Tennis:Grönefeld zufrieden mit Tennis-Leben und den US Open

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New York (dpa) - Eine deutsche Tennisspielerin war in der entscheidenden Phase der US Open noch dabei, wie immer zuletzt abseits des großen Trubels.

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New York (dpa) - Eine deutsche Tennisspielerin war in der entscheidenden Phase der US Open noch dabei, wie immer zuletzt abseits des großen Trubels.

Auch wenn Anna-Lena Grönefeld das Endspiel im Damen-Doppel mit der Amerikanerin Coco Vandeweghe am Freitag verpasste - es war ein weiterer beachtlicher Erfolg auf der Grand-Slam-Ebene. Beim 7:6 (7:3), 5:7, 5:7 gegen die Australierin Casey Dellacqua und die Kasachin Jaroslawa Schwedowa fehlte nicht viel zum Einzug ins Endspiel gegen die frühere Weltranglisten-Erste Martina Hingis aus der Schweiz und die Inderin Sania Mirza.

Einzel spielt Anna-Lena Grönefeld bereits seit vier Jahren nicht mehr, und es geht ihr bestens damit. In New York hatte ihr damaliger spanischer Coach einst während eines Matches den Platz verlassen. Die frühere Weltranglisten-14. und French-Open-Viertelfinalistin von 2006 machte eine schwere Zeit durch, heute darf sie sich Wimbledon- und French-Open-Siegerin im Mixed nennen. „Das hört sich alles sehr schön an“, sagte Grönefeld angesichts ihrer Erfolge im vorigen Jahr in Paris. Sie könne eines Tages erhobenen Hauptes aufhören und sagen, dass sie eine gute Tennis-Karriere gehabt habe.

Auch in New York wirkt die zu Jugendzeiten als deutsches Supertalent gepriesene Grönefeld fröhlich und aufgeräumt. Das Doppel mit ihrer neuen Partnerin macht viel Spaß, zumal in deren Heimatland. „Mit Coco hat es sehr schnell klick gemacht. Wir spielen beide sehr aggressiv und sind beide sehr groß. Sie hat eine unglaubliche Power von hinten“, erklärt Grönefeld. In Wimbledon versuchten es beide erstmals gemeinsam und kamen bis in die dritte Runde.

Die 23 Jahre alte Weltranglisten-45. im Einzel kommt aus einer illustren Sportfamilie: Mutter Tauna spielte 1976 und 1984 bei Olympia in der US-Volleyball-Auswahl, Großvater Ernie war in den 50er Jahren Basketballprofi bei den New York Knicks. Onkel Kiki spielte in der NBA für Denver, Portland, die Knicks und die Los Angeles Clippers und hat es mittlerweile zum NBA-Vizepräsidenten gebracht. Kontakt gab es in New York nicht, obwohl sich dort die Liga-Zentrale befindet. „Er macht seine Sachen, ich mache meine“, sagte Coco Vandeweghe knapp. Aufsehen erregte auch ein Interview, das die einstige Weltklassespielerin und jetzige TV-Expertin Pam Shriver zwischen zwei Sätzen im Einzel mit ihr auf dem Platz führen durfte.

Grönefeld hat schon mit einigen interessanten Kollegen und Kolleginnen gespielt. So stand sie 2005 mit der großen Martina Navratilova zum ersten Mal im Doppel-Halbfinale von New York. Auch einen Auftritt im fast 24 000 Zuschauer fassenden Arthur-Ashe-Stadium hatte sie schon. „Damals habe ich mich furchtbar blamiert“, berichtete sie und erinnerte an das Luftloch, das sie bei einem missglückten Return-Versuch schlug.

Die in Saarbrücken lebende Nordhornerin genießt das entspanntere Leben und hatte mit dem Halbfinale immerhin auch 66 000 Dollar Preisgeld sicher. Bis zum vorigen Jahr gehörte sie zum Fed-Cup-Team und war beim Halbfinalsieg in Australien dabei. In New York sah man sich natürlich wieder. Als Angelique Kerber, Andrea Petkovic, Sabine Lisicki und Julia Görges schon verloren hatten, war Grönefeld noch da - und musste sogar noch den geplanten Heimflug umbuchen.

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