Tennis in Miami:Angelique Kerber ringt Schiavone nieder

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Deutsche Tennisspielerin gewinnt nach über zwei Stunden gegen die Italienerin. Auch Tommy Haas kommt eine Runde weiter. Die DFL will die Torlinientechnik in der Bundesliga frühestens 2015 einführen. Tusem Essen verlässt den letzten Platz in der Handball-Bundesliga.

Sportnachrichten in Kürze

Tennis, Miami: Angelique Kerber hat beim WTA-Hartplatz-Turnier in Miami nach einem Marathon-Match den Sprung in die dritte Runde geschafft. Die Weltranglisten-Sechste aus Kiel gewann am Freitag ihr Zweitrunden-Spiel gegen die Italienerin Francesca Schiavone nach 2:18 Stunden mit 6:7 (5:7), 6:3, 6:2. Somit steht die Linkshänderin neben Andrea Petkovic als zweite Deutsche in der dritten Runde des mit 4,2 Millionen Dollar dotierten Hartplatz-Events. Ihre nächste Gegnerin wird zwischen der spanischen Qualifikantin Silvia Soler-Espinosa und Sorana Cirstea aus Rumänien ermittelt.

Bei den Männern hat sich Tommy Haas in die dritte Runde gemüht. Nach einem Freilos zum Auftakt behauptete sich Deutschlands Nummer eins am Freitag in seinem Zweitrunden-Match gegen Igor Sijsling mit 6:0, 5:7, 6:3. Haas konnte somit nach 90 Minuten auch das dritte Duell mit dem Niederländer in diesem Jahr für sich entscheiden. In der dritten Runde des mit 4,2 Millionen Dollar dotierten Turniers steht der gebürtige Hamburger entweder Nikolai Dawydenko aus Russland oder dem Ukrainer Alexander Dolgopolow gegenüber.

DFL, Torlinientechnik: Die Torlinientechnologie wird in der Fußball-Bundesliga nicht vor dem 1. Juli 2015 eingeführt. Bisher war die Nutzung der neuen Technik schon ein Jahr früher erwogen worden. Grund für die Verschiebung ist die Ausschreibung für den offiziellen Spielball von der Saison 2014/2015 an, teilte die Deutsche Fußball Liga (DFL) am Freitag mit. Der Vertrag für das derzeit genutzte Spielgerät endet am 30. Juni 2014. In der Ausschreibung für den Ball durch die DFL Sports Enterprises soll die Möglichkeit zur Einführung der Torlinientechnologie von der Spielzeit 2015/2016 an enthalten sein. Im Rahmen der Angebotsprüfung will die DFL zu gegebener Zeit überprüfen, ob der Zeitplan eingehalten werden kann. Der Fußball-Weltverband FIFA will die neue Technik bereits bei der WM 2014 in Brasilien einsetzen. Erste Test soll es bereits im Sommer beim Confed Cup geben. Auch der englische Fußball hat sich für die Einführung entschieden. Von der Saison 2014/2015 an soll in allen 20 Stadien der Premier League die Torlinie elektronisch überwacht werden. Der europäische Dachverband UEFA um Präsident Michel Platini lehnt die Technik dagegen komplett ab.

Formel 1, Mercedes: Das Personal-Karussell beim Mercedes-Formel-1-Team dreht sich weiter: Der bisherige Geschäftsführer Nick Fry wird Anfang April zurücktreten. Seine Verantwortungsbereiche übernimmt der neue Motorsportdirektor Toto Wolff, der einen Anteil von 30 Prozent am Team hält. Fry wird den Silberpfeilen aber bis mindestens Ende 2014 in beratender Funktion erhalten bleiben. Wolff hatte zusammen mit dem neuen Aufsichtsratschef Niki Lauda, der mit 10 Prozent am Team beteiligt ist, zu Saisonbeginn die Verantwortung bei Mercedes übernommen.

Ski-Langlauf: Der Norweger Petter Northug hat durch seinen sechsten Saisonsieg seine Führung im Gesamtweltcup ausgebaut. Der Doppel-Weltmeister von Val di Fiemme gewann den Prolog der dreitägigen Mini-Tour im schwedischen Falun und liegt zwei Rennen vor Schluss mit 1271 Punkten knapp vor dem Russen Alexander Legkow (1237) und Titelverteidiger Dario Cologna aus der Schweiz (1228). Bester Deutscher über 2,5 km Freistil wurde am Freitag Tobias Angerer auf dem 25. Platz. Dem Rennen vorausgegangen war ein Streit um den ebenso berüchtigten wie steilen "Mörderbakken". Mehrere Athleten drohten wegen der gefährlichen Abfahrt, die Weltmeister Cologna mit einem Riesenslalom auf Langlaufski verglich, sogar mit einem Boykott. Die Jury knickte am Freitagmorgen ein und entschärfte die Strecke.

