Tennis in Halle:Tommy Haas schimpft und siegt

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Umkämpfter Einzel-Auftakt für Tommy Haas in Halle. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Der deutsche Tennisprofi besiegt den Letten Gulbis, vergibt aber im ersten Satz zwölf Breakbälle. Im deutschen Duell gewinnt Andrea Petkovic gegen Annika Beck. Bernd Schuster kehrt zurück nach Spanien und wird Trainer beim FC Málaga.

Tennis in Halle: Titelverteidiger Tommy Haas steht beim Tennis-Turnier in Halle im Viertelfinale. Der 35-Jährige gewann am Donnerstagabend sein Achtelfinal-Match gegen den Letten Ernests Gulbis mit 7:6 (7:5), 6:4, musste dabei aber Schwerstarbeit verrichten. "Ich wusste, dass ich sofort mein bestes Tennis spielen musste, um weiterzukommen. Gulbis ist ein super Spieler, der wieder auf dem Weg nach oben ist", sagte Haas. Im ersten Durchgang vergab die deutsche Nummer eins auf dem Centre Court insgesamt zwölf Breakchancen und schimpfte vor sich hin, ehe er im Tiebreak seinen fünften Satzball nutzte. Nach 1:47 Stunden verwandelte Haas auf dem Centre Court seinen ersten Matchball und schaffte als vierter Deutscher den Sprung ins Viertelfinale. Dort trifft er auf den Franzosen Gael Monfils.

Auch Philipp Kohlschreiber und Florian Mayer haben das Viertelfinale erreicht. Kohlschreiber gewann das deutsche Duell gegen Tobias Kamke mit klar 6:4, 6:3. Mayer hatte beim 6:2, 6:3 gegen seinen Namensvetter Leonardo Mayer aus Argentinien ebenfalls keine Schwierigkeiten.

Tennis in Nürnberg: Andrea Petkovic hat beim Nürnberger WTA-Turnier auch das zweite deutsche Tennis-Duell innerhalb von zwei Tagen gewonnen. Die 25 Jahre alte Darmstädterin setzte sich am Donnerstag bei der mit 235.000 Dollar dotierten Sandplatzveranstaltung im Viertelfinale gegen Annika Beck mit 4:6, 6:3, 7:5 durch und steht erstmals seit November 2012 wieder im Halbfinale eines WTA-Turniers. Dort trifft die ehemalige Nummer neun der Welt an diesem Freitag auf die top-gesetzte Jelena Jankovic aus Serbien oder die an Nummer sechs eingestufte Spanierin Lourdes Dominguez-Lino. Petkovic hatte tags zuvor Julia Görges aus Bad Oldesloe klar bezwungen.

Fußball-Transfermarkt in Europa
:Buhlen um die besten Stürmer

Mario Gomez will nicht mehr beim FC Bayern spielen, Robert Lewandowski will unbedingt - und darf nicht. Doch nicht nur in der Bundesliga hat das Wetteifern um die stärksten Angreifer begonnen. In allen europäischen Topklubs herrscht Aufregung. Ganz vorne dabei: Real Madrid und Manchester City.

Eine Übersicht von Martin Anetzberger und Lisa Sonnabend

Tennis in London: Benjamin Becker hat beim ATP-Turnier in London etwas überraschend den Sprung ins Viertelfinale geschafft. Der 31-Jährige gewann gegen den an Position sieben gesetzten Ukrainer Alexander Dolgopolow nach 1:36 Stunden mit 7:6 (7:5), 7:5. Bei der mit 683.665 Euro dotierten Rasenveranstaltung im altehrwürdigen Queen's Club trifft Becker nun entweder auf den topgesetzten Olympiasieger Andy Murray (Großbritannien) oder Marinko Matosevic (Australien).

Spanien, Bernd Schuster: Das Engagement von Trainer Bernd Schuster beim spanischen Fußball-Erstligisten FC Málaga ist nach Informationen des SID, Sky Sports und weiterer spanischer Medien perfekt. Der 53-Jährige soll die Nachfolge des Chilenen Manuel Pellegrini (59) antreten, der zur kommenden Saison wohl Teammanager von Manchester City wird. Zuletzt war Schuster, Europameister von 1980, nach seinem Rauswurf beim türkischen Erstligisten Besiktas Istanbul im März 2011 ohne Job. Im Dezember hatte er sich eine kurzfristige Absage beim Bundesligisten VfL Wolfsburg eingehandelt.

Málaga wäre der vierte spanische Erstligist in Schusters Trainerkarriere nach UD Levante (2004/05), dem FC Getafe (2005 bis 2007) und Real Madrid (2007 bis 2008). Zudem trainierte er von 2001 bis 2003 den Zweitligisten Deportivo Xerez. Als Spieler war der frühere Mittelfeldregisseur in Spanien für die Spitzenklubs FC Barcelona (1980 bis 1988), Real Madrid (1988 bis 1990) und Atlético Madrid (1990 bis 1993) im Einsatz.

Bundesliga, Hamburger SV: Sportdirektor Oliver Kreuzer vom Fußball-Bundesligisten Hamburger SV muss trotz der anstehenden Millionen-Einnahme durch den Verkauf des Sturmjuwels Heung-Min Son den Rotstift ansetzen. "Wir werden nicht auf Anhieb vier Neulinge präsentieren, die allesamt Ablöse kosten", sagte der 47-Jährige dem Kicker. "Wir müssen erst den Kader ausdünnen. Und zwar nicht nur die Spieleranzahl reduzieren, sondern auch die Gehaltskosten auf unter 40 Millionen Euro senken." Dennoch brauche der HSV, den Kreuzer als "ganz große Nummer" und "schlafenden Riesen" bezeichnete, gleichwertigen Ersatz für den Südkoreaner Son, den es zu Bayer Leverkusen zieht. Im Gespräch ist Roque Santa Cruz, der in der vergangenen Saison von Manchester City an den Champions-League-Viertelfinalisten FC Málaga ausgeliehen war. Zudem umwirbt der HSV Innenverteidiger Timm Klose vom 1. FC Nürnberg.

