Turnen:Marcel Nguyen beendet seine Karriere

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Silber am Barren und im Mehrkampf bei den Olympischen Spielen 2012 in London markieren die größten Erfolge in der Laufbahnvon Marcel Nguyen. (Foto: Schreyer/imago)

"Es funktioniert nicht mehr": Aufgrund mehrerer schwerer Verletzungen hört der zweimalige Olympia-Medaillengewinner mit sofortiger Wirkung auf.

Der zweimalige Olympia-Medaillengewinner Marcel Nguyen muss seinen Verletzungen Tribut zollen und beendet mit sofortiger Wirkung seine Turn-Karriere. "Ich wollte mich lange nicht damit zufriedengeben, aufgrund einer Verletzung aufzuhören. Daher habe ich es so lange weiter versucht", sagte der 35-Jährige der SportBild: "Ich kann mir daher nichts vorwerfen und habe nun meinen Frieden damit gemacht. Ich habe gemerkt: Es funktioniert nicht mehr."

Bei den deutschen Meisterschaften im vergangenen Jahr in Berlin hatte Nguyen noch angekündigt, bis Olympia in Paris weitermachen zu wollen. Nach zahlreichen Verletzungen habe er so viel investiert dafür, dass er wieder auf einem gewissen Niveau turnen könne, mit dem er konkurrenzfähig sei. "Deswegen würde ich gern versuchen, bis 2024 weiterzumachen, gerade auch mit meinem Heimcoach, der jetzt Bundestrainer ist und auch bis 2024 macht, dass wir halt einen Traum-Abschluss zusammen in Paris bei Olympia haben und uns dann von der internationalen Bühne verabschieden", hatte der für den TSV Unterhaching startende Stuttgarter gesagt.

Nguyen feierte bei den Olympischen Spielen 2012 in London mit jeweils Silber am Barren und im Mehrkampf die größten Erfolge seiner Laufbahn. Dazu ist er zweimaliger Europameister an seinem Paradegerät. Zuletzt hatte Nguyen wegen mehrerer schwerer Verletzungen die Teilnahme an der WM 2019 in Stuttgart, den Olympischen Spielen 2021 in Tokio sowie der EM 2022 in München verpasst. Beim Challenge Cup im bulgarischen Warna hatte er 2022 mit Platz drei an seinem Spezialgerät Barren ein erfolgreiches internationales Comeback nach mehr als drei Jahren Verletzungspause gefeiert. "Das Größte war die Mehrkampf-Medaille bei Olympia 2012. Was danach abging, war der Hammer. Meine plötzliche Popularität, vor allem auch in Asien, musste ich erst mal verkraften", bilanzierte Nguyen: "Es war eine großartige Zeit."

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