Bei den Frauen hat Marit Björgen den Prolog gewonnen. Björgen setzte sich am Freitag über 2,5 Kilometer in 6:03,2 Minuten vor der Schwedin Charlotte Kalla und Kikkan Randall aus den USA durch. Beste Deutsche war Katrin Zeller aus Oberstdorf auf Rang 15. Ihr Rückstand betrug 18,4 Sekunden. Nur 0,3 Sekunden langsamer war die Oberwiesenthalerin Denise Herrmann, die direkt dahinter auf dem 16. Platz landete. Nicole Fessel wurde 25., Hanna Kolb 36. und Monique Siegel 42.

Basketball, BBL: Bundesligist EWE Baskets Oldenburg hat den Schwung aus seinem erfolgreichen Europa-Abenteuer nicht genutzt. Drei Tage nach dem Einzug in das Final Four der EuroChallenge verloren die Niedersachsen bei Favoritenschreck Phoenix Hagen mit 67:73 (40:33) und verpassten den Sprung auf den zweiten Tabellenrang. Den drittplatzierten Oldenburg reichten auch 21 Punkte von Rickey Paulding nicht. Für Hagen, das auf Rang sieben kletterte, markierte Davin White 16 Zähler. Hagen drehte erst in der zweiten Halbzeit auf und setzte durch den wichtigen Erfolg im Kampf um einen Play-off-Platz die Siegesserie gegen die "Großen" fort. In den vergangenen fünf Wochen hatte Phoenix in eigener Halle bereits Vizemeister ratiopharm Ulm (90:78), Tabellenführer und Titelverteidiger Brose Baskets Bamberg (104:97) und Alba Berlin (94:87) besiegt. Die Frankfurt Skyliners verließen durch ein 86:73 (46:36) gegen die Eisbären Bremerhaven die Abstiegsränge. Bei den Frankfurtern, die von Dawan Robinson (17) angeführt wurden, trafen gleich vier Spieler zweistellig. Erfolgreichster Werfer der Partie war allerdings Bremerhavens Stanley Burrell mit 19 Zählern.

Deutschland in der Einzelkritik
:Wenn die echte Zehn mit der falschen Sieben

Mesut Özil hat seine Uhr auf kasachische Zeit umgestellt, Thomas Müller hält sein Brüstlein in den Schuss. Mario Götze steht da, wo ein torgefährlicher Offensivspieler stehen muss. Und Manuel Neuer muss plötzlich doch ein echter Torwart sein. Die DFB-Elf beim 3:0 in Kasachstan in der Einzelkritik.

Von Thomas Hummel

Handball, HBL: TuSEM Essen schöpft im Abstiegskampf der Handball-Bundesliga neue Hoffnung. Gegen HBW Balingen-Weilstetten sicherte sich der dreimalige deutsche Meister mit einem 30:28 (18:12) den dritten Sieg in den vergangenen vier Spielen und verbesserte sich vom letzten auf den 17. Platz. Die Essener verkürzten mit 8:42 Punkten den Abstand zum rettenden Ufer auf drei Zähler, neuer Tabellenletzter ist der TV Großwallstadt (7:43). Nach der deutlichen Halbzeit-Führung der Gastgeber verkürzte Balingen-Weilstetten erst in den letzten Spielminuten auf zwei Treffer, ein Punktgewinn war nicht mehr in Reichweite. Die Schwaben bleiben auf Platz 13 aber weiterhin sicher vor den Abstiegsrängen. Bester Essener Werfer war Ole Rahmel mit sieben Toren. Kai Häfner und Roland Schlinger trafen bei den Gästen je fünfmal.

Formel 1, Training: WM-Spitzenreiter Kimi Räikkönen ist im zweiten Training der Formel 1 vor dem Großen Preis von Malaysia zur Tagesbestzeit gerast. Der finnische Lotus-Pilot verwies am Freitag in Sepang Titelverteidiger Sebastian Vettel im Red Bull mit 0,019 Sekunden Vorsprung auf den zweiten Platz. Dritter wurde der Brasilianer Felipe Massa im Ferrari. Massas Teamkollege Fernando Alonso belegte Rang vier. Nico Rosberg fuhr im Mercedes auf den siebten Platz. Force-India-Pilot Adrian Sutil kehrte als Zehnter zurück an die Box. Nico Hülkenberg musste sich im Sauber mit Rang 13 begnügen.

Bundesliga, VfB Stuttgart: Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Cacau bleibt bis 2014 beim Bundesligisten VfB Stuttgart. Der gebürtige Brasilianer verlängerte seinen zum 30. Juni auslaufenden Vertrag bei den Schwaben per Option. "Cacau geht in seine elfte Saison beim VfB. Das ist ein unglaublich langer Zeitraum im Fußball-Business. Er hat sich in all diesen Jahren um den VfB verdient gemacht", sagt Sportdirektor Fredi Bobic. Cacau, der im vergangenen Oktober einen Kreuz- und Innenbandriss erlitten hatte, spielt seit 2003 beim VfB, mit dem er 2007 deutscher Meister wurde. Für Deutschland machte Cacau 23 Länderspiele.

