Sport kompakt:Kerber kämpft sich ins Halbfinale von Kopenhagen

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Im deutsch-deutschen Tennis-Duell gegen Mona Barthel setzt sich am Ende Angelique Kerber durch, Tom Schwarzbach holt in Antalya Gold im Stoßen, Nowitzki und die Mavericks landen einen wichtigen Sieg im Saisonendspurt der NBA. Die DEB-Auswahl verliert knapp gegen Tschechien, Schumacher fährt Bestzeit im freien Training in Shanghai. Sport kompakt

Tennis, WTA-Tour: Angelique Kerber hat das deutsche Duell gegen Mona Barthel gewonnen und steht beim Frauen-Tennisturnier in Kopenhagen im Halbfinale. Die an Nummer zwei gesetzte Kielerin setzte sich am Freitag in 1:52 Stunden mit 6:2, 0:6, 7:5 durch. Fünf Asse reichten Mona Barthel aus Neumünster nicht. Nächste Gegnerin Kerbers bei dem mit 220.000 Dollar dotierten Hartplatzturnier ist die ehemalige Weltranglisten-Erste Jelena Jankovic aus Serbien. Das Aus kam für Julia Görges beim WTA-Turnier in Barcelona. Die an Nummer zwei gesetzte Bad Oldesloerin verlor im Viertelfinale klar mit 2:6, 3:6 gegen Sara Errani. Die Italienerin ist bei der Sandplatz-Veranstaltung an Nummer sieben gesetzt.

Kraftvoll in Kopenhagen: Angelique Kerber erreichte in Dänemark das Halbfinale. (Foto: dpa)

Gewichtheben, EM: Deutschlands Gewichtheber haben bei den Europameisterschaften in Antalya überraschend einen Titel geholt. Der Chemnitzer Tom Schwarzbach gewann am Freitagabend in der Klasse bis 85 Kilo mit der Last von 201 Kilo EM-Gold im Stoßen. In der Zweikampfwertung wurde der 25 Jahre alte Sportsoldat mit der Gesamtlast von 356 Kilo Vierter in der Türkei. Der Titel in dem Limit ging an Rauli Zirekidse aus Georgien, der 365 Kilo (165/200) bewältigte. Zweiter wurde wegen des geringeren Körpergewichts Fatih Baydar aus der Türkei (359/166/193) vor dem Rumänen Gabriel Sincraian (359/164/195), der die gleiche Last bewältigte. Ein Jahr nach Rang neun bei seinem EM-Debüt startete Schwarzbach mit einer persönlichen Bestleistung von 155 Kilo im Reißen. Sie reichte aber nur zu Rang neun in der Teildisziplin. Im Reißen drohte dem Sachsen nach einem Fehlversuch sogar das Aus. Dann aber brachten taktisches Geschick beim Steigern der Last und eine Energieleistung doch noch Gold.

Basketball, NBA: Dank eines starken Dirk Nowitzki haben die Dallas Mavericks einen weiteren Schritt Richtung Playoffs getan. Der amtierende Meister der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA setzte sich am Donnerstag (Ortszeit) bei den Golden State Warrios 112:103 (63:49) durch und verbesserte sich mit nun 33 Siegen bei 26 Niederlagen in der Western Conference auf Platz sechs. Die besten acht Teams erreichen die Playoffs. Nowitzki trug 27 Punkte zum Sieg bei und war damit treffsicherster Spieler seines Teams. Mit 30 Zählern überflügelte David Lee bei den Gastgebern diese Marke sogar noch. Am Freitag (Ortszeit) steht die nächste Partie für Deutschlands Sportler des Jahres und die Mavericks an: Dann treffen Nowitzki und Co. in Portland auf die Trail Blazers.

Radsport, Tony Martin: Zwei Tage nach seinem schweren Unfall hat der deutsche Radprofi Tony Martin das Universitäts-Krankenhaus in Zürich wieder verlassen. Wie sein Team Omega Pharma-Quickstep am Freitag mitteilte, ist der Zeitfahrweltmeister am späten Morgen in sein Zuhause im Schweizerischen Kreuzlingen zurückgekehrt. Entgegen ersten Befürchtungen sei eine Operation nun doch nicht notwendig, hieß es in der Pressemeldung weiter. Wann Martin wieder in das Training einsteigen kann, ist allerdings weiterhin offen. Martin, der sich bei dem Unfall eine Jochbein- und Kieferfraktur sowie eine angebrochene Augenhöhle zugezogen hatte, fühle sich aber schon viel besser: "Ich bin froh, dass die Brüche keiner Operation bedürfen. Jetzt bin ich zu Hause, und das ist sehr wichtig für mich", wurde Martin in der Pressemitteilung zitiert. Er habe Glück im Unglück gehabt, "es hätte auch viel schlimmer kommen können." Martin, der bei den Olympischen Spielen im Sommer in London die Goldmedaille im Zeitfahren im Visier hat, war am Mittwoch im Training von einem Auto angefahren worden und dabei schwer verletzt worden. Zudem hatte der 26-Jährige nach eigenen Angaben für knapp 15 Minuten das Bewusstsein verloren.

Eishockey, DEB-Team: Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft hat drei Wochen vor WM-Beginn das erste von zwei Testspielen in Tschechien knapp verloren. Die DEB-Auswahl unterlag am Freitagabend 2:3 (0:0, 0:1, 2:1) nach Verlängerung. In Budweis retteten Patrick Reimer (50. Minute) und Christoph Schubert (54.) das Team des Deutschen Eishockey-Bundes nach einem 0:2-Rückstand in die Overtime. Lukas Kaspar (21.) und Jiri Novotny (45.) hatten zuvor für die Gastgeber getroffen. Den Siegtreffer markierte erneut Novotny (65.). Bereits an diesem Samstag bekommt das Team von Bundestrainer Jakob Kölliker eine Revanche. Die Deutschen, die zuletzt schon gegen Rekordweltmeister Russland mit einem Sieg und einer Penalty-Niederlage auf sich aufmerksam gemacht hatten, zeigten erneut eine engagierte Vorstellung. Von Beginn an wurden die Tschechen unter Druck gesetzt, zudem war Goalie Dimitri Pätzold im deutschen Tor häufig zur Stelle. Der Hannoveraner hatte den Vorzug vor den ebenfalls nominierten Dennis Endras, Dimitrij Kotschnew und Danny aus den Birken erhalten. Coach Kölliker hatte noch auf die Spieler der vier DEL-Halbfinalisten Berlin, Mannheim, Ingolstadt und Straubing verzichten müssen. Aber auch die Tschechen traten ohne etliche Stars an. Coach Alois Hadamczik fehlten neben den Cracks der heimischen Liga-Finalisten auch viele Spieler aus der nordamerikanischen NHL.

Eishockey, Frauen: Die deutschen Eishockey-Frauen haben sich bei der Weltmeisterschaft in den USA den Klassenverbleib gesichert. Das DEB-Team gewann in der Abstiegsrunde am Freitag 3:1 (1:0, 1:0, 1:1) gegen die Slowakei und holte in der Best-of-Three-Serie vorzeitig den entscheidenden zweiten Sieg. Julia Zorn (5. Minute), Manuela Anwander (39.) und Tanja Eisenschmid (55.) sorgten bei einem Gegentor von Nicol Cupkova (47.) für großen Jubel im deutschen Lager. Am Mittwoch war in der ersten Partie gegen die Slowakinnen ein 2:1-Erfolg nach Penaltyschießen gelungen. Zum Abschluss der Vorrunde war die deutsche Auswahl dem bisherigen Angstgegner 2:4 unterlegen und hatte den Sprung ins Viertelfinale verpasst. Das Team von Bundestrainer Peter Kathan war in Burlington im Bundesstaat Vermont erstmals seit 2008 wieder bei einer A-WM dabei.

Schwimmen, Weltjahresbestzeit: Britta Steffens Konkurrenz ist gut drei Monate vor den Olympischen Spielen in glänzender Form: Zum Auftakt des Schwimm-Meetings in Eindhoven verbesserte die Schwedin Sarah Sjöström im Halbfinale über die 100 Meter Freistil in 53,29 Sekunden die Weltjahresbestzeit der Niederländerin Ranomi Kromowidjojo um eine Hundertstelsekunde. Das Finale findet am frühen Freitagabend statt. Eindhoven ist für die Niederländer das letzte Olympia-Qualifikationsmeeting. Die erst 21-jährige Sjöström hatte im Dezember 2011 an gleicher Stelle in 53,05 Sekunden den bis dahin von Olympiasiegerin Steffen gehaltenen Textil-Weltrekord verbessert und ist seitdem die schnellste Frau ohne den seit 2010 verbotenen Hightech-Anzug.

Formel 1, China: Bestzeit für Michael Schumacher - der Rekordweltmeister ist am Freitag im freien Training zum dritten Formel-1-Rennen der neuen Saison in China die schnellste Runde gefahren. Der Mercedes-Pilot verwies bei diesigen Bedingungen auf trockener Strecke den Briten Lewis Hamilton im McLaren und Weltmeister Sebastian Vettel im Red Bull auf die Plätze zwei und drei. Schumachers Teamkollege Nico Rosberg landete im zweiten Silberpfeil auf dem fünften Rang, Nico Hülkenberg (Force India) auf Platz neun. Deutsches Schlusslicht war einmal mehr Timo Glock als 21. Der Marussia-Pilot hatte zudem 45 Minuten vor dem Ende des Trainings seinen Frontflügel verloren und rutschte ins Kiesbett.

Eishockey, NHL: Mit einem knappen Sieg nach Verlängerung sind der deutsche Nationalspieler Dennis Seidenberg und die Boston Bruins in die Playoffs der nordamerikanischen Profiliga NHL gestartet. Dank eines Treffers von Chris Kelly setzte sich der amtierende Champion im ersten Duell mit den Washington Capitals um den Russen Alexander Owetschkin am Donnerstag (Ortszeit) 1:0 in der Overtime durch und ging damit in der Serie nach dem Modus "Best-of-seven" 1:0 in Führung. Trotz besserer Chancen mussten die Bruins auch aufgrund der überragenden Leistung von Gäste-Torhüter Braden Holtby bis zur 62. Spielminute warten, ehe der kanadische Center Kelly per Schlagschuss den Sieg im heimischen TD Garden hergestellt hatte. Seidenberg erhielt mit 23:52 Minuten die meiste Eiszeit aller Akteure.

Fußball, USA: Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Arne Friedrich steht bei den Chicago Fire vor seinem Debüt in der nordamerikanischen Profiliga MLS. Drei Wochen nach seinem Einstieg ins Training soll der 32-Jährige am Sonntag gegen Houston Dynamo erstmals zum Einsatz kommen. "Es ist großartig, dass wir jemanden wie Arne haben, der mit seiner Erfahrung seinen Mitspielern helfen kann", sagte Chicagos Cheftrainer Frank Klopas. Friedrich soll gegen Houston den bisherigen Stammspieler Cory Gibbs ersetzen, der mit einer Meniskusverletzung vier bis sechs Monate ausfallen wird. "Cory ist unersetzbar, aber Arne ist definitiv fit genug, um den Job zu machen", sagte Abwehrkollege Jalil Anibaba. Chicago ist bisher durchwachsen in die Saison gestartet. In drei Spielen gab es jeweils einen Sieg, ein Unentschieden und eine Niederlage. Das Team liegt derzeit auf Platz sieben der Eastern Conference.

Basketball, BBL: Der 26-jährige Dashaun Wood wurde zum besten Offensivspieler der deutschen Bundesliga 2011/2012 gewählt. Der beste Punktesammler von ALBA Berlin erhielt in dieser Kategorie zum zweiten Mal in Folge von den Headcoaches und Team-Kapitänen der 18 Liga-Clubs sowie ausgewählten Medienvertretern die meisten Stimmen. Das teilte die Beko BBL am Freitag mit. Wood ist mit 15,6 Punkte pro Partie nicht nur Topscorer des ALBA-Teams (und ligaweit auf Platz zwei), er führt auch die Kategorien Assists (4,8 ) und Steals (1,2) seiner Mannschaft an. Alba rutschte nach dem 72:91 gegen Ulm auf den dritten Rang in der Basketball-Bundesliga ab.

Fechten, Team-WM: Die deutschen Säbel-Damen haben bei der Mannschafts-WM in Kiew das Viertelfinale erreicht. Das Quartett mit der deutschen Meisterin Stefanie Kubissa, Anna Limbach (beide Dormagen), Alexandra Bujdoso (Koblenz) und Sibylle Klemm (Tauberbischofsheim) gewann das Auftaktgefecht gegen Ungarn 45:40. Im vergangenen Jahr bei der WM in Catania waren die Säbelfechterinnen nicht über den 13. Platz hinausgekommen. In der Runde der letzten acht wartet auf die Deutschen eine schwere Aufgabe. Gegner dort ist Titelverteidiger Russland mit Einzelweltmeisterin Sophia Welikaja. In der ukrainischen Hauptstadt finden in diesem Jahr die Weltmeisterschaften in den beiden nichtolympischen Mannschaftsdisziplinen statt. Am Samstag kämpfen die deutschen Degen-Herren um Europameister Jörg Fiedler um die Medaillen.

Fußball, EM: Uefa-Präsident Michel Platini hat die Hotelbesitzer im EM-Co-Gastgeberland Ukraine wegen der weiterhin explodierenden Preise als "Betrüger und Ganoven" bezeichnet. "Ich bin äußerst verärgert. Und es nervt mich, dass wir große Investitionen getätigt haben und nun den Leuten sagen müssen, dass sie nicht in die Ukraine kommen können, weil Betrüger und Ganoven eine Menge Geld während der Euro machen wollen", sagte Platini. Zuletzt hatte bereits Uefa-Generalsekretär David Taylor wegen der massiven Hotelpreise die dortige Regierung indirekt zu verstärktem Handeln aufgefordert. "Natürlich kann die Uefa dieses Problem nicht selbst lösen. Wir unterhalten keine Hotels. Aber wir denken, dass es kein sehr gutes Bild abgibt, wenn versucht wird, so viel Profit wie möglich herauszuschlagen", sagte Taylor. In der vergangenen Woche hatte der stellvertretende Ministerpräsident der Ukraine, Boris Kolesnikow, "akzeptable" Preise gefordert.

Fußball, Spanien: Der FC Malaga hat in der spanischen Primera Division den Sprung auf Platz drei verpasst. Beim FC Villarreal unterlagen die Andalusier am Donnerstag überraschend 1:2 (0:0) und blieben mit 50 Punkten Vierter hinter dem FC Valencia (52.). Villarreal konnte den Abstand zu den Abstiegsplätzen auf nun sechs Punkte vergrößern. Der FC Malaga konnte seine spielerische Überlegenheit im El Madrigal erst in der zweiten Halbzeit nutzen und ging durch ein Tor von Santi Cazorla (65.) in Führung. Durch eine Rote Karte für Kameni (81.) kam Malaga in den letzten Minuten der Partie in Bedrängnis. Marcos Senna sorgte durch einen Foulelfmeter für den verdienten Ausgleich zum 1:1 (83.), Hernan Perez (90.+3.) sicherte den "Gelben U-Booten" mit seinem Tor den wichtigen Sieg.

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