Tennisturnier in Paris:Barthel holt sich ihren zweiten WTA-Titel

Lesezeit: 9 min

Mona Barthel returniert im Finale von Paris. (Foto: AFP)

Die 22-jährige Deutsche besiegt im Endspiel Top-Ten-Spielerin Sara Errani, Sabine Lisicki verliert ihr Finale in Thailand. Bastian Schweinsteiger sagt Löw für das Freundschaftsspiel gegen Frankreich ab. Unbekannte greifen an Autobahnraststätte Fürther Fußballfans an, Nigeria erreicht beim Afrika Cup das Halbfinale, NHL-Profi Marco Sturm wechselt nach Köln.

Sportnachrichten in Kürze

Tennis, WTA-Turniere: Tennisprofi Mona Barthel hat in Paris ihren zweiten Titel auf der WTA-Tour gewonnen. Die 22-Jährige aus Bad Segeberg verwandelte im Finale nach 1:56 Stunden gegen die Weltranglistensiebte Sara Errani ihren vierten Matchball zum 7:5, 7:6 (7:4). Für ihren Erfolg kassierte sie 94.355 Euro Preisgeld.

Barthel tritt damit in die Fußstapfen von Angelique Kerber, die das Turnier im vergangenen Jahr gewonnen hatte, derzeit allerdings wegen einer Überbelastung der Wirbelsäule verletzt aussetzen muss. Für Barthel war es das dritte Finale auf der Tour. Anfang 2012 hatte die Weltranglisten-45. in Hobart triumphiert, in diesem Jahr war sie an gleicher Stätte an Jelena Wesnina gescheitert.

Barthel hatte in Paris die französischen Fed-Cup-Spielerinnen Marion Bartoli und Kristina Mladenovic geschlagen, am Wochenende wird sie der deutschen Nationalmannschaft beim Duell mit Frankreich in Limoges allerdings fehlen. Barthel sagte Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner mit der Begründung ab, sich zunächst auf ihre Einzelkarriere konzentrieren zu wollen.

Die Fußballgötter
:Robben hinterm Tor

Weltklasse-Stürmer Arjen Robben ist unzufrieden mit seiner Reservistenrolle. Also verweigert er sich den Aufwärmübungen.

Von Guido Schröter

Sabine Lisicki hat einen Turniersieg im thailändischen Pattaya hingegen verpasst. Die Berlinerin verlor im Endspiel gegen die Russin Maria Kirilenko mit 7:5, 1:6, 6:7 (1:7) und muss damit weiter auf ihren vierten Titel warten. Letztmals hatte die 23-Jährige im August 2011 in Dallas eine WTA-Veranstaltung gewonnen. Trotz der Niederlage beim mit 235.000 Dollar dotierten Event reist Lisicki mit Selbstvertrauen zum Fed-Cup-Spiel. Nach der Absage von Angelique Kerber und Mona Barthel ist Lisicki dort neben Julia Görges als Einzelspielerin vorgesehen.

Bundesliga, Randale: Mehrere Dutzend vermummte Unbekannte haben in der Nacht zum Sonntag Fußball-Fans an einer Autobahnrastanlage in Mittelfranken mit Ästen und Bengalo-Feuern angegriffen. Die Attacke auf die Anhänger des Bundesligisten SpVgg Greuther Fürth bei Höchstadt an der Aisch löste einen Großeinsatz der Polizei aus. Wie die Polizei mitteilte, entstand bei dem Überfall ein Schaden von mindestens 30.000 Euro, verletzt wurde niemand. Die Fürther Fans waren auf der Rückreise vom Spiel ihrer Mannschaft in Schalke. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) bezeichnete den Angriff auf die Fans als "nicht tolerierbaren Gewaltausbruch". Herrmann vermutete, dass es sich bei den Tätern um Anhänger eines rivalisierenden Vereins handelt. "Diese gewalttätigen Chaoten haben beim Fußball nichts verloren", betonte er.

Kurz vor Mitternacht hatten die Greuther Anhänger an der Rastanlage Steigerwald Pause gemacht. Als die Fans aus den vier Reisebussen stiegen, rannten der Polizei zufolge etwa 50 vermummte Personen bewaffnet mit Leitpfosten, Ästen und brennenden Bengalo-Feuern auf sie zu. Als sich die Greuther in ihren Bussen in Sicherheit brachten, beschädigten die Angreifer die Fahrzeuge. Dabei zerbrachen einige Scheiben. Mehrere Fans alarmierten die Polizei und die Beamten rückten mit zahlreichen Einsatzkräften an, darunter Beamte mit Diensthunden und ein Polizeihubschrauber. Als die Polizei eintraf, rannten die Täter davon. Die Beamten nahmen eine Person fest und stellten mehrere Ausweise sicher.

