Tennis in Halle:Federer zeigt keine Gnade gegen Zverev

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Roger Federer: Unterfordert im Viertelfinale in Halle (Foto: Bongarts/Getty Images)

Roger Federer besiegt Mischa Zverev mit 6:0, 6:0 und zieht ins Halbfinale in Halle ein. Der FC Málaga bestätigt die Verpflichtung von Bernd Schuster. Moritz Leitner verlängert beim BVB - geht aber nach Stuttgart.

Tennis, Halle: Rekord-Champion Roger Federer ist beim Rasenturnier in Halle/Westfalen souverän ins Halbfinale eingezogen. Der fünfmalige Sieger der Gerry Weber Open aus der Schweiz verpasste dem Wildcard-Inhaber Mischa Zverev (Hamburg) nach 39 Minuten mit 6:0, 6:0 die Höchststrafe und könnte nun in der Neuauflage des Vorjahresfinales auf Titelverteidiger Tommy Haas (Los Angeles-USA/Nr. 3) treffen. Deutschlands derzeit bester Tennisprofi trifft am Nachmittag in seinem Viertelfinale auf Gael Monfils (Frankreich). Federer erteilte dem Weltranglisten-156. Zverev eine Lehrstunde. Zverev machte im gesamtem Match jedoch auch nicht den Eindruck, an eine Chance zu glauben und wirkte unkonzentriert. So wollte er einmal bei 30:40 bereits die Seiten wechseln und ging bei Satzball Federer bereits während des Ballwechsels zur Bank. Florian Mayer ist dagegen im Viertelfinale ausgeschieden. Der Weltranglisten-33. aus Bayreuth unterlag dem an Position zwei gesetzten Franzosen Richard Gasquet 3:6, 6:7 (4:7). Gasquet trifft im Halbfinale auf Philipp Kohlschreiber (Augsburg/Nr. 6) oder Michail Juschni (Russland).

FC Málaga, Bernd Schuster: Der spanische Fußball-Erstligist FC Málaga hat Bernd Schuster als neuen Trainer verpflichtet. Wie der Verein am Freitag mitteilte, erhält der ehemalige Nationalspieler bei den Andalusiern einen Fünfjahresvertrag. Der 53-Jährige soll beim Aufbau eines neuen Teams ein solides Projekt auf die Beine stellen. Schuster tritt die Nachfolge von Manuel Pellegrini (59) an, der als neuer Coach bei Manchester City im Gespräch ist. Schuster hatte in Spanien bereits Deportivo Xerez, UD Levante, FC Getafe und Real Madrid trainiert.

VfB Stuttgart, Moritz Leitner: Fußball-Profi Moritz Leitner hat seinen Vertrag bei Borussia Dortmund bis 2017 verlängert - und spielt nun erst einmal für zwei Jahre beim Bundesliga-Konkurrenten VfB Stuttgart. Die Schwaben liehen das 20 Jahre alte Mittelfeldtalent bis 2015 aus. "Er soll in diesen beiden Jahren Spielpraxis bekommen", sagte BVB-Sportdirektor Michael Zorc. Der VfB, der schon länger an Leitner interessiert war, freute sich indes "sehr" über den Deal, wie Sport-Vorstand Fredi Bobic unterstrich: "Er passt perfekt in unser Anforderungsprofil. Er ist jung, technisch hoch veranlagt und verfügt über ein sehr gutes Spielverständnis. Und nicht zuletzt ist er auf mehreren Positionen einsetzbar. Damit bringt er alle Fähigkeiten mit, um eine tragende Rolle in unserem Spiel einzunehmen."

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Mario Gomez will nicht mehr beim FC Bayern spielen, Robert Lewandowski will unbedingt - und darf nicht. Doch nicht nur in der Bundesliga hat das Wetteifern um die stärksten Angreifer begonnen. In allen europäischen Topklubs herrscht Aufregung. Ganz vorne dabei: Real Madrid und Manchester City.

Eine Übersicht von Martin Anetzberger und Lisa Sonnabend

Eintracht Braunschweig, Torsten Oehrl: Der Wechsel von Torsten Oehrl vom Fußball-Bundesligisten FC Augsburg zu Aufsteiger Eintracht Braunschweig ist perfekt. Der eigentlich noch bis 2014 lauende Vertrag mit dem 27-Jährigen sei in gegenseitigem Einvernehmen aufgelöst worden, teilten die Schwaben am Freitag mit. Über die Ablösemodalitäten sei Stillschweigen vereinbart worden. Bei den Niedersachsen erhält Oehrl einen Dreijahresvertrag bis 2016. Bereits in der Saison 2007/2008 war der Offensivmann auf Leihbasis für die Eintracht tätig gewesen. Für die Schwaben hatte er in der abgelaufenen Saison bei 27 Einsätzen ein Tor erzielt.

