Tennis Australian Open:Kohlschreiber scheitert in Runde drei

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Im ganzen Match nicht eine Breakchance - Philipp Kohlschreiber hat den Sprung ins Achtelfinale der Australian Open klar verpasst. Er unterliegt dem Kanadier Milos Raonic in drei Sätzen. Serena Williams und Victoria Asarenka stehen in der Runde der besten 16. Roger Federer deklassiert Lokalmatador Bernard Tomic.

Als letzter deutscher Tennis-Mann in Melbourne ausgeschieden: Philipp Kohlschreiber. (Foto: Getty Images)

Ohne deutsche Beteiligung gehen die Australian Open bei den Männern weiter. Als Letzter der neun gestarteten Tennisprofis schied in Melbourne am Samstag Philipp Kohlschreiber aus. Der 29 Jahre alte Augsburger verlor in der dritten Runde gegen den Kanadier Milos Raonic mit 6:7 (4:7), 3:6, 4:6 und verpasste damit den Einzug ins Achtelfinale.

"Irgendwie habe ich das Spiel heute nicht so gespürt", sagte Kohlschreiber nach der klaren Niederlage in 1:52 Stunden. Im vergangenen Jahr hatte die deutsche Nummer eins beim Grand-Slam-Auftakt noch die zweite Turnierwoche erreicht. Bei den Damen kämpfen Angelique Kerber und Julia Görges an diesem Sonntag um das Ticket für das Viertelfinale. Kerber bekommt es mit der Russin Jekaterina Makarowa zu tun, Görges trifft auf die an Nummer sechs gesetzte Li Na aus China.

Derweil mussten die Australier ihre vagen Hoffnungen auf den ersten Sieg bei den Männern seit Mark Edmondson im Jahr 1976 begraben. Der letzte verbliebene Lokalmatador, Bernard Tomic, unterlag in der Rod Laver Arena dem Schweizer Roger Federer mit 4:6, 6:7 (5:7), 1:6 und war dabei praktisch ohne Chance.

Kohlschreiber wirkte gegen den aufschlagstarken Raonic ebenfalls hilflos. Der Bayer erspielte sich gegen den 22-Jährigen im gesamten Spielverlauf nicht einen einzigen Breakball. Dabei war Raonic nicht ganz fit. "Ich hatte eine schlechte Nacht, hatte ein bisschen Fieber", meinte der Kanadier. Kohlschreiber konnte das aber nicht nutzen. "Mir ist es nie gelungen, seinen Aufschlag richtig zu lesen", sagte er nach der Partie. "Ein Match war es nur hin und wieder. Es war auch viel Leerlauf dabei. Es gab kein richtiges Spielkonzept, weil er einfach unglaublich gut aufschlägt."

Federer dominiert Tomic

Nur im ersten Satz konnte der Davis-Cup-Profi den 1,95 Meter großen Raonic etwas in Bedrängnis bringen. In der entscheidenden Phase des Tiebreaks leistete sich Kohlschreiber aber zwei leichte Return-Fehler, so dass Raonic den ersten Durchgang für sich entscheiden konnte. "Irgendwie war ich ein bisschen müde, die Schulter hat ein wenig gezwickt. Und er hatte einfach auch einen richtig guten Tag", sagte Kohlschreiber. Im zweiten Abschnitt musste der Weltranglisten-19. gleich sein erstes Aufschlagsspiel abgeben. Auch im dritten Satz kassierte er ein frühes Break. Raonic beendete die Partie mit seinem 23. Ass. "Ich habe einfach kein Mittel gegen ihn gefunden", gestand Kohlschreiber.

Er verpasste damit auch ein Duell mit Federer in der Rod Laver Arena. Der Schweizer zeigte sich gegen Tomic erneut in starker Verfassung und erteilte dem zuvor etwas aufmüpfigen Australier eine Lehrstunde. Tomic hatte sich nach seinem ersten Turniersieg in Sydney und den Erfolgen in den ersten beiden Runden der Australian Open sehr selbstbewusst gezeigt. Doch am Samstag musste er die Stärke Federers anerkennen. "Er hat verdient gewonnen. Er ist der Größte in der Geschichte des Tennis." Noch sind die Topspieler für den 20-Jährigen in einer anderen Liga. Nur im zweiten Satz konnte Tomic den 17-maligen Grand-Slam-Turnier-Sieger ein bisschen gefährden. Im Tiebreak führte der Australier bereits mit 4:1, doch Federer behielt die Nerven. "Er hat mir alles abverlangt, aber ich bin sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie ich hier bislang spiele", sagte Federer. Nach 1:58 Stunden verwandelte er gegen Tomic seinen ersten Matchball.

Weiter im Rennen um den ersten Grand-Slam-Titel des Jahres sind auch Andy Murray und Jo-Wilfried Tsonga. Das Aus kam dagegen überraschend für den Argentinier Juan Martin del Potro. Der US-Open-Sieger von 2009 verlor gegen den Franzosen Jeremy Chardy in fünf Sätzen. Bei den Damen zogen Serena Williams und Victoria Asarenka ins Achtelfinale ein.

© Süddeutsche.de/dpa/soli - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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