, in denen auch Favoriten immer wieder zurückfielen. Denn sie wies diese Schlüsselstellen auf, die auch den Topnationen alles abverlangten und in denen teures Material allein nicht den Ausschlag gab. Sie hatte zwei Wochen Höchstspannung gebracht, in allen Wettbewerben. Eine Medal Plaza könnte niemals eine heimliche Olympiasiegerin werden, so wie diese Bob- und Rodelbahn. Volker Kreisl

Olympia in Pyeongchang hatte kaum angefangen, da bekam die junge Frau einen Strauß Blumen von einem jungen Mann, und sie sah so glücklich aus, aber der Mann hatte schon ein schiefes, fuchsartiges Lächeln, wenn die Kamera ganz nah draufging, konnte man es sehen. Die Kameras in Korea gehen sehr nah drauf, vor allen in den Seifenopern im Fernsehen, den Soaps. Dort sieht man oft nur Gesichter, Augen in dramatischer Großaufnahme. Es ist wie früher bei Derrick, auch immer viele Gesichter, viele Telefonate, und wenn der Gesprächspartner plötzlich aufgelegt hatte, hörte man ein Tuten, und Derrick schaute tatsächlich in den Hörer, dann sagte er: aufgelegt.

Die junge Frau aus Korea jedenfalls, offenbar Hauptdarstellerin in so einer Soap, erschien während der Spiele immer wieder auf der Fahrt im Bus. In Korea hängen Riesenbildschirme in den Bussen. Wenn man rauffuhr vom meeresnahen Gangneung hoch in die Berge, kam irgendwann die Frau, es hing ein bisschen vom Fahrer ab, manche Fahrer zeigten lieber Curling, auch Eislaufen, aber manchmal kam sie, und es war wie verhext. Olympia schien ihr kein Glück zu bringen. Der Blumenmann tauchte nie mehr auf - gut, man hat natürlich nicht alle Folgen gesehen, manchmal kam im Bus Curling, manchmal brach im Tunnel das Bild zusammen -, aber da war inzwischen ein anderer Mann, doch offenbar war dieser Mann der jungen Frau egal. Oft saß sie still in ihrem Zimmer, manchmal streichelte sie über ihr Smartphone, und es war nicht klar, ob sie einen Anruf erwartete oder selbst wagen würde, irgendwo anzurufen, möglicherweise sogar beim Blumenmann.

Ein paar Tage hatte man sie aus den Augen verloren, wegen Recherchen zum gesamtkoreanischen Eishockeyteam entfielen Busfahrten, aber danach, auf dem Weg in die Berge und einmal auch nachts auf dem Weg zurück, war auf dem Bildschirm im Bus die junge Frau, es war so schön, sie wiederzusehen. Man setzte sich inzwischen automatisch ein paar Reihen weiter nach vorn, um einen besseren Blick zu haben. Aber nie bekam sie eine Blume, nie einen weißen Tiger, und irgendwann fuhr die Kamera ans Gesicht der Frau, da glitzerte es in ihren Augen, und am letzten Tag hatte der Fahrer Frauen-Curling laufen und dann Werbung. Aber man konnte ja schwer sagen, dass man unbedingt erfahren muss, was mit ihr ist, sprachlich hätt's dafür nicht gereicht. Was heißt noch mal Soap auf Koreanisch? So bleibt das Schicksal der jungen und sehr einsamen Frau aus Korea ein Rätsel. Alles will man wissen, das meiste erfährt man nie. Holger Gertz

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Momente für vier Sportlerleben

Die Mixed Zone ist auch bei alpinen Skirennen ein Ort der Unverbindlichkeit. Die Athleten erzählen den Reportern, dass sie ganz gut gefahren seien oder auch nicht; und woran es gelegen habe, das könne man so kurz nach dem Rennen natürlich noch nicht sagen. Aber bei Olympia legt sich über alles ein Filter, der Farben und Emotionen verstärkt. Dann verdichten sich in der Mixed Zone vier Jahre Arbeit zu einem Moment, der schön ist oder grausam oder manchmal sogar beides.

Der Super-G der Frauen, die Österreicherin Anna Veith startet als eine der letzten Favoritinnen. Sie baut im oberen Teil einen Fehler ein, setzt dann alles auf eine Karte, und es reicht: Veith ist eine Zehntelsekunde schneller als Tina Weirather aus Liechtenstein. Vier Jahre verdichten sich jetzt in wenigen Minuten, vier Jahre, in denen die Österreicherin erlebt hatte, was andere in vier Sportlerleben nicht erleben: Olympiasieg im Super-G 2014; Streit mit dem allmächtigen Verbandspräsidenten Peter Schröcksnadel, den ärgerte, dass Veith sich einen eigenen Manager angelacht hatte; Versöhnung; eine schwere Knieverletzung; Rücktrittsgedanken, Zweifel, Operationen, noch mehr Zweifel; und jetzt also: Olympiasiegerin!

Alle heulen im Zielraum, Betreuer, Trainer, Schröcksnadel zieht Veith an seine Brust, IOC-Präsident Thomas Bach gratuliert, die Krönungsmesse ist in vollem Gang. Veith wird von Kamera zu Kamera gereicht, der österreichische Moderator begrüßt sie als "Big Winner", Veith sagt: "Es ist für mich der schönste Sieg." Sie ahnt noch nicht, dass die Snowboarderin Ester Ledecka eine halbe Stunde später eine Hundertstelsekunde schneller sein wird, es ist ein irres Bild, als die Tschechin im Ziel eintrifft: Man sieht Ledeckas Gesicht, dann Veiths Reaktion auf der Videowand, beide sind versteinert, die eine vor Unglaube, die andere vor Entsetzen.

Veith kommt später in den Pressesaal, ihre Stimme zittert noch. "Ich dachte erst: Gibt es das?" Aber Ledecka sei die verdiente Siegerin, und überhaupt: "Jede Medaille ist für mich unglaublich nach den letzten zwei Jahren." Sie kann verschmerzen, dass ihr Moment wieder aus dem kollektiven Gedächtnis radiert wurde, weil eine andere einen noch größeren erschaffen hatte. Johannes Knuth

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