DFB-Elf, Bastian Schweinsteiger: Bundestrainer Joachim Löw muss beim ersten Länderspiel des Jahres auf Bastian Schweinsteiger verzichten. Der Mittelfeldspieler des FC Bayern München sagte am Sonntag seine Teilnahme für die Partie der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Mittwoch in Paris gegen Frankreich ab. Der Vize-Kapitän des DFB-Teams hatte sich am Samstag in der Bundesligapartie der Münchner beim FSV Mainz 05 (3:0) bei einem Zweikampf eine Verletzung am Sprunggelenk zugezogen. Nach Angaben des deutschen Rekordmeisters muss der 28-Jährige drei Tage pausieren. Löw verzichtet auf eine Nachnominierung, teilte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit. Somit hat der Bundestrainer noch 22 Akteure in seinem Aufgebot, das er am Montagmittag in Frankfurt versammelt.

Fußball in Italien: Juventus Turin hat seine Tabellenführung in der italienischen Fußball-Meisterschaft verteidigt. Am 23. Spieltag der Serie A gewann der Titelverteidiger mit 2:1 bei Chievo Verona. Alessandro Matri (10. Minute) und Stephan Lichtsteiner (42.) brachten die Gäste am Sonntag in der ersten Halbzeit in Führung. Cyril Thereau erzielte in der 52. Minute den Anschlusstreffer für die Veroneser. Mit 52 Zählern führt Juve weiterhin mit drei Punkten Vorsprung auf den SSC Neapel die Tabelle an. Der Tabellenzweite hatte am Samstagabend Catania Calcio mit 2:0 geschlagen. Die Tore erzielten der Slowake Marek Hamsik (31.) und Paolo Cannavaro (44.).

Tennis, Davis Cup: Titelverteidiger Tschechien steht im Viertelfinale. Das Team um den Weltranglisten-Sechsten Tomas Berdych gewann gegen die Schweiz 3:2. Berdych gewann in Genf gegen Stanislas Wawrinka 6:3, 6:4, 3:6, 7:6 (7:5) und holte den entscheidenden Punkt zum 3:1. Am Samstag hatten beide Kontrahenten im Doppel für das längste Spiel der Davis-Cup-Geschichte gesorgt. Berdych/Lukas Rosol gewannen gegen Wawrinka/Mario Chiundinelli nach 7:01 Stunden 24:22 im fünften Satz. Ebenfalls in der Runde der besten acht Tennis-Nationen steht Kasachstan nach dem 3:1 gegen Österreich. Andrej Golubew gewann in Astana gegen Jürgen Melzer, das letzte Einzel fand nicht mehr statt. Bereits am Samstag hatten Frankreich, Serbien und Argentinien den Einzug ins Viertelfinale geschafft.

Teuerste Sportteams der Welt
:Die Milliarden-Klubs

Zwei Fußballteams vor den Größen des US-Sports: Das amerikanische Forbes-Magazin hat eine Rangliste der edelsten Sportmannschaften erstellt. Ganz oben trohnt Manchester United. Das meiste Geld sitzt dennoch in den USA.

Die wertvollsten Vereine

Fußball in England: Lewis Holtby hat in der englischen Fußballliga seinen ersten Sieg mit Tottenham Hotspur gefeiert. In gut 40-minütiger Überzahl erspielten sich die Spurs bei West Bromwich Albion am Sonntag einen 1:0 (0:0)-Erfolg. Holtby wurde in der 39. Minute für den verletzten Jermain Defoe eingewechselt. Der 22 Jahre alte Ex-Schalker überzeugte bei seinem zweiten Einsatz für die Spurs und übernahm viele Eckstöße. Matchwinner für die seit neun Premier-League-Spielen ungeschlagenen Nord-Londoner war der walisische Mittelfeldspieler Gareth Bale mit einem Distanzschuss (67.). Bei den "Baggies" sah der mazedonische Abwehrspieler Goran Popov in der 48. Minute eine umstrittene Rote Karte, weil er angeblich in Richtung Gegenspieler Kyle Walker gespuckt haben soll. Im Kampf um die Champions-League-Plätze schoben sich die viertplatzierten Spurs am 25. Spieltag mit 45 Punkten bis auf einen Zähler an den FC Chelsea heran. Der kriselnde Tabellendritte (46) hatte am Samstag eine 2:3 (0:1)-Pleite bei Newcastle United kassiert.

