Sport kompakt:Geliebte Bayern

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Münchner Rekordmeister steigt in der Rangliste der beliebtesten Klubs in Europa weiter auf, Schwergewichtler Andreas Tölzer holt Silber bei der Judo-Weltmeisterschaft, NBA-Profi Matt Barnes verhaftet. Sport kompakt.

Der deutsche Meister Bayern München ist in der vergangenen Saison in die Top 5 der beliebtesten Klubs Europas aufgestiegen. Das geht aus einer Untersuchung des Marktforschungsunternehmens Sport+Markt hervor. Demnach rückten die Bayern nach ihrer Teilnahme am Champions-League-Finale mit einer Gesamtzahl von nunmehr 20,7 Millionen Fans auf dem gesamten Kontinent vom neunten auf den fünften Rang vor. Die Zahl der Münchner Anhänger teilt sich in 10 Millionen Fans in Deutschland sowie 10,7 Millionen Sympathisanten im europäischen Ausland auf. Spitzenreiter in der Popularitätsskala ist weiterhin mit großem Abstand der spanische Champion FC Barcelona. Die Katalanen verzeichneten in der abgelaufenen Saison trotz der verfehlten Titelverteidigung in der Champions League einen Zuwachs von 13,6 Millionen Fans auf einen Gesamtanhang von 57,8 Millionen (Ausland: 52,3 Millionen). Barcelonas Erzrivale Real Madrid rangiert trotz eines Verlustes von europaweit 10 Millionen Fans mit insgesamt 31,3 Millionen Anhängern auf Rang zwei vor den englischen Klubs Manchester United (30,6) und FC Chelsea (21,4). Unmittelbar hinter den Top 20 konnte sich Vizemeister Schalke 04 als neue Nummer zwei der Bundesliga in der internationalen Beliebtheit mit einem Anhang von insgesamt 5 Millionen Fans (plus 2, 4 Millionen) vom 33. Platz auf Rang 21 verbessern. Werder Bremen (4, 9) fiel um eine Position auf Platz 23, gefolgt vom Hamburger SV auf Rang 26 (4,5/Vorjahr: Rang 28) und Borussia Dortmund auf Position 28 (4,2/29).

Kein deutscher Klub polarisiert so sehr wie der FC Bayern München. Allerdings hat auch kein anderer deutscher Klub so viele Fans. (Foto: ag.ddp)

Schwergewichtler Andreas Tölzer hat seinen WM-Fluch bezwungen und den deutschen Judokas mit der Silber-Medaille den erhofften Traumstart bei den Weltmeisterschaften beschert. Der 30 Jahre alte Mönchengladbacher musste sich am Donnerstag in Tokio nur dem französischen Ausnahme-Athleten Teddy Riner unglücklich in der Verlängerung geschlagen geben. "Wir haben heute bereits die Pflicht erfüllt, jetzt kommt die Kür! Alles was jetzt noch kommt, ist der Punkt auf dem i", jubelte Präsident Peter Frese vom Deutschen Judo- Bund (DJB) nach dem unerwarteten Coup schon am ersten WM-Tag.

NBA-Profi Matt Barnes vom Meister Los Angeles Lakers muss sich wegen vermeintlicher Handgreiflichkeiten gegen seine Freundin am kommenden Montag vor Gericht verantworten. Wie die Tageszeitung Los Angeles Times berichtet, wurde der 30 Jahre alte Basketballer am Mittwoch (Ortszeit) in Sacramento festgenommen, gegen eine Kaution von 50.000 Dollar aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Barnes, der erst in diesem Sommer von den Orlando Magic zu den Lakers gewechselt war, bestreitet den Vorfall. "Ich war das Opfer und wurde trotzdem verhaftet", erklärte der Forward, der bislang 444 Mal in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga zum Einsatz kam. Bereits im Sommer hatte Barnes für Schlagzeilen gesagt, weil er während einer Partie der Summer League einen Assistenz-Trainer des Gegner geohrfeigt hatte.

Der ehemalige Fußball-Nationalspieler David Odonkor wird von zwei Werbepartnern wegen der Verletzung seiner Persönlichkeitsrechte entschädigt. Vor dem Landgericht Bielefeld einigte sich Odonkor mit dem Sportartikelhersteller Nike sowie der Herforder Brauerei am Donnerstag auf einen Vergleich im Umfang von 10.000 Euro. Die Brauerei hatte ab 2007 Trikotsätze des Lizenzpartners Nike bei einer Werbekampagne für Fußballteams angeboten. Dabei wurde mit einem Foto des 26-Jährigen geworben. Obwohl der Vertrag mit dem beim spanischen Zweitligisten Betis Sevilla beschäftigten Profi Anfang 2009 ausgelaufen war, lief die Aktion aber noch bis September 2009 weiter. Odonkor hatte ursprünglich 100 000 Euro Schadenersatz gefordert. Eine Zivilkammer des Landgerichts Bielefeld stufte nun jedoch seinen Marktwert als nicht mehr so hoch ein.

Fußball-Profi Carlos Tevez denkt über einen Rücktritt aus der argentinischen Fußball-Nationalmannschaft nach - im zarten alter von 26 Jahren. "Ich bin müde. Müde davon, immer um meinen Platz im Team kämpfen zu müssen. Ich weiß nicht, ob ich an der WM 2014 noch teilnehmen werde. Ich denke schon lange über einen Abschied nach - aber es ist einfacher, das zu sagen als es zu tun", wird der Stürmer im englischen Daily Telegraph zitiert. Tevez steuerte zum 4:1-Sieg der Argentinier gegen Weltmeister Spanien in einem Test-Länderspiel am Dienstag einen Treffer bei, betonte aber: "Ich bin mehr wegen der anderen Leute und meiner Familie hier als für mich." Ob er die Ankündigung wahr machen und sich tatsächlich frühzeitig aus der Albiceleste verabschieden wird, weiß der Angreifer von Manchester City aber selbst noch nicht: "Ich weiß nicht, ob ich die Eier dazu habe."

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