Tischtennis-EM:Deutsche Männer scheitern im Finale

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Dimitrij Ovtcharov verlor das Finale mit dem deutschen Team. (Foto: dpa)

Die deutschen Tischtennis-Männer können den EM-Erfolg der Frauen nicht wiederholen. Spaniens Sportministerium will die Zeitung "Le Monde" wegen Basketballer Pau Gasol verklagen.

Tischtennis, EM: Eine unerwartete Finalpleite der Männer hat den Teams des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) bei der EM in Jekaterinburg das zweite Mannschafts-Double verdorben. Die Auswahl von Männer-Bundestrainer Jörg Roßkopf scheiterte im Endspiel durch ein 2:3 gegen Österreich zum zweiten Mal in Folge beim Griff nach ihrem siebten EM-Gold, nachdem das deutsche Team bis 2013 sechsmal nacheinander den kontinentalen Titel geholt hatten. Die Niederlage für Dimitrij Ovtcharov und Kollegen dämpfte die Freude im DTTB-Lager über den gelungenen Titelhattrick des deutschen Frauen-Teams erheblich. Vor dem Männer-Finale hatte die Mannschaft von Frauen-Bundestrainerin Jie Schöpp das Finale gegen Rumänien souverän mit 3:0 für sich entschieden und durch den dritten EM-Erfolg in Serie ihren insgesamt siebten Titel bei EM-Turnieren gewonnen.

Roßkopfs Mannschaft geriet ohne EM-Rekordsieger Timo Boll (Düsseldorf/Knieoperation) gegen Österreich in ihrem achten EM-Endspiel in Folge durch Niederlagen von Patrick Baum (Caen) im Auftakteinzel und von Patrick Franziska (Düsseldorf) zweimal in Rückstand. Die jeweils anschließenden Erfolge des Weltranglistenfünften Ovtcharov (Hameln/Orenburg) verhinderten zunächst zwar eine frühere Entscheidung. Doch nach Baums zweiter Niederlage mussten Roßkopfs Spielern den Österreichern zum ersten EM-Triumph gratulieren.

Basketball, Pau Gasol: Nach einem kritischen Artikel zur Zusammenarbeit von Basketballer Pau Gasol mit einem dopingbelasteten Sportmediziner droht der französischen Tageszeitung Le Monde eine Millionen-Klage aus Spanien. Laut einem Bericht der L'Equipe bereitet das spanische Sportministerium CSD derzeit eine Schadensersatz-Klage gegen das Medium vor. In dem Blog-Artikel "Das Geheimnis der Jugend von Pau Gasol" hatte die Zeitung zuvor die Zusammenarbeit des 35 Jahre alten NBA-Stars mit dem spanischen Arzt Nicolas Terrados beleuchtet. Der Sportmediziner war 1998 im Doping-Skandal um das Radsport-Team Festina verurteilt worden. Laut CSD sei der Bericht "Teil einer systematischen Kampagne", um "die Reputation des spanischen Sports zu beschädigen". Le-Monde-Herausgeber Jerome Fenoglio wies die Vorwürfe als "absurd" zurück.

Bei der EM im September hatte Gasol Spanien mit überragenden Leistungen zum Titel geführt und war am Ende Topscorer und wertvollster Spieler (MVP) des Turniers. Besonders glänzte der Altstar dabei beim Sieg im Halbfinale gegen Titelverteidiger Frankreich, als er 40 Punkte und 11 Rebounds erzielte.

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Schon wieder ein seltsames Gegentor: Barcelona diskutiert über den deutschen Torwart Marc-André ter Stegen, der sich plötzlich Schwächen leistet. Auch sein verletzter Rivale stichelt.

Von Javier Cáceres

Borussia Mönchengladbach, Trainer: Sportdirektor Max Eberl hat ein Interesse an Trainer Markus Weinzierl vom FC Augsburg bestätigt. "Im Fußball ist vieles möglich und wir müssen in alle Richtungen denken", sagte Eberl am Montag in einer TV-Sendung und lobte Weinzierls Arbeit: "Ich freue mich über seinen Weg, den er gegangen ist. Der ist nicht nur nachhaltig, sondern auch sehr erfolgreich." Eberl sucht derzeit einen Nachfolger für den zurückgetretenen Lucien Favre, Weinzierls Vertrag in Augsburg läuft allerdings noch bis 2019. Davon will sich der Manager grundsätzlich jedoch nicht abhalten lassen. "Auf uns hat auch keiner Rücksicht genommen, als wir Spieler wie Reus, Dante oder ter Stegen hatten", sagte er. Er werde allerdings nicht "mit der Axt durch den Wald laufen und alles mitnehmen", so Eberl weiter.

FCA-Präsident Klaus Hofmann hatte am Sonntag dem Werben der Borussia eine erste Absage erteilt. "Ich kann Gladbach nicht verbieten, Markus Weinzierl anzusprechen", sagte Hofmann, betonte aber auch: "wir hatten die Diskussion im Mai, Juni mit Schalke. Er hat sich trotz eines Riesenangebots für Augsburg entschieden. Ich glaube, die Situation ist bis 2019 abschließend geklärt." Eberl und Weinzierl kennen sich bereits seit ihrer Zeit als Jugendfußballer. "Wir haben öfters gegeneinander gespielt, in der Bayern-Auswahl sogar miteinander. Er war der deutlich bessere Fußballer als ich", sagte Eberl und betonte: "Im Fußball trifft man sich immer wieder."

