Tour de France:Portugiese Rui Costa gewinnt die 16. Etappe

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Rui Costa bejubelt seinen Sieg. (Foto: AFP)

Der Sieger des Tour-Abschnitts von Vaison-la-Romaine nach Gap heißt überraschend Rui Costa. Real Madrid ist laut des US-Wirtschaftsmagazins Forbes der wertvollste Klub der Welt. Belgiens früherer Nationaltorwart wird wegen Manipulation gesperrt. Audi legt Berufung gegen Disqualifikation von DTM-Fahrer Ekström ein.

Radsport, Tour de France: Der Portugiese Rui Costa hat die 16. Etappe der 100. Tour de France gewonnen. Der Fahrer vom Team Movistar holte sich am Dienstag nach 168 Kilometern von Vaison-la-Romaine nach Gap den Sieg im Alleingang vor den Franzosen Christophe Riblon und Arnold Jeannesson. Costa war mit 25 weiteren Fahrern frühzeitig ausgerissen und hatte am letzten Berg die entscheidende Attacke gesetzt. Der frühere Tour-Zweite Andreas Klöden belegte als bester Deutscher den fünften Platz. Das Gelbe Trikot des Gesamtersten verteidigte der Brite Christopher Froome. Der Sky-Fahrer und alle weiteren Favoriten erreichten das Ziel mit gut elf Minuten Rückstand. Die Frankreich-Rundfahrt wird am Mittwoch mit dem Einzelzeitfahren über 32 Kilometer von Embrun nach Chorges fortgesetzt.

Wertvollste Teams der Welt: Real Madrid mit den beiden deutschen Stars Mesut Özil und Sami Khedira hat Manchester United als weltweit wertvollste Mannschaft im Sport abgelöst. Laut des angesehenen US-Wirtschaftsmagazins Forbes führen die Spanier die Top-50-Rangliste mit einem Wert von 2,52 Milliarden Euro vor dem englischen Meister (2,41) an. Auf Rang drei schob sich der FC Barcelona (1,98). Champions-League-Gewinner Bayern München nutzte das Triple bei der Wertschöpfung offenbar nur wenig. Mit nunmehr 998 Millionen Euro verlor der Klub einen Rang und wird nun auf Position zwölf geführt. Die Mehrzahl der Teams aus den Top 50 kommt aus den vier großen US-Profiligen. Gleich zwölfmal ist die National Football League (NFL) in den Top 20 vertreten, angeführt wird das Dutzend von den Dallas Cowboys auf Platz fünf (1,6 Millionen Euro). Direkt davor liegen die Baseballer der New York Yankees (1,75). Wertvollste Basketball-Mannschaft sind die New York Knicks auf Platz 23 (839 Millionen), die Nummer eins aus dem Eishockey sind die Toronto Maple Leafs auf Position 31 (763). Auch zwei Formel-1-Teams werden in den Top 50 geführt, auf Platz 21 Ferrari (877), auf Rang 47 McLaren (610).

DTM, Protest: Audi hat die angekündigte Berufung gegen die Disqualifikation von Mattias Ekström beim fünften Saisonlauf zum Deutschen Tourenwagen Masters in Nürnberg nun auch offiziell eingelegt. Das Audi-Team Abt Sportsline habe nun sieben Tage Zeit, den Einspruch beim Berufungsgericht des Deutschen Motor Sport Bundes schriftlich zu begründen, teilte der DMSB am Dienstag mit. Ein Termin für die Verhandlung stehe noch nicht fest. Der Schwede Ekström hatte das Rennen am Sonntag auf dem Norisring zunächst gewonnen, war aber anschließend von der Wertung ausgeschlossen worden, weil er angeblich gegen Paragraf 44 des Sportlichen Reglements der DTM verstoßen hatte. Statt des zweifachen DTM-Champions wurde der kanadische Mercedes-Pilot Robert Wickens zum Sieger erklärt.

Fußball, Manipulation: Der frühere belgische Fußball-Nationaltorwart Jean-Francois Gillet vom italienischen Erstligisten FC Turin ist durch die Disziplin-Kammer des italienischen Fußballverbandes FIGC wegen Spielmanipulation für drei Jahre und sieben Monate gesperrt worden. Die Kammer sah es als erwiesen an, dass der 34-Jährige in seiner Zeit beim AS Bari in den Begegnungen gegen Treviso (2008) und Salernitana (2009) manipuliert hat. Ursprünglich waren sogar vier Jahre Sperre gefordert worden. Gillet hatte das letzte seiner neun Länderspiele im Februar bestritten und war Belgiens Nummer drei hinter Thibault Courtois (Atlético Madrid) sowie Simon Mignolet (FC Liverpool). Insgesamt wurden 20 Spieler mit Sperren bis zu vier Jahren bestraft. Drei Jahre und sechs Monate wurde unter anderem der frühere weißrussische Nationalspieler Witali Kutuzow gesperrt, der gemeinsam mit Gillet in Bari gespielt hatte.

Tour-Fotograf Philipp Hympendahl
:Allein mit dem inneren Schweinehund

Sportfotografen drücken für die perfekte Momentaufnahme zig Mal den Auslöser. Ein gutes Bild wird schon dabei sein, so die Theorie. Anders Philipp Hympendahl: Seine spezielle Kamera lässt nur wenige Versuche pro Tag zu - dennoch kehrt der Düsseldorfer mit beeindruckenden Bildern heim.

