Tennis:Favoritin raus: Serena Williams unterlag einstigem Fan

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Paris (dpa) - Die höchste Grand-Slam-Pleite von Serena Williams verspricht Hochspannung bei den French Open. Durch das frühe Aus der topgesetzten Titelverteidigerin aus den USA und der chinesischen Weltranglisten-Zweiten Li Na steht nun vielen Außenseiterinnen der Weg ins Finale von Paris offen.

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Paris (dpa) - Die höchste Grand-Slam-Pleite von Serena Williams verspricht Hochspannung bei den French Open. Durch das frühe Aus der topgesetzten Titelverteidigerin aus den USA und der chinesischen Weltranglisten-Zweiten Li Na steht nun vielen Außenseiterinnen der Weg ins Finale von Paris offen.

Serena Williams will die Demütigung keinesfalls auf sich sitzen lassen und kündigte im Frust nach dem 2:6, 2:6 gegen ihre frühere Bewunderin Garbiñe Muguruza an: „Ich werde jetzt nach Hause gehen und fünfmal so hart trainieren, damit ich nie wieder verliere.“

Diese Kampfansage klang angesichts ihres hilflosen Auftritts gegen die Weltranglisten-35. ein wenig hohl - durch ihre schlimmste Niederlage im 288. Grand-Slam-Match scheiterte die 32-Jährige erst zum dritten Mal vor der dritten Runde bei einem der vier wichtigsten Turniere. Aber: Nach dem Erstunden-Aus in Paris vor zwei Jahren gewann die Nummer eins der Tenniswelt Wimbledon, die US Open sowie Olympia-Gold in Einzel und Doppel.

Auch ihr französischer Coach Patrick Mouratoglou rechnet mit einer noch ehrgeizigeren Serena. „Sie wird wütend wegen dieses Matches sein und noch mehr Lust haben, Wimbledon und die folgenden Turniere zu gewinnen. Sie hasst Niederlagen so sehr, dass sie noch mehr trainieren will“, sagte Mouratoglou der Sportzeitung „L'Equipe“. Er zeigte sich genauso überrascht vom Debakel und sprach von einem schlechten Tag, wie ihn die Gewinnerin von 17 Grand-Slam-Titeln im vergangenen Jahr bei ihrer Achtelfinal-Niederlage von Wimbledon gegen Sabine Lisicki erwischt habe.

Tapfer winkte die Paris-Siegerin von 2002 und 2013 beim Abschied auf dem Court Suzanne Lenglen den verblüfften Fans zu, danach mochte Williams nicht mehr allzu lange Auskunft über das Debakel geben. „Nichts hat geklappt, nichts ist zu meinen Gunsten gelaufen. Es war einer dieser Tage. Ich hasse es, so einen Tag bei einem Grand Slam zu haben, aber das passiert“, meinte sie einsilbig. Zuvor war schon Schwester Venus ausgeschieden - das Familien-Duell in der dritten Runde war geplatzt.

Garbiñe Muguruza rechnete selbst nicht damit, die große Überraschung zu schaffen, doch die 20-jährige Spanierin hatte einen genauen Plan. Früher verfolgte sie alle Matches von Williams und analysierte auf Videos deren Spielweise. „Schon als Kind habe ich davon geträumt, auf einem Center Court gegen sie zu spielen. Jetzt war dieser Tag, und ich denke, ich habe das gut gemacht. Wenn Du jemanden spielen siehst, weißt Du genau, was Du tun musst, um zu gewinnen“, sagte Muguruza nach dem glanzvollen Coup in nur 64 Minuten.

Am wichtigsten war jedoch etwas anderes: Die Australian-Open-Achtelfinalistin bekam kein Nervenflattern, als der mögliche Triumph näher rückte: „Es war schwierig, sich zu sagen: Das ist nur eine andere Spielerin. Aber das habe ich geschafft.“

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