1. FC Köln, Peter Stöger: Der Österreicher Peter Stöger hat beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Köln einen Zweijahresvertrag bis zum 30. Juni 2015 unterschrieben. Dies gab der dreimalige deutsche Meister bei der offiziellen Präsentation seines neuen Chefcoaches am Freitag im Geißbockheim bekannt. In den kommenden Tagen wird der 47-Jährige, über dessen Wechsel von Österreichs Meister Austria Wien zum 1. FC Köln am Mittwoch Einigkeit erzielt worden war, auch seine künftigen Assistenten vorstellen. Bis auf Torwarttrainer Alexander Bade wird von dem Funktionsteam seines Vorgängers Holger Stanislawski in der neuen Saison niemand mehr für den FC tätig sein. Stöger versprach, dass er aus Respekt vor der Austria keine Spieler von seinem Ex-Klub an den Rhein holen werde. Am Freitagnachmittag leitete Stöger sein erstes Training bei seinem neuen Klub.

Fortuna Düsseldorf, Oliver Reck: Oliver Reck wird neuer Torwarttrainer des Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf. Der 48-Jährige, der mit dem neuen Fortuna-Cheftrainer Mike Büskens aus gemeinsamen Schalker Zeiten bestens vertraut ist, unterschrieb beim Bundesliga-Absteiger einen Zweijahresvertrag. Seinen Vertrag mit dem MSV Duisburg hatte er zuvor kurzfristig aufgelöst. Reck ersetzt in Düsseldorf Manfred Gloger, der vom Verein freigestellt wurde. Reck, langjähriger Bundesliga-Torhüter, hatte 2009 nach der Entlassung des Schalker Trainers Fred Rutten gemeinsam mit Büskens und Youri Mulder bis zum Saisonende die Trainingsleitung übernommen. Zur folgenden Spielzeit übernahm dann Felix Magath. Zuletzt war Oliver Reck Cheftrainer des MSV Duisburg, am 25. August 2012 wurde er nach einem schwachen Saisonstart seines Amtes enthoben. Büskens bat seine Mannschaft am Freitag beim offiziellen Trainingsauftakt zum Laktattest. Von etwa 300 Zuschauern wurden die Spieler um Kapitän Andreas Lambertz mit Applaus empfangen, um 15.00 Uhr stand die erste Trainingseinheit auf dem Programm. Der Klub hat den Wiederaufstieg nicht offiziell als Ziel ausgegeben, will jedoch von Beginn an oben mitspielen.

Basketball, EM: Basketball-Bundestrainer Frank Menz muss bei der Europameisterschaft in Slowenien (4. bis 22. September) auf Tim Ohlbrecht vom NBA-Klub Houston Rockets verzichten. Der Center nimmt sich in diesem Jahr eine Auszeit von der Nationalmannschaft. "Das war eine schwere Entscheidung für mich, da ich immer gerne für Deutschland spiele", sagte Ohlbrecht, der Menz bereits Anfang der Woche über seine Entscheidung informiert hatte. Der 24-Jährige will sich in diesem Sommer auf seine Karriere in der NBA konzentrieren: "Ich habe in enger Absprache mit den Houston Rockets als meinem Arbeitgeber entschieden, den gesamten Sommer in den USA zu verbringen, um mich dort intensiv auf die kommende NBA-Saison vorzubereiten." Ohlbrecht hatte im Januar 2013 einen Vertrag über zweieinhalb Jahre bei den Rockets unterschrieben, kam aber in der NBA bisher kaum zum Einsatz. Sein Debüt in der Nationalmannschaft feierte er am 28. Juni 2008 und absolvierte seitdem 84 Länderspiele. Im DBB-Dress nahm er an den Olympischen Spielen in Peking sowie an einer Welt- und zwei Europameisterschaften teil.

Leichtahtletik, Diamond League: Sprinter Usain Bolt hat beim Diamond-League-Meeting in Oslo eine Weltjahresbestzeit über 200 Meter aufgestellt. Eine Woche nach seiner Niederlage in Rom siegte der Weltrekordhalter und Olympiasieger aus Jamaika diesmal bei nasskaltem Wetter mit dem Meetingrekord von 19,79 Sekunden vor Jaysuma Saidy Ndure aus Norwegen (20,36). Europameister Churandy Martina aus den Niederlanden wurde nach einem Fehlstart disqualifiziert. Für Bolt war es das erste 200-Meter-Rennen in dieser Saison. In Rom hatte er über 100 Meter gegen Justin Gatlin (USA) verloren. Bei der WM im August in Moskau will der 26-Jährige wie bei den Olympischen Spielen die Goldmedaille über beide Strecken holen.

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Wer hat sich nicht schon alles zum möglichen Transfer von Robert Lewandowski geäußert. Natürlich die Berater des Stürmers, auch BVB-Boss Watzke und Bayern-Trainer Heynckes. Und Lewandowski selbst. Einen besonderen Rüffel holte sich Lothar Matthäus ab.

Der Sieg von Bolt wurde überschattet von zwei Dopingsperren gegen Mitglieder des Leichtathletik-Teams von Jamaika. Dominique Blake, Mitglied der 4x400-m-Staffel bei Olympia 2012 in London, erhielt eine sechsjährige Sperre durch die Anti-Dopingkommission des nationalen Leichtathletik-Verbandes (JADCO). 800-m-Meister Ricardo Cunningham, der den Olympiastart in London nicht geschafft hatte, ist neun Monate lang nicht startberechtigt. Bei Blake (25) war Methylhexanamin während Jamaikas Olympiaausscheidungen im Juni 2012 gefunden worden. Sie war als Sechste der Meisterschaften zwar in London am Start, wurde aber nicht im Team eingesetzt, das Bronze gewann. Im März 2013 startete sie bei der Hallen-WM in Istanbul. Ihre Strafe fiel so hoch aus, weil sie angeblich mit falschen Angaben ihre Schuld verschleiern wollte und am Ende die Kommission beleidigte. Ricardo Cunningham wurde positiv auf Pseudoephedrin getestet und für neun Monate gesperrt.

Fußball, Huub Stevens: Huub Stevens wird neuer Trainer des griechischen Fußball-Erstligisten Paok Saloniki. Wie der Verein am Donnerstagabend auf seiner Homepage bekanntgab, soll der ehemalige Coach des FC Schalke 04 in der kommenden Woche offiziell vorgestellt werden. "Wir freuen uns, einen Trainer von der Klasse eines Huub Stevens verpflichtet zu haben, der Paok in eine bessere Zukunft führt", sagte Club-Chef Zissis Vryzas. In der abgelaufenen Saison hatte Paok hinter Meister Olympiakos Piräus Platz zwei belegt. Der Verein aus Nordgriechenland gehört dem russisch-griechischen Milliardär Ivan Savvidis. Der 59-jährige Stevens war im vergangenen Dezember beim FC Schalke 04 beurlaubt worden und seitdem vereinslos. Sein größter Erfolg als Trainer gelang dem Niederländer 1997 mit dem Gewinn des UEFA-Pokals mit den Schalkern. Unter anderem arbeitete er in Deutschland auch für Hertha BSC, den Hamburger SV und den 1. FC Köln.

Golf, US Open: Luke Donald hat nach einem turbulenten Auftakttag vorerst die Spitzenposition bei den 113. US Open übernommen. Der englische Golfprofi führt das Klassement beim zweiten Major des Jahres im Merion Golf Club unweit von Philadelphia mit vier Schlägen unter Platzstandard an. Der Wettbewerb war wegen Gewitters für dreieinhalb Stunden unterbrochen. Donald war mit Deutschlands Golfstar Martin Kaymer in einem Flight und konnte am Donnerstag (Ortszeit) auf dem Par 70-Kurs wegen einsetzender Dunkelheit nur 13 Bahnen spielen. Er liegt mit einem Schlag vor Phil Mickelson. Der viermalige Major-Champion aus den USA war mit einer 67er Runde gestartet. Kaymer rangiert mit drei Schlägen über Par zusammen mit Marcel Siem auf dem geteilten 78. Platz. Siem hatte durch einen Doppelbogey an Loch 16 eine bessere Platzierung verspielt. Topfavorit Tiger Woods kam auf Rang 51. Der Weltrangliste-Erste und dreimalige US Open-Champion beendete zehn Bahnen mit einem Zwischenergebnis von zwei über Par. Woods plagte sich mit einer Verletzung im linken Arm herum, die er sich auf der ersten Bahn zugezogen hatte.

Basketball, NBA: Superstar LeBron James und die Miami Heat haben sich in den Finals der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA eindrucksvoll zurückgemeldet. Der Titelverteidiger gewann Spiel vier der best-of-seven-Serie bei den San Antonio Spurs mit 109:93 und glich zwei Tage nach dem bitteren 77:113 an gleicher Stelle zum 2:2 aus. Spiel fünf findet am Sonntag erneut in San Antonio statt, das sechste und ein mögliches siebtes Aufeinandertreffen steigen am folgenden Dienstag und Donnerstag jeweils in Miami. Die "Big Three" der Heat zeigten ihre bislang beste Vorstellung während der Finalduelle. Überragender Spieler war MVP James mit 33 Punkten und elf Rebounds, Dwyane Wade steuerte 32 Punkte bei, Chris Bosh überzeugte mit 20 Punkte und 13 Rebounds. "Die Jungs haben die Herausforderung angenommen. Sie wissen, dass sie auf diesem Level nichts mehr geschenkt bekommen", sagte Coach Erik Spoelstra. Die Spurs, bei denen der Franzose Tony Parker trotz seiner Muskelverletzung im Oberschenkel spielen konnte und auf 15 Zähler sowie elf Assists kam, hatten in Routinier Tim Duncan (20 Punkte), ihren besten Werfer. Vor 18.581 Zuschauern konnte San Antonio die Begegnung bis Mitte des dritten Viertel ausgeglichen gestalten, ehe Miami aufdrehte und den abschließenden Durchgang mit 28:17 für sich entschied. "Wenn James, Wade und Bosh so punkten, ist es schwer, Miami zu schlagen", sagte San Antonios Coach Gregg Popovich.

Radsport, Heinrich Haussler: Für Radprofi Heinrich Haussler ist die Saison wohl beendet. Der Deutsch-Australier vom Team IAM hat sich bei seinem schweren Sturz auf der sechsten Etappe der Tour de Suisse am Donnerstag einen Beckenbruch und eine Fraktur an der Hüfte zugezogen. Dies ergaben eingehende Untersuchungen im Krankenhaus. "Er muss noch ein oder zwei Tage in der Klinik bleiben, danach kann er nach Hause", sagte Teamarzt Jacques Ménétrey. "Das Feld hat auf einer langen Gerade plötzlich abgebremst, und dann sind wir gefallen wie die Domino-Steine", sagte Haussler. Der 29-Jährige hatte 2009 mit einem Etappensieg bei der Tour de France seinen größten Erfolg gefeiert, ein Jahr später gab der gebürtige Australier die deutsche Staastbürgerschaft auf. Ende Mai gelang Haussler mit einem Tageserfolg bei der Bayern-Rundfahrt sein erster Sieg nach anderthalb Jahren.

Confed Cup, Eröffnungsspiel: Deutschlands Schiedsrichter des Jahres Felix Brych hat beim Confed Cup gleich zum Auftakt seinen ersten Einsatz. Der 37 Jahre alte Münchner wurde von Weltverband FIFA am Donnerstag für das Eröffnungsspiel in Brasília am Samstag (21.00 Uhr/Sport1) zwischen Gastgeber Brasilien und Asienmeister Japan als 4. Offizieller nominiert. Leiten wird die Begegnung der Portugiese Pedro Proença, der 2012 das Champions-League-Finale zwischen Bayern München und dem FC Chelsea gepfiffen hatte. Die Begegnung zwischen Mexiko und Italien am Sonntag in Rio de Janeiro leitet der Chilene Enrique Osses, beim ersten Duell der Gruppe B zwischen Welt- und Europameister Spanien und Uruguay in Recife ist Yuichi Nishimura (Japan) im Einsatz. Am Montag wird dann Joel Aguilar aus El Salvador in Belo Horizonte bei Tahiti-Nigeria, das den ersten Spieltag der "Mini-WM" beschließt, als Unparteiischer auf dem Platz stehen.

Tennis in Halle: Titelverteidiger Tommy Haas steht beim Tennis-Turnier in Halle im Viertelfinale. Der 35-Jährige gewann am Donnerstagabend sein Achtelfinal-Match gegen den Letten Ernests Gulbis mit 7:6 (7:5), 6:4, musste dabei aber Schwerstarbeit verrichten. "Ich wusste, dass ich sofort mein bestes Tennis spielen musste, um weiterzukommen. Gulbis ist ein super Spieler, der wieder auf dem Weg nach oben ist", sagte Haas. Im ersten Durchgang vergab die deutsche Nummer eins auf dem Centre Court insgesamt zwölf Breakchancen und schimpfte vor sich hin, ehe er im Tiebreak seinen fünften Satzball nutzte. Nach 1:47 Stunden verwandelte Haas auf dem Centre Court seinen ersten Matchball und schaffte als vierter Deutscher den Sprung ins Viertelfinale. Dort trifft er auf den Franzosen Gael Monfils.

Auch Philipp Kohlschreiber und Florian Mayer haben das Viertelfinale erreicht. Kohlschreiber gewann das deutsche Duell gegen Tobias Kamke mit klar 6:4, 6:3. Mayer hatte beim 6:2, 6:3 gegen seinen Namensvetter Leonardo Mayer aus Argentinien ebenfalls keine Schwierigkeiten.

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