Manchester City musste derweil im Titelrennen eine Enttäuschung hinnehmen. Nach dem 2:2 (1:1) im Topspiel gegen den FC Liverpool liegt der Meister nun neun Punkte hinter ManU. Zunächst war der Tabellenzweite im heimischen Etihad Stadium durch den Ex-Wolfsburger Edin Dzeko in Führung gegangen (23.), ehe die Reds die Partie durch Daniel Sturridge (29.) und Steven Gerrard (73.) drehten. Der argentinische Stürmer Sergio Agüero (78.) rettete City mit seinem Treffer noch einen Punkt. Liverpool bleibt Tabellensiebter.

FC Bayern in der Einzelkritik
:In Arjen Robbens Karnevalskostüm

Thomas Müller spielt wie ein Pirat und erlebt einen erfolgreichen Beutezug. Toni Kroos kultiviert den Volahiku-Haarschnitt, Franck Ribéry hätte in der Rheingoldhalle mehr Spaß gehabt und Arjen Robben fällt immerhin mit einem Sprint auf. Der FC Bayern beim 3:0 in Mainz in der Einzelkritik.

Von Maik Rosner, Mainz

Fußball in Spanien: Ohne den gelbgesperrten Mesut Özil hat Real Madrid in der spanischen Fußball-Liga den nächsten Rückschlag kassiert. Beim Abstiegskandidaten FC Granada verlor Madrid am Samstagabend durch ein Eigentor von Cristiano Ronaldo (22. Minute) mit 0:1 (0:1). Damit liegt Real (43) weiter 15 Punkte hinter Spitzenreiter FC Barcelona, der am Sonntag den Vorsprung in der Partie beim FC Valencia ausbauen kann. Reals Stadtrivale Atlético Madrid hat 47 Punkte auf dem Konto und trifft auf Betis Sevilla. Eine Ecke von Granadas Nolito verlängerte Superstar Cristiano Ronaldo unglücklich über Schlussmann Diego Lopéz hinweg ins eigene Tor. Özils Nationalmannschaftskollege Sami Khedira wurde zur Halbzeit für Stürmer Karim Benzema ausgewechselt. Bis zum Ende drängten die Madrilenen auf den Ausgleich, bei der größten Chance scheiterte zunächst José Callejón an Granadas Keeper Tono. Benzema vergab den Nachschuss auf das nur von einem Abwehrspieler bewachte Tor kläglich.

Fußball, Afrika-Cup: Für Stürmer Didier Drogba und die Elfenbeinküste ist erneut der Traum vom Titelgewinn beim Afrika-Cup geplatzt. Die Elefanten, die bislang nur 1992 die Fußball-Kontinentalmeisterschaft gewannen, scheiterten im Viertelfinale mit 1:2 (0:1) an Nigeria. Sunday Mba erzielte in Rustenburg nach einer feinen Einzelleistung in der 77. Minute den Siegtreffer für Nigeria. Zuvor hatte Cheik Tiote (49.) nach einer Freistoßhereingabe von Drogba per Kopf die nigerianische Führung durch Emmanuel Emmenike (42.) ausgeglichen. Im Halbfinale trifft Nigeria am Mittwoch auf Mali. Die Westafrikaner hatten sich in der ersten K.o-Runde im Elfmeterschießen gegen Gastgeber Südafrika durchgesetzt. Am Abend ermittelten Burkina Faso und Togo den Halbfinalgegner von Ghana.

Eishockey, DEL: Die Eisbären Berlin haben trotz eines überlegen geführten Spiels einen Sieg gegen den ERC Ingolstadt verschenkt. Am Sonntag unterlag der Titelverteidiger in der Deutschen Eishockey Liga den Oberbayern mit 0:1 (0:0, 0:0, 0:1) und kassierte vor der 12-tägigen Länderspielpause einen Dämpfer im Kampf um eine gute Ausgangsposition für die im März beginnenden Playoffs. Eisbären-Trainer Don Jackson war unzufrieden mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft. "Wir haben zwar viel geschossen, aber kein Spieler von uns war bereit, sich mal vor dem gegnerischen Torsteher zu stellen, um diesem die Sicht zu nehmen." Vor 14.100 Zuschauern in der nicht ganz ausverkauften Arena am Ostbahnhof war der Meister fast über die gesamten 60 Spielminuten tonangebend. Jedoch entschärfte Ingolstadts Schlussmann Ian Gordon die Torchancen der Gastgeber souverän. Doch auch die Eisbären ließen beim Debüt ihres Abwehrzugangs Ryan Caldwell vor dem eigenen Tor nur selten etwas zu. Im Schlussdurchgang verschenkten die Berliner dann die große Chance, in 105 Sekunden mit zwei Mann mehr auf dem Eis für die Entscheidung zu sorgen. Die Strafe folgte: Einen der wenigen Konter schloss Kristopher Sparre (55.) mit dem Ingolstädter Siegtreffer ab. Die größte Möglichkeit zum Ausgleich vergab drei Sekunden vor dem Ende Berlins Stürmer Julian Talbot.

