Sport kompakt:Van Bronckhorst und Ooijer hören auf

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Nach der Finalniederlage gegen Spanien geben zwei niederländische Defensivspieler ihr Karriereende bekannt. Auch Orakel-Krake Paul geht in Ruhestand. Die Meldungen.

Giovanni van Bronckhorst und André Ooijer hören auf. Die beiden Defensivspieler beenden nach der Niederlage im WM-Finale ihre Karriere in der niederländischen Fußball-Nationalmannschaft. Während van Bronckhorst seine aktive Laufbahn abgeschlossen hat und bei Feyenoord Rotterdam als Nachwuchstrainer einsteigen wird, will Ooijer noch einige Jahre auf Clubebene spielen. Dem Verteidiger, der bei der PSV Eindhoven keinen neuen Vertrag bekommen hatte, liegt ein Angebot des zypriotischen Erstligisten AEK Larnaca vor. Van Bronckhorst kam insgesamt 106 Mal für die "Elftal" zum Einsatz, Ooijer bestritt 55 Partien für die Niederlande.

Nach der Finalniederlage gegen Spanien gab der niederländische Verteidige Giovanni van Bronckhorst (rechts, mit Pedro Rodriguez) sein Karriereende bei der "Elftal" bekannt, ebenso Defensivspieler André Ooijer. (Foto: ap)

Dem Wechsel von Jens Hegeler von Fußball-Bundesligist Bayer Leverkusen zum Liga-Konkurrenten 1. FC Nürnberg steht nichts mehr im Wege. "Ich gehe davon aus, dass Jens am Dienstag zu unserer Mannschaft stoßen wird", zitiert die Nürnberger Zeitung FCN-Sportdirektor Martin Bader. Der 22-jährige U21- Nationalspieler soll voraussichtlich für zwei oder drei Jahre ausgeliehen werden. Bayer-Trainer Jupp Heynckes, der lange gegen einen Wechsel von Hegeler war, soll dem defensiven Mittelfeldspieler die Freigabe erteilt haben. Mit Hegeler bekommt Club-Trainer Dieter Hecking einen Spieler für die wichtige Sechser-Position im Mittelfeld. Ein weiterer Sechser wird noch gesucht. Die Franken hoffen dabei weiterhin auf Andreas Ottl, der in der Rückrunde der vergangenen Saison als Leihgabe des FC Bayern München das FCN-Trikot trug. Ottl hat sich bisher dafür entschieden, seinen bis Saisonende 2011 gültigen vertrag beim Rekordmeister zu erfüllen.

Dieter Hoeneß, Manager des Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg, soll nach Angaben der Sportzeitung kicker ein Auge auf Diego geworfen haben. Ein Transfer des ehemaligen Mittelfeldzauberers und Publikumsliebling von Werder Bremen könnte zustandekommen, wenn sich der aktuelle VfL-Spielmacher Zvjezdan Misimovic vorzeitig verabschieden sollte. Der Brasilianer Diego war voriges Jahr für rund 24,5 Millionen Euro von Werder zu Juventus Turin gewechselt. Der 25-jährige soll aber bei den Italienern nicht glücklich sein und auch nicht mehr in das Juventus-System passen.

Ausgerechnet vor seinem Heimspiel kracht es im Team von Sebastian Vettel wieder. Red-Bull-Rivale Mark Webber fühlt sich benachteiligt und ist öffentlich in den Angriff übergegangen. Teamchef Christian Horner sieht dringenden Klärungsbedarf. "Bürgerkrieg bei Red Bull", titelte die britische Zeitung Daily Mail am Montag martialisch. "Natürlich werden wir darüber reden", kündigte Teamchef Christian Horner nach dem Grand Prix in Großbritannien an. "Wenn etwas geklärt werden muss, dann werden wir das klären." Wie angespannt die Situation der beiden Formel-1-Piloten ist, dokumentiert Webbers verbaler Frontalangriff auf die Teamleitung direkt nach dem Rennen: "Kein schlechter Job für einen Nummer-zwei- Fahrer", tönte er nach seinem Sieg beim Großen Preis von Großbritannien. Vettel meinte nur: "Ich habe meine Meinung dazu. Und die behalte ich lieber für mich." In seinem Tagebuch auf seiner Homepage schrieb Vettel aber auch: "Ich gratuliere Mark zu seinem Sieg." Dennoch sind die eisigen Zeiten bei Red Bull zurückgekehrt, nachdem es Ende Mai schon beim Crash am Bosporus Stunk gegeben hatte.

Wunder-Krake Paul geht in Rente. Seit Tagen wird das Orakel per Brief und Email an sein Aquarium in Oberhausen mit Anfragen überschwemmt. Doch Tintenfisch Paul, der mit acht richtig vorausgesagten WM-Spielen hintereinander jede mathematische Wahrscheinlichkeitsrechnung verhöhnt, soll nach dem Turnier aufhören. "Er geht in den Ruhestand und sagt allen auf der Welt Danke. Es war eine tolle WM", sagte Aquariumssprecherin Tanja Munzig.

Fifa-Präsident Joseph Blatter hat den WM-Organisatoren am Tag nach dem Finale ein hervorragendes Zeugnis ausgestellt. "Perfektion existiert nirgendwo. Ich würde neun von zehn Punkten geben und damit bekommt man an der Universität ein Summa cum laude", sagte Blatter bei einer Pressekonferenz zum Abschluss der ersten Fußball-WM auf dem afrikanischen Kontinent. Der Schweizer dankte ausdrücklich den Menschen in Südafrika. "Ihnen gebührt ein großes Kompliment. Wir haben eine wundervolle Gastfreundschaft erlebt", sagte Blatter.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat den neuen und erstmaligen Fußball-Weltmeister Spanien beglückwünscht. "Die spanische Mannschaft hat während der Weltmeisterschaft einen hervorragenden Fußball gezeigt und in perfekter Harmonie gespielt", übermittelte Merkel am Montag in einem Schreiben an den spanischen Ministerpräsidenten José Luis Rodríguez Zapatero. "Sie hat den Titel verdient gewonnen. Ich freue mich für Spanien."

Die deutschen U20-Juniorinnen wollen die WM im eigenen Land gewinnen. Am Dienstag beginnt das Turnier in Bochum und die deutsche Mannschaft peilt nach dem dritten Platz der Männer bei der Weltmeisterschaft in Südafrika ab Dienstag die Fortsetzung des Sommermärchens auf heimischem Boden an. "Wir haben den Anspruch, ein Wörtchen um den ersten Platz mitzureden", sagte Trainerin Maren Meinert vor dem Eröffnungsspiel gegen Costa Rica in Bochum und fügte an: "Es ist unsere Aufgabe, auf uns aufmerksam zu machen." Weitere Gegner des Turniermitfavoriten in der Gruppenphase sind Kolumbien und Frankreich.

© sueddeutsche.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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