US Open:Petkovic im Achtelfinale, Haas verliert

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Ein deutsches Damen-Trio steht im Achtelfinale der US Open - Andrea Petkovic wiederholte mit einem klaren Sieg ihren Erfolg vom Vorjahr. Tommy Haas verpasste das Achtelfinale und verordnet sich zunächst eine Tennis-Pause.

Dem Kopf hilft es, dem Knie vielleicht auch: Nach ihrem Achtelfinal-Einzug bei den US Open besucht Andrea Petkovic weiter täglich den Laser-Professor aus Pisa. Die Darmstädterin sorgte am Samstag mit dem souveränen 6:4, 6:0 über die Italienerin Roberta Vinci für das beste Abschneiden der deutschen Tennis-Damen seit 1987 - und will noch mehr.

Sabine Lisicki und Angelique Kerber mussten bereits am Sonntag wieder antreten, Petkovic ist erst am Montag an der Reihe. Vor 24 Jahren standen mit Steffi Graf, Claudia Kohde-Kilsch, Bettina Bunge und Sylvia Hanika sogar vier deutsche Ladys unter den letzten 16 in New York.

Tommy Haas verabschiedete sich dagegen von seinen 14. US Open und ließ nach dem 7:6 (7:3), 3:6, 2:6, 3:6 gegen den Argentinier Juan Monaco offen, ob er nach seinen Operationen an Schulter und Hüfte 2012 zu seinem Lieblingsturnier zurückkehrt. Als letzter deutscher Herr war damit am Sonntag Florian Mayer dabei, der erstmals die dritte Runde in Flushing Meadows erreicht hatte.

Petkovic lässt ihren eingerissenen Meniskus derweil im Hotel Parker-Meridien weiter vom italienischen Professor Pier Francesco Parra behandeln, der sich auf seiner Homepage als "Doktor Laser" vorstellt. "Ich bilde mir ein, dass es besser ist", sagte Petkovic, die beim 67-minütigen Match gegen die Weltranglisten-20. Vinci nur noch einmal einen plötzlichen Schmerz verspürte. "Ich habe nur zwei, drei Punkte gebraucht, um wieder da zu sein. Das ist besser, als zwei, drei Spiele", sagte die Weltranglisten-Elfte.

Über den untersetzten kleinen Professor Parra aus der Toskana, der zu jedem Grand-Slam-Turnier anreist und prominente Profis behandelt, hatte sich Petkovic mit Branchen-Primus Novak Djokovic, Ana Ivanovic, Ivan Ljubicic und Ivo Karlovic unterhalten. "Die Balkan-Truppe - die vertrauen mehr auf Hokus-Pokus", sagte Petkovic mit einem Schuss Selbstironie, denn nicht völlig klar ist, ob der Dottore mit seinem Apparat oder mehr die Schmerzmittel und das Adrenalin während des Matches das Gefühl von Besserung vermitteln.

Zumindest im Doppel war Schluss, dort schied Petkovic mit Julia Görges nach einem fast zweieinhalbstündigen Spiel aus. Im Einzel wartet nun die Weltranglisten-76. Carla Suarez Navarro. "Klar bin ich Favoritin, aber sie ist eine unangenehme Spielerin. Da werde ich viel rennen müssen", sagte Petkovic, die gewarnt ist. Bei den Australian Open 2010 unterlag sie der Spanierin glatt.

Doch Petkovic hat sich seitdem toll entwickelt. Die 23-Jährige steht wie im Vorjahr im Achtelfinale von Flushing Meadows - doch das bringt sie nicht mehr aus dem Häuschen: "Letztes Jahr war ich total euphorisch. Ich glaube, dass mein Spiel viel stabiler ist und ich gelernt habe, Matches mit nicht hundertprozentiger Fitness zu gewinnen." Wegen der Knieprobleme hatte sie sich zudem wenig Druck gemacht, nach dem Turnier soll eine Auszeit zur Heilung folgen.

Auch Haas pausiert nun und will in diesem Jahr noch drei oder vier Turniere in Europa spielen, ehe er am Jahresende über die Gretchen-Frage Rücktritt oder Weitermachen entscheidet. "Es geht letztlich nur darum, ob mein Körper hält", sagte der 33-Jährige nach dem kräftezehrenden Drei-Stunden-Duell gegen Dauerläufer Monaco. Die Zuschauer verabschiedeten Haas mit viel Jubel vom Grandstand, wo der Wahl-Amerikaner 1996 sein erstes US-Open-Spiel gegen Michael Stich verloren hatte."Wenn das meine letzten US Open gewesen sein sollten, ist es ein Buch, das sich schließt", sagte Haas.

Durch die Niederlage verpasste er ein Achtelfinale gegen Roger Federer, der ebenso weiterkam wie die Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic und Caroline Wozniacki. Serena Williams bestätigte mit dem 6:1, 7:6 (7:5) über die an Nummer vier gesetzte Weißrussin Victoria Asarenka, dass mit ihr zu rechnen ist. Nächste Gegnerin ist die einstige French-Open-Siegerin und Ex-Nummer eins Ana Ivanovic.

© dpa/sid/wolf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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