Bundesliga, Fortuna Düsseldorf: Manager Wolf Werner vom Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf wird seinen zum Ende der Saison 2013/2014 auslaufenden Vertrag nicht verlängern. Das teilte der 71-Jährige dem Aufsichtsrat der Düsseldorfer mit. Werner stand nach dem Abstieg aus der Fußball-Bundesliga stark in der Kritik, der Aufsichtsratsvorsitzende Dirk Kall stellte sich aber erneut hinter den ehemaligen Nachwuchsmanager von Werder Bremen: "Er stand und steht als verantwortlicher Vorstand Sport maßgeblich für die positive sportliche Entwicklung der Fortuna in den vergangenen sechs Jahren." Nach der Vorstellung des neuen Trainers Mike Büskens hatte es Spekulationen gegeben, dessen ehemaliger Mitspieler Jörg Schmadtke könnte als Manager nach Düsseldorf kommen.

Zitate zum Fall Lewandowski
:"Der Wechsel würde gar keinen Sinn ergeben"

Wer hat sich nicht schon alles zum möglichen Transfer von Robert Lewandowski geäußert. Natürlich die Berater des Stürmers, auch BVB-Boss Watzke und Bayern-Trainer Heynckes. Und Lewandowski selbst. Einen besonderen Rüffel holte sich Lothar Matthäus ab.

2. Bundesliga, MSV Duisburg: Die schwere Krise beim Fußball-Zweitligisten MSV Duisburg hat am Donnerstag einen vorläufigen Tiefpunkt erreicht. Mitten im Kampf um die neue Lizenz trennt sich der finanziell heftig angeschlagene Traditionsverein "mit sofortiger Wirkung" von seinem Geschäftsführer Roland Kentsch. Das Verhältnis zwischen dem 56 Jahre alten Kentsch und den Club-Verantwortlichen war wohl nicht mehr zu kitten. Zwischen dem Vereinsvorstand und dem jetzt seines Amtes enthobenen Managers sei es zuletzt "zu erheblichen Differenzen hinsichtlich der Ausrichtung des Vereins gekommen", hieß es in einer Mitteilung. "Wir stellen einen nachhaltigen Vertrauensverlust in die Geschäftsführung fest", erklärte MSV-Präsident Udo Kirmse. Kentsch-Nachfolger wird Björn Scheferling, der frühere Geschäftsführer von Jahn Regensburg.

Handball, EM: Handball-Bundestrainer Martin Heuberger hat nach der 25:27-Niederlage in Montenegro von der Spitze des Deutschen Handballbundes (DHB) vorerst eine Jobgarantie erhalten. "Ich sehe keine Notwendigkeit, aus der Niederlage jetzt personelle Konsequenzen zu ziehen", sagte Verbandspräsident Ulrich Strombach dem SID in Podgorica: "Die Mannschaft hat sehr gut gekämpft. Es fehlt zwar noch an vielem, aber ich glaube, dass der Bundestrainer die Möglichkeit bekommen wird, das, was zu tun ist, noch zu tun." Durch die Niederlage am vorletzten Spieltag droht Deutschland das erstmalige Scheitern in der EM-Qualifikation. Der Europameister von 2004 hat die Teilnahme an der Endrunde im Januar 2014 in Dänemark nicht mehr in eigener Hand. Die DHB-Auswahl muss am Samstag (14.00 Uhr) in Aschaffenburg Außenseiter Israel bezwingen, gleichzeitig ist sie auf Schützenhilfe der bereits für die EM qualifizierten Montenegriner in Tschechien angewiesen.

NHL, Finalspiele: In den Finalspielen der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL haben die Boston Bruins mit Nationalspieler Dennis Seidenberg die erste Partie bei den Chicago Blackhawks unglücklich verloren. Am Mittwoch unterlag der Meister von 2011 dem Champion von 2010 nach dreimaliger Verlängerung mit 3:4. Das von 22.110 Zuschauern im ausverkauften United Center bejubelte Siegtor für die Blackhawks schoss Andrew Shaw in der 113. Minute. Boston hatte in der 47. Minute bereits mit 3:1 geführt, Chicago glich aber durch Treffer von Dave Bollard (48.) und Johnny Oduya (53.) noch aus. Seidenberg bekam mit 48:31 Minuten die meiste Einsatzzeit seines Teams. Chicago hat im zweiten Endspiel um den Stanley Cup am Samstag erneut Heimrecht.

Handball, TV Großwallstadt: Der TV Grosswallstadt, nach 44 Jahren erstmals aus der Handball-Bundesliga abgestiegen, hat Khalid Khan als neuen Trainer vorgestellt. "Wir sitzen alle in einem Boot, und wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen, stehen die Chancen sehr gut, den TV Grosswallstadt wieder in ruhiges Fahrwasser zu steuern", sagte Khan bei seiner Vorstellung am Donnerstag. Der 47-Jährige tritt die Nachfolge von Peter David an und erhält einen Einjahresvertrag bei den Unterfranken. Altmeister Großwallstadt, der zwischen 1978 und 1990 sechs Mal die deutsche Meisterschaft und zwei Mal den Europapokal der Landesmeister gewonnen hatte, war als Tabellen-16. aus der Bundesliga abgestiegen.

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