Almsick wirft Weltverband Versagen vor
In der Diskussion um Doping und anschließende Sperren im Schwimmen hat Franziska van Almsick den Weltverband kritisiert. "Natürlich hat in meinen Augen die Fina im Kampf gegen Doping auf ganzer Linie versagt, weil sie seit vielen Jahren nichts dafür tut, dass es einheitliche Regeln gibt für alle", sagte die Freistil-Weltmeisterin von 1994 am Samstag in der ARD. Die kurzen Sperren für die Weltmeister Sun Yang (China) und Julija Jefimowa (Russland), die trotz positiver Dopingtests rechtzeitig zur WM starten können, waren bereits zuvor kritisiert worden.
So hatte Litauens Olympiasiegerin Ruta Meilutyte bekundet, sie habe jeglichen Respekt vor ihrer Konkurrentin Jefimowa verloren. "Sie ist mutig und sagt das und zeigt somit, wie sie zu dem Thema steht. Das müssten viel mehr machen", sagte van Almsick.
Nach Recherchen der ARD-Dopingredaktion lassen die Doping-Kontrollen des Weltverbandes zu wünschen übrig. So berichtete der italienische Trainer Andrea di Nino, der in Neapel ein internationales Profiteam betreut, dass in den trainingsintensiven Wintermonaten etwa ein halbes Jahr überhaupt keine Dopingkontrolle stattgefunden habe.
Ledecky holt fünftes Gold
Olympiasiegerin Katie Ledecky schrieb indes bei der WM Geschichte. Die 18-jährige Amerikanerin holte über 800 m Freistil in der Weltrekordzeit von 8:07,39 Minuten ihr viertes Einzel-Gold. Kein Athlet zuvor hatte bei einer Weltmeisterschaft alle Freistilstrecken von 200 bis 1500 m gewonnen. Es war der insgesamt neunte WM-Titel für Ledecky, die im Kasaner Fußballstadion zudem mit der 4x200-m-Freistilstaffel der USA triumphiert hatte.
Katie Ledecky bei der Schwimm-WM:Weltrekorde aus Versehen
Die 18-jährige Katie Ledecky hat die Grenzen im Schwimmen verschoben. Seit Jahren gewinnt die Amerikanerin nur noch Gold - und ist manchmal schon beim Duschen, wenn die Konkurrentinnen endlich ankommen.
Vierfach-Olympiasiegerin Missy Franklin hat indes die gemischte US-Staffel über 4x100 m Freistil in Weltrekordzeit zum WM-Titel gezogen. Die 20-Jährige schlug als Schlussschwimmerin nach 3:23,05 Minuten vor den Niederlanden und Kanada an. Für Franklin war es der insgesamt elfte WM-Titel, Startschwimmer Ryan Lochte gewann sein 17. WM-Gold. Es war der zwölfte Weltrekord in Kasan. Die Mixed-Staffeln standen erstmals bei Weltmeisterschaften auf dem Programm.
Mensing mit starkem fünften Platz
Jenny Mensing hat einen guten fünften Platz über 200 Meter Rücken belegt. Die deutsche Rekordhalterin aus Wiesbaden schlug am Samstag nach 2:08,49 Minuten an und blieb nur 19 Hundertstelsekunden über ihrer Bestmarke Der WM-Titel ging an die Australierin Emily Seebohm. Sie lag in 2:05,81 vor der US-Olympiasiegerin Missy Franklin. Rang drei ging an Ungarin Katinka Hosszu. Die Berlinerin Lisa Graf war im Halbfinale als 9. mit persönlicher Bestzeit knapp am Finale gescheitert.
Brandt und Schwarz verpassen Sprintfinals
Dorothea Brandt hat bei der Schwimm-WM in Kasan den Endlauf über 50 m Freistil verpasst. Die 31 Jahre alte Essenerin kam im Halbfinale in 24,75 Sekunden nur auf den zehnten Platz. Bei der WM vor zwei Jahren in Barcelona war Brandt noch ins Finale geschwommen und hatte am Ende Rang acht belegt. Das Finale über 50 m Rücken verpasste auch WM-Neuling Carl Louis Schwarz. Der 19-Jährige aus Potsdam schwamm in 25,20 Sekunden auf den 15. Platz.