Eishockey, NHL: Dennis Seidenberg und Christian Ehrhoff haben ihre Clubs in der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL zu Siegen geschossen. Mit seinem ersten Saisontor sorgte Seidenberg am Donnerstag (Ortszeit) für den 2:1-Sieg der Boston Bruins in Ottawa. Der Verteidiger traf 64 Sekunden vor der Schlusssirene. "Ich nehme jedes Tor mit, das kommt", sagte der Stanley-Cup-Sieger von 2011. "Das war perfekt." In der Ost-Staffel bleiben die Bruins nach Punkten das drittbeste Team hinter Pittsburgh und Montreal. Ein wichtiger Erfolg im Kampf um die Playoff-Teilnahme gelang indes den Buffalo Sabres, die gegen Toronto 5:4 nach Penaltyschießen gewannen. Überragender Mann auf dem Eis war Abwehrspieler Ehrhoff, der in den ersten beiden Dritteln nicht nur zwei Tore vorbereitete, sondern im Schlussabschnitt auch die zwischenzeitliche 4:3-Führung erzielte. Im Shootout behielt Buffalos Steve Ott die Nerven. Den Sabres fehlen nur noch vier Zähler auf den für die K.o.-Phase entscheidenden achten Tabellenplatz. Die Toronto Maple Leafs, die den bayerischen Verteidiger Korbinian Holzer in der Woche überraschend zum Farmteam Toronto Marlies geschickt hatten, rangieren noch sieben Zähler vor Buffalo. Tabellenletzte bleiben die Florida Panthers um Marcel Goc, und das trotz eines 3:1-Sieges bei den New York Rangers.

Handball, Champions League: Der HSV Hamburg hat sich erwartungsgemäß für das Viertelfinale in der Handball-Champions-League qualifiziert. Trotz der 28:31 (13:12)-Niederlage am Donnerstagabend im Achtelfinal-Rückspiel schafften die Hanseaten den Sprung in die nächste Runde. Das Hinspiel in Slowenien hatte die Mannschaft von Trainer Martin Schwalb mit 38:29 gewonnen und damit den Grundstein für das Weiterkommen gelegt. Vor rund 2600 Zuschauern in der heimischen Alsterdorfer Sporthalle war Domagoj Duvnjak mit sieben Toren erfolgreichster Werfer für die Hamburger, die anfangs einige Schwierigkeiten gegen die motivierten Gäste hatten. Nach gut 20 Minuten fand der HSV besser ins Spiel, ließ Celje danach aber wieder bis auf einen Treffer herankommen. Nach der Pause gingen die Gastgeber oft überhastet zu Werke. Celje nutzte das und erzielte in der 46. Minute das zwischenzeitliche 24:21. Zwar konnten die Slowenen nicht mehr für eine Überraschung sorgen, fügten dem HSV aber die erste Niederlage nach 14 Pflichtspielen zu.

Golf, Tiger Woods: Golfer Tiger Woods hat sich für die Rückkehr an die Spitze der Golf-Weltrangliste eine gute Ausgangsposition verschafft. Der 37 Jahre alte US-Star und Titelverteidiger spielte am Donnerstag (Ortszeit) zum Auftakt der Arnold Palmer Invitational in Florida eine gute 69er Runde auf dem anspruchsvollen Par-72-Kurs im Bay Hill Club & Lodge und liegt damit auf dem geteilten fünften Platz. Das Einladungsturnier von US-Golf-Legende Arnold Palmer zählt zu den Lieblingsveranstaltungen von Woods. Bereits sieben Mal konnte der Weltranglisten-Zweite in Bay Hill gewinnen. Mit einem weiteren Triumph in Florida würde der neue Freund von US-Skistar Lindsey Vonn nach mehr als zwei Jahren wieder die Spitzenposition in der Weltrangliste übernehmen und auch den Rekord des 2002 gestorbenen Sam Snead einstellen, der bisher als einziger Spieler ein Turnier auf der US-Tour acht Mal gewinnen konnte. Die Führung bei dem mit 6,2 Millionen Dollar dotierten Turnier der PGA-Tour in Orlando übernahm der Engländer Justin Rose mit hervorragenden 65 Schlägen. Der Sieger kassiert rund eine Millionen Dollar. Der derzeitige Weltranglisten-Erste, Rory McIlroy aus Nordirland, nimmt sich wie Deutschlands bester Golfer Martin Kaymer vor dem Masters in Augusta (11. bis 14. April) eine Auszeit.

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