Eishockey, DEL: Eishockey-Nationalspieler Marco Sturm wechselt zu den Kölner Haien. Der 34 Jahre alte Stürmer, der über 1000 Spiele in der nordamerikanischen Profiliga NHL bestritt und zuletzt bei den Florida Panthers unter Vertrag stand, wird von Mitte Februar an das Team des KEC verstärken. Das gab der Klub am Sonntag bekannt. "Seit Beginn des Lockout stand ich in Kontakt mit Marco Sturm", sagte Haie-Sportchef und -Cheftrainer Uwe Krupp: "Zuletzt hat er signalisiert, dass Europa eine Option für ihn ist. Ich bin davon überzeugt, dass Marco uns in vielen Bereichen - auf und neben dem Eis - helfen kann, unsere Saisonziele zu erreichen."

Basketball, BBL: Dank eines starken Schlussspurts haben sich die Basketballer des FC Bayern zumindest für einen Tag auf den zweiten Platz in der Bundesliga-Tabelle geschoben. Die Münchner setzten sich am Samstagabend mit 79:72 (31:40) gegen die Fraport Skyliners aus Frankfurt durch und feierten den neunten Sieg in den vergangenen zehn Spielen. Dabei lag das Team des früheren Bundestrainers Svetislav Pesic Mitte des Schlussviertels noch mit zehn Punkten zurück. Bester Werfer für die Münchner war Chevon Troutman mit 26 Zählern. Mit einem Erfolg bei TBB Trier am Sonntag (16.45 Uhr) kann Vizemeister ratiopharm Ulm Rang zwei zurückerobern.

Fußball, 3. Liga: Der Karlsruher SC hat am Samstag trotz eines torlosen Remis gegen Arminia Bielefeld die Tabellenführung der 3. Fußball-Liga erobert. Während der bisherige Spitzenreiter VfL Osnabrück in Erfurt (1:2) patzte, ließ der KSC vor 11.460 Zuschauern gegen die Ostwestfalen trotz schlechter Platzverhältnisse nichts mehr anbrennen. Einziger Wermutstropfen war die Gelb-Rote Karte für Stürmer Danny Blum (90.+2.) wegen wiederholten Foulspiels wenige Sekunden vor dem Abpfiff. Damit ist der KSC seit nunmehr 14 Spielen in Serie ungeschlagen. Zuvor hatten beide Mannschaften bei strömendem Regen in der ersten Spielhälfte nur schwer in die Partie gefunden. Allerdings konnte der KSC durch Rouwen Hennings (51.), Silvano Varnhagen (53.), Hakan Calhanoglu (53./62.) und Daniel Gordon (78.) den Druck noch deutlich erhöhen, während Bielefeld lediglich durch Konter gefährlich wurde. In der letzten Sekunde des Spiels rettet Torhüter Dirk Orlishausen nach einem Freistoß des Bielefelders Marc Lorenz das Unentschieden und die Tabellenführung mit einer Glanzparade.

Radsport, Doping: Der Radsport-Weltverband UCI hat in den vergangenen Jahren viel weniger Doping-Kontrollen durchgeführt als ursprünglich geplant. Nach einem Bericht des niederländischen Fernsehens NOS ging die Zahl der Blutkontrollen außerhalb des Wettkämpfe von 6711 im Jahr 2009 auf 3206 in 2010 zurück. 2011 wurden 3314 Blutkontrollen durchgeführt. Mitte Juni 2010 hatte die UCI beschlossen, das Antidoping-Budget von 8,4 Millionen Schweizer Franken (6,3 Millionen Euro) auf 4,1 Millionen Schweizer Franken (3 Millionen Euro) zu kürzen. Dem Fernsehsender liegt das entsprechende Sitzungsprotokoll vor.

