Union Berlin:Hollerbach lässt Union jubeln

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Energisch am Ball: Union Berlins Benedict Hollerbach. (Foto: Andreas Gora/dpa)

Ohne den gesperrten Trainer Nenad Bjelica gewinnt Union sein Heimspiel gegen Darmstadt 1:0 und feiert einen Befreiungsschlag im Abstiegskampf. Geschäftsführer Oliver Ruhnert vermeidet aber ein Bekenntnis zum aktuellen Coach.

Oben in der Loge tigerte Nenad Bjelica nervös hin und her, raufte sich die Haare. Beim Schlusspfiff ballte der gesperrte Trainer von Union Berlin die Fäuste und blickte erleichtert gen Himmel. Unten auf dem Rasen an der Alten Försterei feierten die Eisernen ohne den umstrittenen Kroaten den Befreiungsschlag im Abstiegskampf mit einer Ehrenrunde. "Mich hat's nicht so gejuckt", sagte Siegtorschütze Benedict Hollerbach nach dem 1:0 (0:0) gegen den direkten Konkurrenten Darmstadt 98 bei DAZN über den Wirbel um den Coach nach dessen Ausraster gegen Nationalspieler Leroy Sané: "Die Medien nehmen sowas immer gerne auf, so einen kleinen Skandal. Aber der Trainer hat sich vor der Mannschaft entschuldigt, und damit war es gegessen."

Mit 17 Punkten und einem Spiel weniger liegen die Unioner nun fünf Zähler vor dem 1. FC Köln auf Relegationsrang 16. Hollerbach (62.) erzielte das entscheidende Tor nach einem langen Sprint über das Feld: "Da muss man sich noch mal kurz konzentrieren, auch wenn die Milchsäure in den Beinen schreit." Auf die Eisernen, die auch Schlusslicht Darmstadt auf sechs Punkte Abstand distanzierten, kommen trotz der drei Punkte schwere Wochen zu. Nachdem Bjelica Sané am Mittwoch im Nachholspiel beim FC Bayern ins Gesicht gegriffen und die rote Karte gesehen hatte, werden die Berliner zwei weitere Partien ohne ihren Cheftrainer auskommen müssen, der wegen des Aussetzers ohnehin zur Debatte steht. Auf die Frage angesprochen, ob Bjelica nach Ablauf der Sperre wieder auf der Bank sitzen werde, vermied Geschäftsführer Oliver Ruhnert am Sonntag ein Bekenntnis zum Coach. "Wir haben neben der Sanktion des DFB auch als Arbeitgeber reagiert - und diese Strafe ausgesprochen. Jetzt steht für uns im Fokus, dass wir ein Spiel gegen Darmstadt 98 haben. Und das ist für uns wichtiger als alles andere im Augenblick", sagte Ruhnert vor Anpfiff.

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Zuletzt hatte die Berliner Zeitung vermeldet, dass Bjelica vorerst im Amt verbleibe, Präsident Dirk Zingler kritisierte Bjelica für sein Verhalten im Interview mit dem Blatt. Ruhnert betonte am Sonntag erneut, dass der Verein "mit der Aktion sehr unglücklich und in keinster Weise einverstanden" sei. Das DFB-Sportgericht hatte den Kroaten neben der drei Spiele Sperre mit einer Geldbuße über 25 000 Euro belegt. Auch Union selbst verhängte eine Vertragsstrafe. Bjelica, der von seinem Co-Trainer Danijel Jumic vertreten wurde, sah zunächst kaum Highlights - beide Mannschaften rackerten sich in Zweikämpfen ab. Nach der Pause startete Union sofort mit viel Elan. Erst zielte Christopher Trimmel aus der Ferne knapp daneben, ehe Hollerbach (47.) nach Darmstädter Fehlpass allein auf das Tor zulief - im Eins-gegen-eins jedoch an Schlussmann Marcel Schuhen scheiterte. Besser machte es der quirlige Dribbler, als er nach Top-Zuspiel von Andras Schäfer erneut vor Schuhen stand, ihm diesmal aber den Ball durch die Beine ins Tor schob.

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