Stuttgart gewinnt Bundesliga-Derby mit 2:1:Nur Harnik glänzt gegen tapfere Augsburger

Lesezeit: 2 min

Ein Volley-Schuss, ein schönes Solo: Dank Martin Harnik gewinnt der VfB Stuttgart das schwäbische Duell gegen den FC Augsburg mit 2:1. Der Aufsteiger ist zunächst aktiver, der VfB tut sich schwer. Doch letztlich jubelt das Team aus Baden-Württemberg, das sich im Kampf um die Europapokal-Plätze zurückmeldet.

Nach zuletzt drei sieglosen Spielen in Serie hat sich der VfB Stuttgart im Wettstreit um die internationalen Plätze in der Fußball-Bundesliga zurückgemeldet. Die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia gewann am Sonntag vor 60.000 Zuschauern in der ausverkauften Mercedes-Benz-Arena gegen den FC Augsburg mit 2:1 (1:0). Die Treffer für die Stuttgarter erzielten Martin Harnik (41./51). Für den Tabellenletzten aus Augsburg hatte Tobias Werner (47.) zwischenzeitlich zum 1:1-Ausgleich getroffen.

Labbadia, der in dieser Saison erst 19 Spieler einsetzte, brachte in der Startelf überraschend Ibrahim Traoré. Für den 23 Jahre alten Mittelfeldspieler aus Guinea war es der erste Auftritt in der Bundesliga überhaupt. Und das gegen die Augsburger, mit denen er in der vergangenen Saison noch den Bundesligaaufstieg feierte.

Zumindest über den ersten Einsatz in dieser Saison durfte sich Georg Niedermeier freuen. Der Verteidiger spielte für den gelb-rot gesperrten Maza, nachdem er wegen eines Ermüdungsbruchs in der Vorbereitung fast vier Monate hatte pausieren müssen.

Es waren allerdings nicht die einzigen Neuerungen beim VfB nach zuletzt drei sieglosen Spielen. Labbadia stellte auch sein System von einem auf zwei Stürmer um. Neben Nationalspieler Cacau nahm den zweiten Platz in der 4-4-2-Formation Pawel Pogrebnjak ein. Der Russe spielte erstmals wieder nach seinem doppelten Bänderriss.

Die Umstellungen brachten zunächst allerdings gegen die von Jos Luhukay sehr defensiv eingestellten Augsburger nicht den gewünschten Erfolg. Im Gegenteil: VfB-Manager Fredi Bobic sprach in der Pause am Fernseh-Mikrofon sogar von "unserer schlechtesten Saisonleistung".

Der VfB spielte sehr einfallslos, ohne Ideen und mit vielen Ungenauigkeiten im Passspiel. Die Leistung war spielerisch sogar so dürftig, dass die ohnehin schnell zur Kritik neigenden Stuttgarter Zuschauer Serdar Tasci für einen Rückpass zu Sven Ulreich schrill auspfiffen.

Dennoch führten die Stuttgarter nach 45 Minuten mit 1:0. Und der Führungstreffer war weniger das Resultat einer schön heraus gespielten Kombination, als vielmehr dem Glück geschuldet. Augsburgs Rechtsverteidiger Dominik Reinhardt legte in der 41. Minute im Strafraum den Ball wunderbar für Martin Harnik auf. Der österreichische Nationalspieler hatte dann keine Probleme mit Wucht und volley zum 1:0 zu vollenden.

Und Augsburg? Gefährlich vor dem Tor von Ulreich wurde es vor allem dann, wenn Tobias Werner am Ball war. Doch sowohl sein Schuss aus 16 Metern (35.) , den Ulreich parierte, als auch seine Direktabnahme (40.) brachten für die Augsburger nichts Zählbares ein. Besser machte es der 26 Jahre alte Mittelfeldspieler aber zwei Minuten nach Wiederanpfiff, als er einen Flachpass von Daniel Baier sehenswert zum 1:1 ins Tor schoss.

Doch der Jubel der 4.000 mitgereisten Anhänger aus Augsburg war kaum verstummt, als erneut die VfB-Fans frohlockten. Wiederum im Mittelpunkt standen dabei Harnik und Reinhardt. Der Österreicher bekam auf der linken Außenbahn den Ball, ließ den überforderten Augsburger stehen, zog in den Strafraum und schloss sein Dribbling mit einem trockenen Schuss und seinem sechsten Saisontor ins lange Eck zum 2:1 ab.

Der VfB begann nun, die Partie zu kontrollieren. Doch überzeugend war die Leistung immer noch nicht. Die Stuttgarter spielten jetzt zwar gefälliger, aber gut war die Leistung nicht. Doch sie reichte, um gegen harmlose Augsburger zu gewinnen.

© sueddeutsche.de/dapd/mikö - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Einzelkritik FC Bayern
:Tiefschläfer und Teetrinker

Arjen Robben verzückt die Fans nur bei der Verkündung der Mannschaftsaufstellung, Mario Gomez gönnt sich zwischenzeitlich ein dampfendes Tässchen - und Thomas Müller ist sogar zu schnell für Thomas Müller. Die Bayern beim 0:1 gegen Dortmund in der Einzelkritik.

Carsten Eberts, Fröttmaning

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: