TSV 1860 München:Hasan Ismaik? Nein, danke

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Hat angeregt, ein "schönes, außergewöhnliches und nachhaltiges Stadion" neu zu bauen und das Grünwalder Stadion zum "Museum der Erinnerung" zu machen: 1860-Investor Hasan Ismaik. (Foto: Andreas Gebert/dpa)
  • Es gibt wieder einmal Unruhe beim TSV 1860 München.
  • Investor Hasan Ismaik ist ein weiteres Mal kritisiertes Objekt einer kontroversen Fan-Aktion.

Von Markus Schäflein, München

"Verdammt ich lieb' dich" mit dem Sechzig-Wappen, "ich lieb' dich nicht" mit dem durchgestrichenen Gesicht von Investor Hasan Ismaik. Dieses Plakat, das regelmäßig im Fanblock zu sehen ist, sorgte schon einmal für Aufsehen bei Fußball-Drittligist 1860 München. Und zwar, weil es auf einem Foto auf der Vereinsseite im Internet wegretuschiert worden war. Ismaik betonte daraufhin, dass er den Photoshop-Einsatz nicht in Auftrag gegeben hatte: "Davon distanziere ich mich. Ich stehe für Meinungsfreiheit in der Löwen-Familie, solange es in einem gewissen Rahmen bleibt."

Ob der Rahmen der Meinungsfreiheit auch noch passt, wenn das Motiv des Plakats auf T-Shirts gedruckt wird, ist nun die neueste Frage, die den zerstrittenen Verein umtreibt. Die Gruppierung "Löwenfans gegen Rechts" machte jedenfalls via Facebook Werbung für die Kleidungsstücke, was wiederum Unterstützer Ismaiks auf den Plan rief. Die Kommentare auf Facebook reichten von "Ich hätte das Shirt gerne in Schwarz" bis zu "Ihr seid arme Geister und Spalter".

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"Wir distanzieren uns mit aller Deutlichkeit"

Und sogar die 1860-Geschäftsführer Michael Scharold (Finanzen) und Günther Gorenzel (Sport) sahen sich veranlasst, Stellung zu beziehen. "Mit großem Bedauern und großer Besorgnis nehmen wir in den letzten Wochen eine immer aggressivere Stimmung und immer größere Gräben in unserer Fanlandschaft wahr", teilten sie mit. Sie seien "in diesem Zusammenhang sehr enttäuscht über eine Aktion der Löwenfans gegen Rechts, die mit einem T-Shirtverkauf eine weitere Eskalation der Situation billigend in Kauf nehmen".

Insbesondere von einer Institution, die sich "in der Vergangenheit oft vorbildlich für ein Miteinander und gegen Diskriminierung und Gewalt eingesetzt" habe, "hätten wir erwartet, dass sie mithilft, Gräben zu überwinden. Wir distanzieren uns mit aller Deutlichkeit von derartigem Verhalten und hoffen im Sinne der Vernunft, dass die Löwenfans gegen Rechts von dem geplanten Verkauf Abstand nehmen." Und das, obwohl die Einnahmen laut der Werbung "an wohltätige Zwecke bzw. den Löwennachwuchs" gehen sollen.

© SZ vom 12.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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