Tennis:French Open: Nadal steigt verletzt aus

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Rafael Nadal: Pressekonferenz zum Abschied aus Paris (Foto: AFP)
  • Er wollte seinen zehnten Paris-Titel holen, nun ist für Rafael Nadal schon vor der dritten Runde Schluss: Das Handgelenk quält ihn.
  • Mit Annika Beck ist auch die letzte deutsche Frau ausgeschieden.
  • Andy Murray marschiert problemlos in die nächste Runde.

Der neunmalige French-Open-Sieger Rafael Nadal hat seine weitere Teilnahme am Turnier in Paris abgesagt. Der ehemalige Weltranglisten-Erste aus Spanien nannte dafür am Freitag eine Verletzung am linken Handgelenk als Grund. Nadal sollte am Samstag gegen seinen Landsmann Marcel Granollers antreten und hätte im Achtelfinale ein möglicher Gegner für Alexander Zverev sein können. Der Hamburger spielt am Samstag zunächst in der dritten Runde gegen den Österreicher Dominic Thiem.

"Das ist wahrscheinlich eine der härtesten Pressekonferenzen meines Lebens. Ich warte das ganze Jahr auf diese beiden Wochen", sagte der 29-Jährige vor Journalisten bei seinem Lieblingsturnier, "aber das ist nicht das Ende". Schon in der zweiten Runde am Donnerstag hatte er nur mit einer Betäubungsspritze spielen können, berichtete Nadal.

In der Nacht hätten sich die Schmerzen verschlimmert, die er schon in Madrid gespürt habe. Er könne keinen Ball mehr schlagen und riskiere einen Bruch des Handgelenks, falls er weiterspiele, berichtete der Linkshänder. "Wir haben alles getan, was wir konnten", betonte der Mallorquiner. Einen Start in Wimbledon vom 27. Juni an schloss er nicht aus, aber auch eine dreimonatige Pause sei möglich. "Ich werde nicht spielen, bevor ich nicht komplett gesund bin", sagte Nadal.

Alle deutschen Frauen scheitern

Nach den tollen Tagen von Melbourne sind die deutschen Tennisspielerinnen in Paris unsanft gelandet. Annika Beck scheiterte durch ein 4:6, 6:2, 1:6 gegen Irina-Camelia Begu (Rumänien/Nr. 25) als letzte DTB-Starterin in der dritten Runde und besiegelte das schlechteste Abschneiden bei den French Open seit 2010.

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"Die Bilanz ist schon ernüchternd, wir haben natürlich andere Ansprüche. Viele konnten aus unterschiedlichen Gründen einfach nicht ihr bestes Tennis abrufen", sagte Bundestrainerin Barbara Rittner, fügte aber an: "Das ist jetzt auch kein Weltuntergang."

Rittner hofft auf Wimbledon

Knapp vier Monate nach dem Australian-Open-Coup von Angelique Kerber ist Rittner auch nach dem Paris-Flop nicht bange für die anstehende Rasensaison. "In Wimbledon werden sich die Mädels wieder ganz anders präsentieren." Damit hat aus deutscher Sicht im Stade Roland Garros nur noch der 19 Jahre alte Alexander Zverev die Chance, die Bilanz aufzupolieren. Der Nizza-Finalist trifft am Samstag im Spiel um den Einzug in sein erstes Grand-Slam-Achtelfinale auf Dominic Thiem (Österreich/Nr. 13).

Beck, die 2012 an selber Stelle den Juniorinnen-Titel gewonnen hatte, begann stark und nahm Begu früh den Aufschlag zur 2:0-Führung ab. Beim 4:3 konnte sie allerdings gleich fünf Breakbälle nicht nutzen und gab nach 47 Minuten den ersten Satz ab.

Davon ließ sich die variabel agierende Melbourne-Achtelfinalistin aber zunächst nicht beirren und blieb ihrer Taktik treu. Nach dem Gewinn des zweiten Durchgangs kassierte Beck bei ihrem Lieblings-Major dann allerdings zwei Breaks in Folge und lag vorentscheidend mit 1:4 im Hintertreffen. Auch die "Anni, Anni"-Rufe der zahlreichen deutschen Fans auf Court 2 halfen nichts mehr.

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Ein Jahr nach ihrem überraschenden Final-Einzug ist die Tschechin Lucie Safarova bei den French Open der Tennisprofis in der dritten Runde ausgeschieden. Safarova unterlag am Freitag der Australierin Samantha Stosur 3:6, 7:6 (7:0), 5:7. Die Linkshänderin aus Brünn hat nach einer Bakterieninfektion noch nicht zu alter Form zurückgefunden. Die einstige US-Open-Siegerin Stosur stand 2010 selbst im Endspiel von Paris. In Petra Kvitova scheiterte unmittelbar danach die nächste Tschechin. Die zweimalige Wimbledonsiegerin verlor in einem kuriosen Match 0:6, 7:6 (7:3), 0:6 gegen Shelby Rogers aus den USA.

Ex-Finalistin Simona Halep aus Rumänien, die 2014 den Titel gegen die Russin Maria Scharapowa verpasste, kam dagegen ins Achtelfinale. Die an Nummer sechs gesetzte Halep gewann 4:6, 6:2, 6:3 gegen Naomi Osaka, eine in New York aufgewachsene Japanerin, die auch haitianische Wurzeln hat. Die letztjährige Wimbledon-Finalistin Garbiñe Muguruza aus Spanien hatte beim 6:3, 6:0 über Yanina Wickmayer aus Belgien wesentlich weniger Mühe.

Der Weltranglisten-Zweite Andy Murray kam nach zwei Fünf-Satz-Siegen diesmal leichter weiter. Der Schotte besiegte den kroatischen Aufschlagriesen Ivo Karlovic 6:1, 6:4, 7:6 (7:3).

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