Tennis in Rom:Federer schlägt auf - und es wird teuer

Tennis in Rom: Aufschlag Federer: Wer den Schweizer in Rom spielen sehen will, muss tiefer in die Tasche greifen.

Aufschlag Federer: Wer den Schweizer in Rom spielen sehen will, muss tiefer in die Tasche greifen.

(Foto: Bernat Armangue/AP)
  • Roger Federer entscheidet sich kurzfristig dazu, am Masters-Turnier in Rom teilzunehmen.
  • Der Turnierdirektor verdoppelt daraufhin die Ticketpreise für das erste Spiel des Schweizer Tennisspielers.
  • Federer beteuert, er könne appellieren, sei aber machtlos.

Von Gerald Kleffmann

Der Roger-Federer-Effekt, er war mal wieder zu bestaunen. Nur ein kleines Foto hat der 20-malige Grand-Slam-Sieger am Montag per Twitter veröffentlicht. Er sitzt in der Taverna Trilussa in Rom, hat die Augen geschlossen, mit genießerischer Miene schnuppert er an einer Pfanne gefüllt mit Tagliatelle. "Here we gooooo...", schrieb er dazu, und weil Federer Federer ist, erhielt er binnen Stunden 28 000 Likes.

Der 37-jährige Schweizer muss nicht viel machen, um andere zu beglücken. Natürlich waren die Veranstalter des Masters-Turniers in Rom auch erfreut, als sich der Tennisspieler kurzfristig für einen Start ebendort entschied. Die Sportzeitung Corriere dello Sport feierte sogleich "die Rückkehr des Königs". Doch kaum angekommen, entstand ein Thema, das den Hype um sein erstes Match überlagert und manche unglücklich macht. Sogar Federer selbst.

Federer appelliert: "Macht das bitte nicht!"

Die Nachfrage nach Tickets für diesen Mittwoch, an dem Federer nach einem Freilos auf den Portugiesen João Sousa trifft, ist ja wenig überraschend riesig gewesen, und so dachte sich Turnierdirektor Angelo Binaghi, man könne sich den Federer-Effekt doppelt zunutze machen, im Wortsinne: Er verdoppelte kurzerhand die Eintrittspreise; die günstigsten kosteten statt rund 60 Euro auf einmal 130 Euro.

Als Begründung für die "Federer-Gebühr" führte der frühere (erfolglose) Profi aus: "Wir wollen damit jene Fans belohnen, welche bereits Tickets gekauft haben, als sie noch nicht wussten, dass Federer spielt." Eine eher krude Logik, was auch Federer so sah. "Ich verstehe den Frust der Fans, für sie ist es nicht gut", sagte er in Rom vor der Presse.

Beim deutschen TV-Sender Sky präzisierte er, das Turnier sei "total business-orientiert", doch er sei machtlos, er könne nur appellieren: "Macht das bitte nicht!" Grundsätzlich versicherte Federer immerhin, er fühle sich gut vor seinem ersten Auftritt in Rom seit 2016. "Ich hoffe nur sehr, dass es nicht den Fakt überlagert, dass ich echt glücklich bin, hier zu sein", sagte er.

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