Tennis:Becker traut Kerber Melbourne-Finale zu - «Große Chancen»

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Melbourne (dpa) - Boris Becker hat nicht nur mit Wimbledon, sondern auch mit Melbourne eine besondere Beziehung. 1991 und 1996 holte er bei den Australian Open den Titel. Jetzt ist er als Trainer von Novak Djokovic wieder in Melbourne.

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Melbourne (dpa) - Boris Becker hat nicht nur mit Wimbledon, sondern auch mit Melbourne eine besondere Beziehung. 1991 und 1996 holte er bei den Australian Open den Titel. Jetzt ist er als Trainer von Novak Djokovic wieder in Melbourne.

Vor dem Halbfinale seines Schützlings gegen Roger Federer am Donnerstag spricht Deutschlands Tennis-Legende über das Duell der Giganten, die Erinnerungen an seine beiden Triumphe Down Under und den Halbfinal-Einzug von Angelique Kerber.

Becker über das Duell Djokovic gegen Federer:

„Novak und Roger sind zwei außergewöhnliche Spieler. Das ist das Spiel, das alle Tennisfans auf der Welt sehen wollen. Unterschiedlicher können der Charakter und die Qualitäten nicht sein. Das macht das Ganze so spannend. Das ist ein bisschen wie Borg gegen McEnroe oder wie wenn ich gegen Agassi gespielt habe. Der beste Grundlinienspieler gegen den besten Offensivspieler. Ich glaube, dass Federer heute besser spielt als vor zwei, drei Jahren. Und Novak hat noch nie besser gespielt als in den letzten 18 Monaten. Ein besseres Match gibt es derzeit nicht.“

Becker über den Halbfinal-Einzug von Angelique Kerber:

„Großes Kompliment. Nachdem sie in der ersten Runde ja schon mit Matchball hinten war, steht sie elf Tage später im Halbfinale. Das sind die Geschichten eines Grand Slams. In diesen zwei Wochen kann immer alles passieren. Sie ist eine Kämpfernatur, schafft es auch bei einem großen Rückstand, die Nerven zu behalten und weiter an sich zu glauben. Wenn sie ihren Glauben und ihre Konzentration behält, dann hat sie große Chancen, im Finale zu stehen.“

Becker über seinen ersten Melbourne-Sieg 1991 und den Fünf-Satz-Krimi gegen den Italiener Omar Camporese in der dritten Runde:

„Wir haben auf einem Außenplatz gespielt. Es war bis vor kurzem das längste Grand-Slam-Spiel aller Zeiten. Bis Isner und Mahut in Wimbledon kamen. Man stirbt tausend Tode, wenn man fünfeinhalb Stunden auf dem Platz steht. Da geht vieles in einem vor. Der Effekt ist, wenn man so ein Spiel gewinnt, dann hat man das Gefühl, nichts mehr zu verlieren. Dann spielt man freier und zehn Tage später hatte ich das Turnier gewonnen.“

Becker darüber, dass er danach erstmals die Nummer eins der Welt war:

„Das war ein Höhepunkt. Zu der Zeit hatte ich Wimbledon schon gewonnen, die US Open auch schon, aber Nummer eins der Welt war ich leider noch nicht. Dann endlich auch auf der Rangliste die Nummer eins zu sein, war ein absoluter Höhepunkt, auf den ich sehr gerne zurückschaue. Da ist ein Traum in Erfüllung gegangen.“

Becker über seinen zweiten Melbourne-Triumph 1996:

„Das war mein letzter Grand-Slam-Sieg, im Finale gegen Michael Chang. Das war natürlich eine große Genugtuung, weil ich davor einige Zeit kein Grand-Slam-Turnier mehr gewonnen hatte. Damals war man mit 27 oder 28 Jahren alt. Da dann noch einmal einen Grand-Slam-Titel geholt zu haben, das war ein absoluter Höhepunkt, den ich nicht missen möchte. Es war eine große Befriedigung.“

Becker über sein Verhältnis zu den Australian Open allgemein:

„Die Australian Open waren eigentlich mein Durchbruch, als ich 1984 als 16-Jähriger hier ins Viertelfinale kam. Deshalb waren mir Melbourne und die Australian Open immer in guter Erinnerung. Es ist zwar eine lange Reise, aber wenn man dann einmal da ist, dann ist es ein tolles Land, es sind nette Leute und es ist Sommer. Nach Wimbledon war Australien immer mein Lieblingsturnier, was die Grand Slams angeht.“

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