Tour-Fotograf Philipp Hympendahl:Allein mit dem inneren Schweinehund

Sportfotografen drücken für die perfekte Momentaufnahme zig Mal den Auslöser. Ein gutes Bild wird schon dabei sein, so die Theorie. Anders Philipp Hympendahl: Seine spezielle Kamera lässt nur wenige Versuche pro Tag zu - dennoch kehrt der Düsseldorfer mit beeindruckenden Bildern heim.

Eine Auswahl seiner Arbeiten im Bilderblog

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Radsport-Serie

Quelle: Philipp Hympendahl

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Sportfotografen drücken normalerweise zig Mal den Auslöser, um den perfekten Schnappschuss zu kriegen. Ein gutes Bild wird schon dabei sein, so die Theorie. Anders Philipp Hympendahl: Seine spezielle Kamera lässt nur wenige Versuche pro Tag zu - dennoch kehrt der Düsseldorfer mit beeindruckenden Bildern heim.

Menschen und ihre Fahrräder: Auch in diesem Jahr ist der Düsseldorfer Philipp Hympendahl bei der Tour de France dabei und wird den Auslöser drücken. Allerdings nicht wie seine Fotografenkollegen zig Mal, sobald der Startschuss ertönt, sondern nur ein, höchtens zwei Mal. Mehr geht nicht. Hympendahl ist Radsportfotograf - er hat jedoch eine vollkommen eigene Technik.

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Hympendahl knipst mit einer 6x17 Panorama-Rollfilm-Kamera. Diese ermöglicht nur vier Bilder auf einem Film. Bis Hympendahl die Rolle gewechselt hat, sind die Fahrer längst losgefahren und schon Kilometer entfernt. Er muss sich also vorher genau überlegen, was er fotografieren will und wann er drauf hält. Beim Start (wie hier bei der "Omloop Het Nieuwsblad" in Ostflandern) ist dies noch relativ einfach.

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Weit schwieriger ist es - wenn die Radprofis mit über 50 Stundenkilometern an ihm vorbeizischen - den richtigen Moment zu erwischen, wie hier beim "Amstel Gold Race" in der Nähe von Maastricht. 

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Durch die Arbeitsweise ist die Ausbeute von Hympendahl natürlich sehr gering. Kehrt er mit einem guten Bild (wie in diesem Moment bei der Flandernrundfahrt) zurück, ist er schon überglücklich. Stundenlanges Bilderauswählen und Hochladen im Hotel erspart er sich dadurch. Allerdings kann der Fotograf mit seiner ausgefeilten Technik nicht für Tageszeitungen arbeiten: zu lange dauert das Entwickeln, zu unsicher ist, ob er am Abend überhaupt ein brauchbares Motiv vorweisen kann.

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Klar stellt sich bei all dem Aufwand die Frage: Warum macht Hympendahl sich überhaupt die große Mühe? Die Antwort: Wenn ihm ein Schnappschuss gelingt, haben die Bilder eine ganz eigene Stimmung und Intensität, fast einen Zauber - und Hympendahl kann es auf bis zu drei Meter breiten Abzügen anfertigen lassen.

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Auch beim Radrennen Paris-Roubaix 2012 fotografierte Hympendahl. Er sagt über diese Bilder: "Ich wollte bewusst die Einsamkeit der Fahrer einfangen, den Kampf der Fahrer, alleine auf den langen Paves, dem Wind und dem inneren Schweinehund ausgesetzt."

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Trotz des extremen Querformats - oder gerade deswegen - wirkt dieser Anstieg beim "Cyclocross Hoogstraten" besonders steil. Der Betrachter fühlt quasi den Schmerz der Athleten, die alle Kraft daran setzen, endlich den glitzernden Gipfel zu erreichen.

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Auch in diesem Jahr ist der Düsseldorfer, der sich hier mit Hund selbst fotografiert hat, wieder bei der Tour de France dabei - und hofft, dass immerhin ein gutes Bild herausspringt. Dann wäre er zufrieden. Sehr zufrieden.

Mehr Informationen zu Philipp Hympendahl und der Radsport-Serie gibt es auf seiner Webseite www.edition-hympendahl.de. Dort können die Bilder auch erworben werden.

© SZ.de/sonn/jbe
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