Stimmen zum BVB-Wunder:"Mein Mitgefühl ist bei Málaga"

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Jürgen Klopp sprintet los nach dem Schlusspfiff, die Emotionen müssen raus. (Foto: REUTERS)

Trainer Jürgen Klopp kritisiert seine Mannschaft, beschreibt die Emotionen der letzten Minuten und leidet mit dem Gegner, Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke klagt über 20 Leute in seinem Rücken und Torwart Roman Weidenfeller berichtet aus der Kabine. Stimmen zum 3:2 von Borussia Dortmund im Champions-League-Viertelfinale gegen Málaga.

Die Dortmunder Stimmen zum Viertelfinal-Rückspiel in der UEFA Champions League gegen den FC Málaga (3:2):

Trainer Jürgen Klopp (Borussia Dortmund): "Das war so großartig, die Leute freuen sich ein zweites Loch in den Allerwertesten. Wir werden nicht gut schlafen, aber das ist mir total egal. Wir genießen das, aber wir werden jetzt nicht feiern, als hätten wir schon was gewonnen."

Im Fernsehsender Sky sagte Klopp über die letzten 70 Sekunden des Spiels: "Ich kann das nicht erklären, ich war da auch nur Beobachter. Das ist Wahnsinn. Wir haben alles auf eine Karte gesetzt, haben unglaubliche Chancen liegen lassen. Das ist ein ganz, ganz großer Abend. Den werde ich ganz bestimmt nie vergessen."

Dortmund jubelt über 3:2 gegen Málaga
:Der Wahnsinn kommt ganz zum Schluss

Ein Hauch von Bayern - Manchester 1999: Durch zwei Tore in der Nachspielzeit und ein glückliches 3:2 gegen den FC Málaga erreicht der BVB das Halbfinale der Champions League. Dabei agiert die Elf von Trainer Jürgen Klopp lange nervös und wackelig. Beim Siegtor von Felipe Santana übersehen die Unparteiischen zwei Abseitspositionen - in Dortmund kennt die Freude keine Grenzen.

...über das Spiel seiner Mannschaft: "Wir haben heute zum ersten Mal Nerven gezeigt. Ich habe uns ganz selten so wenig inspiriert spielen gesehen. Zu wenig Bewegung, die Jungs waren zu ungeduldig. Das hat das Spiel so entstehen lassen. Malaga verteidigt gut, aber wir waren auch leicht zu verteidigen in der ersten Halbzeit. Ganz ehrlich: Wenn wir heute rausgeflogen wären, wären wir rausgeflogen, weil wir nicht gut waren. Aber mit dieser Moral sind wir auch verdient weiter."

...über den Schlusspfiff: "Wir waren alle kurz vor dem Herzinfarkt. Wir sind irgendwohin losgerannt und waren nicht aufzuhalten. Das war bei der Meisterschaft nicht anders."

...über das Viertelfinale gegen Malaga: "Wir haben in Malaga mehr richtig gemacht als heute, sind aber über beide Spiele verdient weitergekommen. Mein Mitgefühl ist aber auch bei Malaga."

...als Reaktion auf die Anmerkung, dass ihn das Spiel ein Jahr seines Lebens kosten wird: "Das ist kein Problem, dafür verschenke ich es. Ich bin ja Raucher - da habe ich schon mehr verschenkt. Aber dafür [dieses Spiel] kann man eins hergeben."

Hans-Joachim Watzke (Vorsitzender der Geschäftsführung Borussia Dortmund) sagt bei Sky: "Ich habe gedacht, ich hätte schon alles erlebt im Leben, aber so etwas noch nicht. Ich bin fix und fertig. Das ist unglaublich, unfassbar."

...über die Emotionen beim Tor zum 3:2: "Auf einmal sprangen mir glaube ich 20 Leute in den Rücken, das war unglaublich. Das war bis jetzt glaube ich der emotionalste Moment überhaupt. So etwas kann man gar nicht beschreiben. Heute genießen wir natürlich diesen Moment, weil es ein großer Moment für uns ist."

...über den Gegner aus Malaga: "Die Spanier tun mir wirklich leid. Die haben sehr gut gespielt und waren schon fast mit zwei Füßen im Halbfinale. Und jetzt sind wir drin..."

Michael Zorc (Sportdirektor Borussia Dortmund): "Es ist auch jetzt noch schwer die Worte zu finden. Wir haben sicherlich heute am Ende viel Glück gehabt und vorher riesige Torchancen nicht genutzt. Das war sicherlich nicht unser bestes Spiel heute. Man hat uns schon die Anspannung angemerkt, weil Malaga taktisch überragend gespielt hat und uns das Leben sehr schwer gemacht hat. Aber am Ende haben wir glaube ich über beide Spiele verdient gewonnen."

Borussia Dortmund in der Einzelkritik
:Glücklichste Brechstange der Welt

Felipe Santana wuselt den Ball in der Nachspielzeit mit viel Hingabe über die Linie, hinten kann Marcel Schmelzer Málagas Joaquin trotz Maske nur unzureichend erschrecken. Marco Reus versteckt sich, um den Gegner mit plötzlichen Zaubertricks zu überraschen. Der BVB beim 3:2-Sieg gegen Málaga in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Hendrik Buchheister

Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund) über die Stimmung nach dem dramatischen Ende: "In der Kabine war es natürlich sehr emotional. Wir haben uns unglaublich gefreut. Es wird erst in den nächsten Tagen durchsickern, was wir wirklich erreicht haben. Jetzt in diesem Moment, ist das ein unglaubliches Gefühl und wir sind unheimlich stolz. Für die Champions League haben wir heute eigentlich ein schlechtes Spiel absolviert. Wir waren nicht so in Form wie davor und haben viele Dinge vermissen lassen. Dennoch hat der Wille gesiegt."

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