U21-Europameisterschaft:"Es ist hart zu begreifen"

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Am Boden: Die deutschen U21-Spieler nach der Niederlage gegen Tschechien. (Foto: Sebastian Kahnert/dpa)

Die deutschen U21-Fußballer stehen bei der Europameisterschaft nach einem bitteren 1:2 gegen Tschechien vor dem Aus. Gegen England muss ein Sieg her - der allein reicht aber nicht einmal.

Antonio Di Salvo stapfte nach dem Schlusspfiff enttäuscht zur Bank, dann tröstete der U21-Trainer seine völlig konsternierten Spieler. Bei der EM steht Deutschland vor dem frühen EM-Aus. In Batumi, Georgien, unterlag das DFB-Team ohne den angeschlagenen Youssoufa Moukoko Tschechien 1:2 (0:1).

"Die Mannschaft hat an sich geglaubt. Man kann ihr nicht absprechen, 100 Prozent gegeben zu haben", sagte Di Salvo bei Sat.1. In der ersten Hälfte sei es allerdings "zu wenig im Spiel nach vorne" gewesen, zudem hätten die Tschechen "aus wenig viel" gemacht. Am Mittwoch (18 Uhr) muss ein Sieg gegen England her, dazu Israel im Parallelspiel Tschechien schlagen. "Wir werden voll auf Sieg spielen", kündigte Di Salvo an, Umstellungen seien möglich. "Es haben sich Spieler empfohlen für die Startelf." Mittelstürmer Vaclav Sejk (33.) und Kapitän Martin Vitik (87.) erzielten die Treffer für den Außenseiter, Angelo Stiller hatte zwischenzeitlich ausgeglichen (70.). "Wir haben alles versucht, der Ball wollte nicht rein. Es ist bitter", sagte Stiller und suchte nach Erklärungen: "Wir haben kein Spielglück. Es sollte nicht sein. Es ist hart zu begreifen."

Auch der zwischenzeitliche Ausgleich von Angelo Stiller half nicht

Di Salvo musste auf den "muskulär angeschlagenen" Moukoko verzichten. Der 18-Jährige war zwar im Kader, machte aber bereits beim Aufwärmen keine einzige Übung mit. "Wir haben ein Ultraschallbild gemacht, da konnte man auch was sehen", sagte Di Salvo vor der Partie. Dafür rückte der andere Elfmeter-Protagonist, Jessic Ngankam, in die Startelf. Der Herthaner und der Dortmunder Moukoko waren nach ihren verschossenen Strafstößen am Donnerstag gegen Israel (1:1) Opfer massiver Beleidigungen im Netz geworden.

Die DFB-Elf startete hektisch, die Tschechen gingen von Beginn an aggressiv zu Werke. Josha Vagnoman scheiterte zweimal aus dem Rückraum (5./21.), einen Freistoß von Stiller parierte Vitezslav Jaros stark (14.). Auf der Gegenseite kam Vasil Kusej, der schon beim 0:2 zum Auftakt gegen England überzeugt hatte, aus spitzem Winkel nicht an Torwart Noah Atubolu (7.) vorbei. Di Salvo musste bei seinem zweiten EM-Spiel als Cheftrainer wie schon gegen Israel eine Enttäuschung erleben. Sejk verwerte einen blitzsauber vorgetragenen Konter zur Führung, Denis Huseinbasic ließ sich vom starken Kusej überlaufen. Anders als am Donnerstag verpasste Deutschland die sofortige Antwort, zeigte sich nach dem Gegentreffer sichtlich angeschlagen.

Di Salvo reagierte, brachte zur zweiten Halbzeit in Eric Martel, Faride Alidou und Nelson Weiper gleich drei frische Kräfte. Weiper sorgte zumindest für etwas Betrieb im Zentrum, sein erster Abschluss war jedoch zu harmlos (60.). Deutschland rannte an - und kam durch Stiller nach starkem Zuspiel von Henning Matriciani zum erlösenden Ausgleich. Doch Vitik traf spät mit einem Schuss aus dem Getümmel. Schade (90.) und Weiper (90.+2) verpassten vor 5023 Zuschauern große Chancen zum Ausgleich.

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