Wo Marcel Kittel ist, ist bei der 100. Tour de France vorne. Der 25-jährige Arnstädter feierte am Donnerstag seinen dritten Etappensieg bei der Jubiläums-Tour und fügte Ex-Weltmeister Mark Cavendish die nächste bittere Sprint-Niederlage zu. Sein deutscher Rivale André Greipel war im Finale diesmal nicht vertreten.
Kittel sorgte damit nach seinem Erfolg in Saint Malo und dem Zeitfahrsieg von Tony Martin für einen bei der Tour bisher noch nie erreichten deutschen Hattrick. Allerdings hatte ein Massensturz 2000 Meter vor dem Ziel die Ordnung im Schlussspurt ein weiteres Mal bei dieser Tour durcheinandergebracht. Etwa 30 Fahrer waren darin verwickelt, Greipel war behindert worden und konnte in die Entscheidung nicht mehr eingreifen.
An dem überragenden Argos-Shimano-Kapitän führt in den Massensprints kein Weg vorbei. So auch in Tours nach 218 Kilometern: Kittel siegte hauchdünn vor Cavendish sowie Peter Sagan und machte damit den insgesamt fünften Tageserfolg der deutschen Abordnung bei dieser Frankreich-Rundfahrt perfekt. Genauso erfolgreich in der Addition waren zuletzt Erik Zabel und Jan Ullrich 1997.
Tour-Fotograf Philipp Hympendahl:Allein mit dem inneren Schweinehund
Sportfotografen drücken für die perfekte Momentaufnahme zig Mal den Auslöser. Ein gutes Bild wird schon dabei sein, so die Theorie. Anders Philipp Hympendahl: Seine spezielle Kamera lässt nur wenige Versuche pro Tag zu - dennoch kehrt der Düsseldorfer mit beeindruckenden Bildern heim.
Auf dem Siegerpodest strecke Kittel beide Arme in den Himmel und war überglücklich. "Das ist verrückt. Ich danke jedem einzelnen in meinem Team. Sie haben wieder super gearbeitet. Ich bin so glücklich", sagte Kittel und ergänzte mit Blick auf die Zielfoto-Entscheidung: "Ja, das war knapp. Ich werde es mir ausdrucken und an die Wand hängen. Morgen gibt es wieder eine Chance für mich. Es läuft."
Der aktuelle Träger des Maillot Jaune hielt sich aus dem Gerangel der Sprinter-Elite elegant heraus und verteidigte seine Führung ohne großen Aufwand. Christopher Froome aus Großbritannien hat nach wie vor beruhigende 3:25 Minuten Vorsprung auf den Spanier Alejandro Valverde.