Start der 100. Tour de France:Marcel Kittel gewinnt die Chaos-Etappe

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Erster Etappensieg bei der Tour de France: Marcel Kittel. (Foto: AFP)

Turbulenter Auftakt bei der Tour de France: Erst blockiert ein Mannschaftsbus den Zielbereich, dann stürzen zahlreiche Favoriten. Am Ende ist der Deutsche Marcel Kittel der Schnellste und gewinnt seine erste Tour-Etappe.

Marcel Kittel hieß der große Sieger einer der skurrilsten Tour-de-France-Etappen aller Zeiten. Der 25-jährige Arnstädter sicherte sich im Sprint seinen ersten Tagessieg und eroberte das erste Gelbe Trikot der 100. Tour de France.

Kittel profitierte von der Abwesenheit der beiden Topsprinter Mark Cavendish und André Greipel im Finish. Ex-Weltmeister Cavendish war wie Tony Martin in einen Massensturz vier Kilometer vor dem Ziel verwickelt. Greipel hatte im entscheidenden Moment einen technischen Defekt. Den zweiten Platz hinter Kittel belegte der Norweger Alexander Kristoff.

Die Ziellinie der ersten Etappe, die über 213 Kilometer von Porto Vecchio nach Bastia führte, konnte erst unmittelbar vor dem Eintreffen des Fahrerfeldes geräumt werden. Der Teambus der australischen Mannschaft Orica-GreenEdge hatte die Zielmarkierung gerammt und konnte lange nicht mehr manövriert werden.

"Ich bin total durcheinander. Es ist unglaublich - ich bin so glücklich. Das ist definitiv der schönste Tag in meinem Leben", sagte Kittel. Im Vorjahr hatte er die Tour nach der fünften Etappe aufgeben müssen. "Meine Mannschaft ist super gefahren. Sie hat mich aus allem rausgehalten. Am Ende haben wir es geschafft, einen Traum wahrzumachen", sagte er.

Tour-Fotograf Philipp Hympendahl
:Allein mit dem inneren Schweinehund

Sportfotografen drücken für die perfekte Momentaufnahme zig Mal den Auslöser. Ein gutes Bild wird schon dabei sein, so die Theorie. Anders Philipp Hympendahl: Seine spezielle Kamera lässt nur wenige Versuche pro Tag zu - dennoch kehrt der Düsseldorfer mit beeindruckenden Bildern heim.

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Anders als sonst üblich hatte die Tour nicht mit einem Prolog-Zeitfahren sondern mit einer regulären Etappe begonnen, die den Sprintern auf den Leib geschneidert war. Aber das chaotische Finale machte einem Großteil von ihnen einen Strich durch die Rechnung. Zu den gestürzten gehörte auch der Slowake Peter Sagan, der im Vorjahr das Grüne Trikot geholt hatte. Auch der zweifache Toursieger Alberto Contador kam zu Fall.

Für den Vorjahreszweiten Christopher Froome begann das Kräftemessen in Frankreich alles andere als wunschgemäß. Der britische Sky-Kapitän stürzte kurz nach dem Start noch in der Neutralisationszone in Porto Vecchio und trug leichte Schürfwunden davon. Froome, dem neben dem nach seiner Dopingsperre zurückgekehrten Contador die größten Chancen auf den historischen Toursieg 2013 zugetraut werden, musste seine Rennmaschine wechseln. Aus dem Massensturz hatte er sich heraushalten können.

Unterdessen ist Jens Voigt in seine 16. Tour de France gestartet. Damit belegt der mit 41 Jahren älteste Radprofi im Peloton in der Rekordliste gemeinsam mit dem Niederländer Joop Zoetemelk den dritten Platz. Der Australier Stuart O'Grady vom Team Orica-GreenEdge stand bei der Jubiläumsausgabe gar zum 17. Mal an der Startlinie der Frankreich-Rundfahrt, womit er den Rekord des Amerikaners George Hincapie einstellte.

© Süddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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