Eine Auswahl seiner Arbeiten im Bilderblog

Tennis, Bad Gastein: Annika Beck hat als zweite deutsche Spielerin das Achtelfinale in Bad Gastein/Österreich erreicht. Die 19-Jährige aus Bonn besiegte in 1:48 Stunden Shahar Peer aus Israel mit 7:5, 6:3. In der nächsten Runde des mit 182.429 Euro dotierten WTA-Sandplatzturniers trifft Beck auf Mandy Minella (Luxemburg) oder die Bulgarin Dia Evtimova. Vier Tage nach ihrer Viertelfinal-Niederlage in Budapest offenbarte die an Position zwei gesetzte Beck in ihrem Auftaktmatch allerdings Schwächen beim Aufschlag. Allein im ersten Durchgang unterliefen der Weltranglisten-50. zehn Doppelfehler (insgesamt zwölf). Am Montag hatte die topgesetzte Mona Barthel (Bad Segeberg) problemlos das Achtelfinale erreicht.

Tennis, Hamburg: Tennisprofi Jan-Lennard Struff ist beim ATP-Turnier in Hamburg in die zweite Runde eingezogen. Der 23-Jährige aus Warstein besiegte am Dienstag nach hartem Kampf in 2:22 Stunden den Argentinier Leonardo Mayer mit 3:6, 6:4, 6:4. Das Break zum 3:2 im dritten Satz brachte den Deutschen auf die Siegerstraße. Kurz darauf verwandelte er seinen dritten Matchball. Nächster Gegner des Weltranglisten-105. ist der Spanier Feliciano Lopez, der im ATP-Ranking die Nummer 31 ist. Zuvor war Lokalmatador Julian Reister in Runde eins gescheitert. "Die Enttäuschung ist groß. Ich wäre gerne wie in den vergangenen Jahren in das Achtelfinale gekommen", sagte der 27-Jährige aus Reinbek bei Hamburg. Er unterlag dem Qualifikanten Federico Delbonis aus Argentinien nach 1:44 Stunden 3:6, 3:6. Auch Matthias Bachinger ist gleich in der ersten Runde gescheitert. Der 26-jährige Wildcard-Inhaber unterlag nach 2:16 Stunden dem Argentinier Carlos Berlocq mit 7:6 (7:5), 1:6, 2:6.

Fußball, Gold Cup: Die Fußball-Nationalmannschaft von Trinidad und Tobago steht im Viertelfinale des Gold Cups. Bei der Meisterschaft von Nord-, Mittelamerika und der Karibik setzte sich der WM-Teilnehmer von 2006 am letzten Spieltag der Gruppe B mit 2:0 gegen den bereits für die Runde der letzten Acht qualifizierten Spitzenreiter Honduras durch und schaffte damit den Sprung von Tabellenplatz vier auf zwei. Der zuvor Zweitplatzierte Haiti verspielte seine Viertelfinalchance durch ein 0:1 gegen El Salvador, das als bester Drittplatzierter ebenfalls den Sprung in die K.o.-Phase schaffte.

Basketball, NBA: Der deutsche Basketball-Nationalspieler Tim Ohlbrecht bekommt anscheinend eine zweite Chance in der nordamerikanischen Top-Liga NBA. Wie der Philadelphia Inquirer berichtet, erhält der 24 Jahre alte Center einen Vertrag bei den Philadelphia 76ers. Ohlbrecht war zuvor von den Houston Rockets auf die Waiver List gesetzt worden und damit vereinslos. Die Sixers sollen den ursprünglich bis 2015 Vertrag von Ohlbrecht übernehmen. Der Wuppertaler war in der abgelaufenen Saison nur zwölf Minuten zum Einsatz gekommen und erzielte drei Punkte. Mit Houstons Farmteam Rio Grande Valley Vipers holte Ohlbrecht den Titel in der D-League. Ohlbrecht wäre nach Christian Welp (1987 bis 1989) der zweite Deutsche bei den 76ers. Auch der später eingebürgerte deutsche Nationalspieler Shawn Bradley spielte von 1993 bis 1995 für Philadelphia.

Doping, Tyson Gay: Der Sportartikelhersteller Adidas hat nach dem Doping-Fall von Tyson Gay den Vertrag mit dem amerikanischen Weltklassesprinter ausgesetzt. Dies teilte das deutsche Unternehmen am Montag mit. "Wir sind durch die jüngsten Vorwürfe schockiert. Selbst wenn seine Unschuld noch bewiesen werden sollte, wird der Vertrag mit Tyson ausgesetzt", erklärte Adidas-Sprecher Oliver Brüggen am Montag. Adidas habe in den Vertragen mit den Athleten eine Klausel, dass der Kontrakt gekündigt werden könne, wenn ein Sportler des Dopings für schuldig befunden werde. Die Partnerschaft zwischen Adidas und Gay besteht seit 2005. "Während dieser Zeit war er ein großer Botschafter für die Leichtathletik und unsere Marke", sagte Brüggen.

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