Mannschafts-Gold für deutsche Skispringer:Höhepunkt einer langen Reise

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Abgehoben: das deutsche Gold-Quartett (Foto: Domonic Ebenbichler/Reuters)

Es hat doch noch geklappt mit einer Medaille: Nach vielen Rückschlägen holen die deutschen Skispringer im Teamspringen überraschend Gold. Bundestrainer Werner Schuster ist die Genugtuung anzumerken.

Die deutschen Skispringer sind überraschend zum Olympiasieg im Team-Wettbewerb geflogen. Severin Freund, Andreas Wellinger, Marinus Kraus und Andreas Wank setzten sich bei den Winterspielen in Sotschi vor den höher eingeschätzten Österreichern und Japanern durch. Nach 1994 und 2002 ging damit zum dritten Mal Gold an ein DSV-Quartett.

"Ich bin stolz auf das ganze Team. Es war eine sehr lange Reise, die ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht hat. Wir haben nach den Rückschlägen zusammengehalten", sagte Bundestrainer Werner Schuster, der aus dem siegreichen Quartett Schlusspringer Freund hervorhob: "Severins Sprung war nicht perfekt, aber er hat es gut durchgebracht. Das kann ein Meilenstein in seiner Karriere sein."

Freund, der im Einzel zweimal am Podest vorbei geflogen war, machte mit einem starken letzten Sprung den Gold-Coup im Duell mit Österreichs Gregor Schlierenzauer perfekt. Mit 1041,1 Punkten lag die Mannschaft von Bundestrainer Werner Schuster am Ende knapp vor den zuletzt zweimal erfolgreichen Austria-Adlern (1038,4) und Japan (1024,9).

Skispringer Severin Freund
:Um Zentimeter am Glück vorbei

Severin Freund startet stark ins Springen von der Großschanze, in Durchgang zwei fliegt der Deutsche aber knapp am Podest vorbei. Am Ende landet er auf Platz vier. Den Olympiasieg sichert sich der Pole Kamil Stoch vor Noriaki Kasai aus Japan, die Österreicher spielen keine Rolle.

Nach einem ordentlichen Auftakt von Wank lag das deutsche Team zunächst auf dem siebten Rang, der überragende Marinus Kraus führte das DSV-Quartett dann mit einem starken Sprung (136,5 Meter) auf den zweiten Platz. Wellinger hielt die Position, ehe Freund zur Halbzeit die Führung eroberte.

Im zweiten Durchgang verlor der für Richard Freitag ins Team gerückte Wank zunächst den ersten Platz an Österreich. Wellinger brachte dem deutschen Team vor dem letzten Durchgang einen Vorsprung von 3,4 Punkten auf Österreich, den Freund erfolgreich verteidigte.

Die seit 2005 bei Großereignissen ungeschlagenen Österreicher mussten sich mit den Stars Gregor Schlierenzauer, Thomas Morgenstern, Thomas Diethart und Michael Hayböck mit Rang zwei begnügen. Der vor fünf Wochen noch schwer gestürzte Morgenstern verpasste dabei auch seinen vierten Olympiasieg, mit dem er zu den Rekordhaltern Matti Nykänen (Finnland) und Simon Ammann (Schweiz) aufgeschlossen hätte. Mitfavorit Polen schaffte es auch mit Doppel-Olympiasieger Kamil Stoch an der Spitze nicht auf das Podest.

Nur als Zuschauer erlebte Richard Freitag den Wettkampf. Der Sachse hatte am Sonntagabend das interne Ausspringen gegen Wank und Wellinger verloren und musste seinen Platz im Team räumen. Schon in den Einzeln der für ihn enttäuschenden Winterspiele war Freitag nicht über die Plätze 20 und 21 hinausgekommen.

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