Sport kompakt:Manchester United enteilt dem Rivalen

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Englischer Meister nutzt den Patzer von Verfolger ManCity und baut seinen Vorsprung aus. Hertha BSC greift zu skurrilen Methoden, der VfB-Präsident muss nach deutlichen Aussagen beim Aufsichtsratschef zum Rapport, Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks verlieren in eigener Halle, die deutschen Handballer besiegen Polen. Sport kompakt

Fußball in England, Manchester: Der englische Meister Manchester United hat sich eine glänzende Ausgangsposition für den Saisonendspurt geschaffen. Durch einen glücklichen 2:0 (0:0)-Erfolg bei Abstiegskandidat Blackburn Rovers setzte sich der Titelverteidiger an der Tabellenspitze vor den sieben letzten Spielen fünf Punkte von seinem Verfolger Manchester City ab. Die "Red Devils" nutzten durch ihren 24. Saisonsieg die Gunst der Stunde, nachdem die Citizens zwei Tage zuvor beim 3:3 gegen den FC Sunderland unerwartet zwei Zähler liegen gelassen hatten.

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Die Ehegattin des Kölner Trainers sorgt sich um den Job ihres Mannes, Lukas Podolski könnte bald seinen Abschied nach Düsseldorf verkünden. Nürnbergs Philipp Wollscheid erhält eine kuriose gelbe Karte, Dortmunds Trainer Jürgen Klopp freut sich nach dem irren 4:4 gegen den VfB für die TV-Gebührenzahler. Und Arjen Robben? Ist die coolste Socke der Liga.

Die Elf des Spieltags

United präsentierte sich über weite Strecken der Begegnung entschlossen, den Ausrutscher seines Lokalrivalen zur möglichen Vorentscheidung im Titelrennen zu nutzen. Allerdings musste der Rekordchampion trotz aller Überlegenheit bis zur Schlussphase um den eingeplanten Erfolg zittern, ehe der ecuadorianische Stürmer Antonio Valencia (81.) und Ashley Young (86.) binnen fünf Minuten alles klar machten.

Fußball, Hertha: Der Streit um die öffentliche Kommunikation von Manager Michael Preetz von Hertha BSC nimmt immer groteskere Züge an. Nach der heftigen Kritik einiger Berliner Medien an der Stellungnahme von Preetz auf der klubeigenen Internet-Seite ("Gaga-Brief", "Preetz spricht nur noch mit sich selbst") griff nun Pressesprecher Peter Bohmbach in die Debatte ein und verteidigte Preetz mit ungewöhnlichen Mitteln. Bohmbach veröffentlichte - erneut auf der Hertha-Homepage - Ablauflisten und Anrufprotokolle des Managers vom vergangenen Wochenende mit genauen Zeitangaben. Damit reagierte der Pressesprecher auf die Darstellung, Preetz wäre am Sonntag für Journalisten nicht erreichbar gewesen. Dank der detaillierten Abläufe könne sich nun jeder Fans ein "Bild über die Fairness der Berichterstattung in den Berliner Medien machen", hieß es.

Preetz hatte am vergangenen Samstag nach der Bundesliga-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg (1:4) nicht zur Verfügung gestanden und damit zunächst für Verwirrung gesorgt. Tags darauf nahm Preetz auf der vereinseigenen Internet-Seite Stellung zu selbst ausgesuchten Schlagworten und angeblichen Medienanfragen. Preetz wies am Dienstag die Kritik an seinem Verhalten zurück. "Ich habe mich am Samstag nach dem Spiel nicht geäußert, weil ich dieses Spiel erst mal verdauen musste und eine Nacht drüber schlafen musste", sagte der 44-Jährige der Bild. Die Angriffe der Medien und einiger Fans ließen Preetz kalt: "Wir lassen uns von so etwas nicht beeinflussen." Ungeachtet der Kommunikations-Probleme räumte Preetz ein, dass der vergangene Spieltag für die Hertha "ein Rückschlag" gewesen sei. Man werde jetzt aber "den Teufel tun", sich "vom Spielbetrieb abzumelden".

Fußball, VfB Stuttgart: Im Ländle gibt es anscheinend erheblichen Gesprächsbedarf zwischen den Hauptverantwortlichen. Wie die Stuttgarter Nachrichten berichten, hat der Aufsichtsratsvorsitzende Dieter Hundt Vereins-Präsident Gerd Mäuser "zum Rapport" einbestellt. Anlass für das angeblich für Mitte kommender Woche anberaumte Gespräch sind wohl Äußerungen von Mäuser bei einer Veranstaltung mit Journalistik-Studenten sowie Berichte über das Verhalten des Klub-Chefs gegenüber Mitarbeitern. Mäuser hatte in der vergangenen Woche mit wenig diplomatischen Kommentaren über den VfB-Stürmer Julian Schieber sowie Journalisten heftige Reaktionen ausgelöst. Mit Schieber hat der ehemalige Porsche-Manager, den Hundt als Nachfolger von Erwin Staudt empfohlen hatte, bereits gesprochen.

Bei einer Podiumsdiskussion vor den Studenten einer Hochschule für Medien und Kommunikation in Bad Canstatt hatte er zuvor Journalisten unter anderem als "Schmierfinken" bezeichnet, die "irgendeinen Scheiß" schrieben. Darüber hinaus soll auch der Umgang von Mäuser mit den VfB-Mitarbeitern zumindest gewöhnungsbedürftig sein. In den Stuttgarter Nachrichten hatte er Vorwürfe, sein Verhalten sei demotivierend und brachial, allerdings schon vor Wochen zurückgewiesen. Er habe eben klare Vorstellungen, wann welche Ziele zu erreichen seien, sagte Mäuser, und das fordere er von seinen Mitarbeitern ein. Dass es dabei auch zu Missstimmungen kommen könne, liege in der Natur der Sache.

2. Bundesliga, Düsseldorf gegen St. Pauli: Fortuna Düsseldorf hat den Relegationsplatz in der 2. Fußball-Bundesliga gegen den FC St. Pauli verteidigt, den Verfolger aber nicht abhängen können. Die Rheinländer kamen am Montagabend nicht über ein 0:0 im Spitzenspiel hinaus und rangieren damit weiterhin nur zwei Punkte vor dem Tabellenvierten. Die Hamburger verpassten es ihrerseits, die seit sechs Spielen unbesiegte Fortuna von Rang drei zu verdrängen.

47.484 Zuschauer in der Esprit-Arena sahen eine über weite Strecken ausgeglichene Partie ohne große Höhepunkte vor den Toren. St. Paulis Abwehrspieler Carlos Zambrano erhielt in der 73. Minute die Gelb-Rote-Karte und spuckte beim Verlassen des Platzes seinen Gegenspieler Sascha Rösler an. "Ich teile auch viel aus, aber Spucken gehört nicht auf den Fußballplatz, das kann er sich sparen", sagte Rösler und fügte hinzu: "Mit der Einstellung können wir schon zufrieden sein, mit dem Ergebnis sind wir nicht zufrieden."

St. Paulis Trainer André Schubert kritisierte Zambrano, hielt sich mit Schelte an seinem Profi insgesamt aber zurück. Schubert wusste nicht recht, ob er mit dem Remis zufrieden sein sollte. "Das ist nach so einem Spiel immer schwer zu sagen. Ich glaube, dass wir sehr viel vom Spiel hatten. Der Punkt ist letztendlich völlig verdient", sagte Schubert.

Basketball, NBA: Nach dem Last-Minute-Sieg gegen Orlando Magic drei Tage zuvor haben die Dallas Mavericks in der Nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA wieder einen Rückschlag hinnehmen müssen. Der Meister verlor am Montag (Ortszeit) ohne Jason Kidd und Lamar Odom gegen die Los Angeles Clippers mit 75:94. Deutschlands Sportler des Jahres Dirk Nowitzki war mit 19 Punkten zwar erneut bester Werfer der Mavericks, konnte die bittere Heimpleite aber nicht verhindern. Die Clippers hatten in Randy Foye (28 Punkte) ihren treffsichersten Werfer. Die Mavericks rutschten mit 30 Siegen und 24 Niederlagen in der Western Conference damit wieder auf den sechsten Platz hinter den Memphis Grizzlies (29-22) zurück.

Handball, Länderspiel: Die deutschen Handballer haben ihren Aufwärtstrend nach der verpassten Olympia-Qualifikation fortgesetzt. Die Mannschaft von Bundestrainer Martin Heuberger gewann ein Länderspiel beim Erzrivalen Polen in Danzig mit 28:26 (15:15) und feierte nach dem Sieg gegen Island (33:22) den zweiten Erfolg nach Platz sieben bei der EM. Bester deutscher Werfer war Uwe Gensheimer von den Rhein-Neckar Löwen mit sieben Toren.

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