Fußball, Griechenland: Nach dem peinlichen Scheitern in der EM-Qualifikation steht Bernd Schuster nach übereinstimmenden Medienberichten vor einem Engagement als griechischer Nationaltrainer. Wie die griechische Sportpresse am Dienstag berichtete, sollte Schuster in den "kommenden Stunden" nach Athen kommen, um die letzten Verhandlungen mit dem griechischen Fußballverband EPO-HFF zu führen. Schuster soll demnach einen Vertrag über zwei Jahre unterschreiben. Mit dem Ende der Qualifikation für die WM in Russland 2018 soll der Kontrakt auslaufen. Eine offizielle Bestätigung des griechischen Verbands gab es nicht. Als bisher einziger deutscher Coach einer griechischen Nationalmannschaft hatte Otto Rehagel 2004 sensationell den Europameister-Titel geholt. Der Triumph mit Rehhagel gilt als eine der größten Sensationen in der europäischen Fußballgeschichte. Von solchen Erfolgen ist die Auswahl aber derzeit weit entfernt. Stattdessen ist die Stimmung nach der völlig verpatzten Qualifikationsrunde für die EM 2016 in Frankreich am Boden. Nach dem Wechsel von drei Trainern und mehreren peinlichen Niederlagen, darunter zwei gegen die Färöer, stehen die Griechen mit nur drei Punkten am Ende der Tabelle der Gruppe F.

Tischtennis, Frauen: Die deutschen Tischtennis-Damen haben bei der EM in Jekaterinburg den Titelhattrick perfekt gemacht. Durch ein 3:0 im Finale gegen Rumänien gewann das Team von Bundestrainerin Jie Schöpp zum insgesamt siebten Mal EM-Gold im Mannschaftswettbewerb. In der insgesamt einseitigen Neuauflage des EM-Finales von 2013 holte die deutsche Meisterin Petrissa Solja (Berlin) den entscheidenden Punkt für die Auswahl des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB). Zuvor hatten die aus China eingebürgerten Top-15-Spielerinnen Han Ying (Tarnobrzeg) und Shan Xiaona (Berlin) die vorentscheidende 2:0-Führung herausgespielt. Drei Mannschafts-Titel bei den Damen in Serie hatten zuvor in der 57-jährigen EM-Historie nur die Niederlande gewonnen. Das Oranje-Team triumphierte von 2008 bis 2011 sogar viermal nacheinander. Der Damen-Titel eröffnete dem DTTB in den Mannschafts-Wettbewerben die Chance auf eine Wiederholung seines Titel-Doubles von 2013. Im Herren-Finale am Dienstagnachmittag (14.00 Uhr) spielt der WM-Zweite Deutschland gegen Österreich um seinen siebten EM-Titel.

Basketball, Wechsel: Nationalspieler Heiko Schaffartzik hat einen neuen Klub gefunden. Der 31-Jährige läuft nach seinem Abschied von Bundesligist Bayern München künftig für den französischen Meister Limoges CSP auf. Dies gab der Erstligist auf seiner Website bekannt. Über die Vertragslaufzeit wurden keine Angaben gemacht. Schaffartzik hatte bei Vizemeister München nach zwei Jahren keinen neuen Vertrag erhalten. Der 115-malige Nationalspieler und EM-Teilnehmer war 2013 aus seiner Heimatstadt von Alba Berlin zu den Bayern gewechselt und direkt Meister geworden. In der Bundesliga hat der Point Guard für sieben verschiedene Klubs gespielt. In Limoges soll er den verletzten Amerikaner Randy Culpepper ersetzen.

Fußball, Brasilien: Neun Spiele, kein Tor, keine Vorlage und zuletzt nur noch Reservist: Nach elf Wochen hat der frühere brasilianische Weltfußballer Ronaldinho seinen Vertrag beim Fluminense FC aufgelöst. Die Trennung erfolgte "freundschaftlich und in beiderseitigem Einvernehmen", wie der Erstligist aus Rio de Janeiro am späten Montagabend auf seiner Homepage verkündete. Während der Klub in der Stellungnahme die sportliche Seite des Weltmeisters von 2002, vor einem Jahrzehnt noch Titelsammler beim FC Barcelona, außer Acht ließ, heißt es weiter: "Die Verpflichtung erfüllte in Bezug auf Marketing alle Vorstellungen, denn Ticketnachfrage, der Verkauf von Trikots und die Zahl der Vereinsmitglieder sind gestiegen." Ronaldinho, der am 11. Juli von Fluminense bis Ende 2016 verpflichtet worden war, aber nie in Form kam, hatte bereits am Montag nicht mehr am Mannschaftstraining des mit Titelambitionen gestarteten Tabellenzwölften teilgenommen. Schon die vorherige Station beim mexikanischen Erstligisten Querétaro FC war mit zehn Monaten ein Kurzgastspiel für den 35-Jährigen.

Tennis, Frauen: Angelique Kerber steht beim WTA-Turnier von Wuhan/China im Achtelfinale. Die Fed-Cup-Spielerin aus Kiel gewann in der zweiten Runde 6:4, 2:6, 6:2 gegen die Serbin Jelena Jankovic, die am Wochenende in Guangzhou triumphiert hatte. Kerber (27), in der ersten Runde durch ein Freilos nicht im Einsatz, benötigte 2:04 Stunden für den Erfolg bei der Hartplatz-Veranstaltung. Die Weltranglisten-13. trifft nun auf Camila Giorgi (Italien) oder Belinda Bencic (Schweiz). Qualifikantin Julia Görges (Bad Oldesloe) bekommt es am Montag in der zweiten Runde mit Venus Williams (USA) zu tun. Ihre Fed-Cup-Kollegin Andrea Petkovic (Darmstadt) war bei dem mit 2,12 Millionen Dollar dotierten Turnier bereits in der ersten Runde gescheitert.

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