Möglichst viele Kontrollen sind für das Funktionieren des biomedizinischen Passes notwendig. Weniger Kontrollen geben den Radrennfahrern die Möglichkeit, das Kontrollsystem zu unterlaufen. Durch fehlende finanzielle Mittel der UCI wird der biomedizinische Pass praktisch wertlos. Die UCI kontrolliert vor allem junge Rennfahrer. "Ältere Rennfahrer" werden bewusst weniger kontrolliert, heißt es in dem Sitzungsprotokoll. 2007 hatte der Radsport-Weltverband den biomedizinischen Pass mit Blutkontrollen eingeführt. In jenem Jahr mussten sich 406 Rennfahrer den "Out-of-Competition"-Kontrollen unterziehen, 2008 waren es bereits 4649 Tests. Auch die Profiteams bemerkten den Rückgang der Kontrollen. Iwan Spekenbrink, Manager bei Argos-Shimano, erklärte, dass 2012 einige seiner Fahrer im Training nur zweimal kontrolliert worden seien. "Je weniger Kontrollen, desto weniger brauchbar ist der Blutpass. Wir müssen viel öfter kontrollieren, wenn wir den Sport dopingfrei machen wollen", sagte Spekenbrink der NOS. "Ich bedauere das. Die UCI gibt damit ein falsches Signal", meinte Herman Ram, Vorsitzender der niederländischen Antidoping-Behörde.

Wintersport, Langlaufen: Nicole Fessel kam aus dem Strahlen gar nicht wieder heraus. Im Skiathlon über jeweils 7,5 Kilometer in beiden Stilarten schaffte die Oberstdorferin am Samstag als Dritte den ersten Einzel-Podestplatz ihrer Karriere. Und das auf der Olympia-Strecke von 2014. Zwar war der Rückstand auf Siegerin Kristin Störmer Steira beträchtlich und die große WM-Favoritin Marit Björgen (beide Norwegen) nicht am Start, doch das spielte keine Rolle. "Ich bin überglücklich", schwärmte Fessel. Glücklich war auch ihre Clubkollegin Katrin Zeller, die starke Fünfte wurde. Und auch Tobias Angerer war nicht unzufrieden. In den äußerst schweren Olympia-Loipen wurde er bei anhaltendem Schneefall und Nebel über jeweils 15 Kilometer klassisch und Freistil Sechster. Eine Top-10-Platzierung war sein Ziel. Den Sieg holte sich der Schweizer Dario Cologna, der damit seine Weltcup-Gesamtführung ausbaute und knapp drei Wochen vor den Weltmeisterschaften ansteigende Form nachwies.

"Wir hatten keine Taktik ausgegeben. Niki und Katrin sind sehr ausgewogen in beiden Techniken und sollten mitgehen, so lange es funktioniert. Da Marit Björgen nicht dabei ist und Justyna Kowalczyk frühzeitig ausstieg, erhöhten sich natürlich unsere Möglichkeiten", berichtete Bundestrainer Frank Ullrich. "Im Schlussspurt hat Niki dann alles richtig gemacht", lobte der Coach. Auch Angerer hob Ullrich hervor. "Diese Strecken sind enorm schwer und es war auch für die Techniker nicht einfach, den richtigen Ski für den Klassikteil zu finden. Aber sie haben es hinbekommen und Tobi hat sie dafür belohnt", sagte Ullrich.

Rassismus in Italien: Die rassistischen Vorfälle vom Testspiel des italienischen Fußball-Erstligisten AC Mailand beim Viertligisten Pro Patria um Kevin-Prince Boateng und weitere Milan-Profis landen vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft der norditalienischen Stadt Busto Arsizio strebt einen Prozess gegen sechs Patria-Fans an. Dies berichtete die Gazzetta dello Sport am Samstag. Den Hooligans wird Aufhetzung zum rassistischen Hass und schwere Beleidigung vorgeworfen. Die Vorwürfe wurden von den Aussagen Boatengs sowie Italiens Nationalspieler Stephan El Shaarawy erhärtet, die am Freitag von den Staatsanwälten befragt worden waren. Die Ermittler wollen demnächst auch die Milan-Spieler M'Baye Niang und Sulley Muntari befragen. Außerdem sollen Kapitän Massimo Ambrosini und Trainer Massimiliano Allegri aussagen. Boateng hatte am 3. Januar einen Abbruch des Testspiels erwirkt. Fans des Viertligisten hatten ihn und weitere dunkelhäutige Milan-Spieler mit Affen-Lauten beleidigt. Daraufhin unterbrach Boateng in der 26. Minute das Spiel, schoss den Ball in Richtung der Zuschauer und verließ den Platz. Seine Teamkollegen folgten Boateng, das Spiel wurde abgebrochen.

© Süddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: