Sport kompakt:Triathlet Raelert Zweiter in Hawaii

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Beim Ironman auf Hawaii landet ein Deutscher auf Platz zwei, Frankreich gewinnt in der EM-Qualifikation, Özil wohl fit für Kasachstan, Verletzungssorgen bei Bayern-Basketballern. Sport kompakt.

Triathlon-Europameister Andreas Raelert hat den Sieg beim legendären Ironman auf Hawaii verpasst. Nach 3,8 km Schwimmen im Pazifischen Ozean, 180 km Rad fahren durch die Lavafelder und einem Marathonlauf kam der 34 Jahre alte Rostocker in 8:12:17 Stunden 100 Sekunden hinter Chris McCormack ins Ziel. Für den 37 Jahre alten Australier war es der zweite Sieg nach 2007. Der Angriff des Australiers Craig Alexander auf den Titel-Hattrick endete mit Platz vier. Timo Bracht (Mannheim) wurde trotz Magenproblemen Sechster, der frühere Hawaii-Sieger Faris Al-Sultan (München) belegte Platz zehn. Bei den Frauen verpasste die Engländerin Chrissie Wellington den vierten Sieg in Serie. Es gewann die Australierin Miranda Carfrae, die mit der viertbesten Frauen-Zeit der Geschichte (8:58:36) zweite Siegerin ihres Landes nach Michellie Jones 2006 wurde.

Ironman in Hawaii
:Tortur auf der Trauminsel

Beim härtesten Triathlon der Welt dominieren die Athleten aus "Down Under". Doch auch der deutsche Europameister Andreas Raelert ist nach über acht Stunden sportlicher Höchstleistung ganz vorne mit dabei. Die Bilder.

Mesut Özil steht der deutschen Nationalmannschaft trotz seiner Knöchelverletzung gegen Kasachstan am Dienstag in Astana (19.00 Uhr ZDF) wohl zur Verfügung. Özil musste am Sonntagmittag zwar noch mit dem Training in Berlin pausieren, "aber wenn sich die Verletzung so entwickelt, wird er am Montag normal das Abschlusstraining bestreiten", sagte Bundestrainer Joachim Löw. Özil hatte bei seinem starken Auftritt im EM-Qualifikationsspiel gegen die Türkei am Freitag einen Bluterguss im linken Knöchel erlitten und musste deshalb bereits am Samstag das Regenerationstraining ausfallen lassen. Er habe noch leichte Schmerzen, erklärte der Mittelfeldspieler von Real Madrid: "Doch ich vertraue der vorzüglichen Behandlung durch unsere Nationalmannschaftsärzte und -Physiotherapeuten. Ich hoffe, dass ich rechtzeitig fit werde und will unbedingt spielen." Möglicherweise fällt aber Jerome Boateng für die Reise nach Kasachstan aus. Den Abwehrspieler von Manchester City plagt seit Sonntag eine Magen- und Darm-Grippe.

Frankreichs Fußball-Nationalmannschaft hat ihren Fluch von Stade de France überwunden. Die "Équipe tricolore" gewann am Samstag in dem Stadion im Pariser Vorort St. Denis gegen Rumänien mit 2:0 (0:0) und kam zum zweiten Erfolg in der EM-Qualifikation hintereinander. Loic Remy (83.) und Yoann Gourcuff (90.+3) erlösten die Gastgeber mit ihren späten Treffern und sorgten für den ersten Sieg der Franzosen an ihrer Stamm-Heimspielstätte seit knapp einem Jahr. Durch den Erfolg übernahm das Team des neuen Trainers Laurent Blanc auch die Führung in der Gruppe D mit sechs Punkten vor Albanien und Weißrussland (je 5). Vor 79.000 Zuschauern tat sich das nach der WM-Schmach neuformierte Team lange Zeit schwer. Rumänien war ebenbürtig und hätte in der 71. Minute durch Sapurena sogar in Führung gehen können. Doch sein Schuss ging nur an den Pfosten. Erst in der Schlussphase setzte sich Frankreich, bei dem weiter der verletzte Bayern-Spielmacher Ribéry fehlte, durch. Vor allem Remy von Olympique Marseille sorgte immer wieder für Unruhe in der rumänischen Deckung.

Kroatien gewann unterdessen das Spitzenspiel in Israel mit 2:1 (2:0) und führt die Tabelle der Gruppe F auch nach drei Spieltagen an. Die Mannschaft von Nationaltrainer Slaven Bilic liegt mit sieben Punkten vor Georgien und Griechenland (jeweils 5) an der Spitze, Israel (4) ist nach der ersten Niederlage der Qualifikation nur noch Vierter. In Ramat Gan sorgte Niko Kranjcar (36., Elfmeter/41.) mit zwei Treffern für den Sieg der weiterhin ungeschlagenen Kroaten. Itay Shechters Treffer für die Gastgeber kam zu spät (81.).

Schock für Demond Greene und die Basketballer des FC Bayern München: Der Nationalspieler hat sich im Zweitligaspiel der Münchner gegen den UBC Hannover die Achillessehne gerissen und fällt rund sechs Monate aus. "Das ist natürlich ganz bitter für Demond", sagte Bayern-Coach Dirk Bauermann. Der Bundestrainer ist aber überzeugt davon, dass die schwere Verletzung nicht gleichbedeutend mit dem Karriereende des 31-Jährigen ist. "Demond ist ein Krieger, er wird zurückkommen", sagte Bauermann. Der 89:55-Sieg der Bayern am Samstagabend vor 3200 Zuschauern rückte angesichts von Greenes Verletzung in den Hintergrund. Der 113-fache Nationalspieler hatte sich die Verletzung bereits in der zweiten Minute ohne Fremdeinwirkung zugezogen und soll schon an diesem Montag in München operiert werden.

Nationalmannschafts- Torjäger Miroslav Klose hat erstmals über einen möglichen Abschied vom FC Bayern gesprochen. "Ich bin für alles offen: Vertrag verlängern oder noch mal wechseln", sagte der 32-jährige Angreifer in der Bild am Sonntag. Kloses Kontrakt mit dem Münchner Club läuft zum Saisonende aus. "Ich könnte mir auch vorstellen, noch mal bei einem anderen Club in der Bundesliga zu spielen", sagte der 104-malige Nationalspieler, der mit seinem zwölften Doppelpack im DFB-Trikot beim 3:0-Sieg der Fußball-Nationalmannschaft gegen die Türkei jetzt 57 Tore für Deutschland erzielt hat. Allerdings müsse der neue Club auch international spielen: "Denn mein Ziel bleibt die EM 2012."

Tausende Fußball-Fans haben am Samstag in Berlin für den "Erhalt der Fankultur" in Deutschlands populärstem Sport demonstriert. Mit Sprechchören und bunten Transparenten zogen sie vom Alexanderplatz aus durch die Innenstadt und forderten unter anderem günstigere Stadiontickets sowie arbeitnehmer- und familienfreundlichere Anstoßzeiten. Ohne die Fans würden die Profi-Ligen nicht funktionieren, sagte der Sprecher der Veranstalter, Steffen Toll. Er sprach von mindestens 4000 Teilnehmern und Anhängern von knapp 50 Vereinen. Zu den Organisatoren gehörten Fan- und Ultraszenen aus Deutschland sowie die Vereinigungen "ProFans", das "Bündnis Aktiver Fußballfans" und "Unsere Kurve". Vertreten waren Fans von Bayern München und Werder Bremen, aber auch von Regionalligisten. Neben der zunehmenden Kommerzialisierung des Fußballsports kritisierten Demonstranten die "Willkür" bei Polizeieinsätzen und forderten eine Kennzeichnungspflicht für die Beamten.

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