US Open:Williams verpasst Finaleinzug - Asarenka im Endspiel gegen Osaka

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Muss weiter auf ihren 24. Grand-Slam-Titel warten: Serena Williams. (Foto: AFP)

Die Amerikanerin muss sich der Belarussin in einem Drei-Satz-Match geschlagen geben. Für Asarenka ist es erst der fünfte Sieg im 23. Duell gegen Williams.

Serena Williams hat das Endspiel der US Open und die Chance auf den 24. Grand-Slam-Titel ihrer Karriere verpasst. Die 38 Jahre alte US-Amerikanerin musste sich im Halbfinale Victoria Asarenka aus Belarus 6:1, 3:6, 3:6 geschlagen geben. Williams hatte 2017 bei den Australian Open ihren 23. und bislang letzten Titel bei einem der vier Major-Turniere gewonnen. Seitdem hat die 38-Jährige bei neun Grand Slam Tunieren einen weiteren Sieg verpasst und damit die Bestmarke der Australierin Margaret Court verfehlt.

Asarenka steht nach ihrem erst fünften Sieg im 23. Duell gegen Williams zum dritten Mal nach 2012 und 2013 im Endspiel der US Open. Sie trifft dort am Samstag auf Naomi Osaka aus Japan. Die an Nummer vier gesetzte ehemalige Weltranglistenerste aus Japan hatte zuvor Jennifer Brady aus den USA in einem temporeichen Match mit 7:6 (7:1), 3:6, 6:3 besiegt. Brady hatte im Achtelfinale noch Angelique Kerber ausgeschaltet.

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"New York ist wie eine zweite Heimat für mich", sagte Osaka noch auf dem Platz. "Auf diesem Court fühle ich mich wohl, ich liebe die Atmosphäre hier, auch wenn in diesem Jahr traurigerweise keine Zuschauer dabei sein dürfen." Die 23-Jährige nutzte ihren Auftritt erneut, um gegen Rassismus und Polizeigewalt in den USA zu protestieren. Während des Interviews trug sie eine Maske, auf der der Name von Philando Castile stand. Der Afroamerikaner war im Juli 2016 im Alter von 32 Jahren bei einer Verkehrskontrolle im US-Bundesstaat Minnesota von einem Polizisten erschossen worden.

Vor dem Turnier hatte Osaka angekündigt, sie habe sieben Masken mit unterschiedlichen Namen dabei - sie hoffe, dass sie alle tragen könne. Das ist ihr mit dem Finaleinzug schon einmal gelungen.

Hochklassiger und ausgeglichener Schlagabtausch

Ihre beiden bisherigen Grand-Slam-Endspiele hatte Osaka jeweils gewonnen: 2018 bezwang sie bei den US Open in einem denkwürdigen Match Serena Williams, nur wenige Monate später setzte sie sich bei den Australian Open 2019 gegen die Tschechin Petra Kvitova durch. Davor und danach war sie bei den vier Major-Turnieren nicht über das Achtelfinale hinausgekommen.

Mit Brady, die vom Deutschen Michael Geserer trainiert wird, lieferte sich Osaka einen hochklassigen und ausgeglichenen Schlagabtausch. Als erste Spielerin konnte sie der Amerikanerin im Turnierverlauf einen Satz abnehmen, ohne sich dabei zunächst einen Breakball erspielt zu haben. Nachdem sie den Tiebreak dominiert hatte, verlor die Japanerin im zweiten Satz zum 3:5 ihren Aufschlag.

Im dritten Satz nutzte Osaka allerdings gleich ihre erste Breakchance zu einer 3:1-Führung und dominierte anschließend das Match. Nach gut zwei Stunden stand ihr Finaleinzug fest.

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