Topnews:Kaderfrist läuft ab - England "not amused"

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Hamburg (dpa) - Countdown für den Kader, Casting für die Startelf: Bis 24.00 Uhr am 1. Juni müssen die Fußball-Nationaltrainer die WM-Karten auf den Tisch legen. DFB-Coach Joachim Löw will die Namen der Aussortierten nicht vor dem Fristablauf bekanntgeben.

dpa - Deutsche Presse-Agentur GmbH

Wen er und seine Kollegen endgültig in die jeweils 23-köpfigen Aufgebote für die Weltmeisterschaft nominieren, wird spätestens am 4. Juni zur Mittagszeit durch den Weltverband FIFA bekanntgegeben.

(Foto: N/A)

Auch Deutschlands Auftaktgegner Australien muss noch zwei Spieler streichen. "Socceroos"-Coach Pim Verbeek rief daher zum finalen Casting auf: Gegner ist am 1. Juni WM-Teilnehmer Dänemark. Bangen muss auch Dario Vidosic, der zuletzt vom 1. FC Nürnberg an den MSV Duisburg ausgeliehen war. "Es ist der größte Traum eines jeden Fußballers, bei einer Weltmeisterschaft dabei zu sein. Dafür kämpfe ich", kündigte Vidosic an.

Bei Deutschlands Gruppenwidersacher Ghana fiebert der Berliner Kevin-Prince Boateng vor dem Test gegen die Niederlande seinem Debüt im Nationaldress entgegen. Berichte, dass Laryea Kingston nach seiner Ausmusterung Trainer Milovan Rajevac wüst beschimpft und sogar bedroht habe, wies ein Verbandssprecher zurück.

Anderthalb Wochen vor dem WM-Start in Südafrika müssen sich aber auch England und Frankreich mit Problemen herumschlagen. Sportlich konnten die "Three Lions" bei der WM-Generalprobe gegen Japan (2:1) nicht überzeugen. Während Auftaktgegner USA am Montag in Südafrika erwartet wurde, macht den Engländern auch noch die heftigen Spekulationen um ihrem italienischen Trainer Fabio Capello zu schaffen. Champions-League-Gewinner Inter Mailand soll die Fühler ausgestreckt haben. Krisengespräche mit dem Fußballverband FA waren beim letzten Heimatbesuch des Italieners vor der Abreise nach Südafrika angesagt.

Die eine europäische Fußball-Nation ist "not amused", die andere fürchtet schon: "Rien ne va plus". Nur 1:1 spielte Frankreich in Tunesien. "So ist es nicht sicher, dass Frankreich die erste Runde übersteht", klagte ein TV-Kommentator. Selbst ein passabler Auftritt von Bayerns Franck Ribéry konnte nicht verhindern, dass die Fans der Franzosen in Alarmzustand versetzt wurden. "Frankreich sucht noch nach sich selbst", befand das Massenblatt "France-Soir". Sollten sie sich finden und am Ende sogar nach 1998 zum zweiten Mal den Titel gewinnen, bekäme jeder Spieler 300 000 Euro.

Dem Vernehmen nach soll Argentiniens Verband für einen WM-Triumph von Messi & Co sogar über 500 000 Euro pro Akteur ausgelobt haben. Coach Diego Armando Maradona und vor allem Teamdirektor Carlos Bilardo wollen nichts zum Zufall überlassen. Neben dem 23-köpfigen WM-Kader tummeln sich auch 15 weitere Spieler im hermetisch abgeriegelten WM-Quartier des zweimaligen Weltmeisters in Pretoria. Das Sparrings-Team hat sogar einen eigenen Trainer.

Maradona hält seine Truppe aber erstmal unter Verschluss. "Alles bleibt drinnen, nichts geht nach draußen", meinte die argentinische Zeitung "La Nacion". Die Sportzeitung "Olé" schrieb bereits von einem "echten Catenaccio" angesichts des Abschirm-Riegels für die Mannschaft, die am 12. Juni in ihrem Auftaktspiel in Johannesburg auf Nigeria trifft.

Für Spaniens Spielmacher Xavi zählen die "Gauchos" zu den Titelkandidaten. Die Favoritenrolle für das eigene Team, immerhin Europameister von 2008, lehnte er im österreichischen Schruns an. Die größten Chancen räumt Xavi "den Ländern mit der meisten Erfahrung ein: Frankreich, Brasilien, Argentinien, Italien und Deutschland".

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