Fußball, Türkei: Schwere Krawalle haben den 18. Fußball-Meisterschaftserfolg von Galatasaray Istanbul am Samstag überschattet. Nach dem torlosen Unentschieden beim Lokalrivalen Fenerbahce sorgten Hooligans des Gastgebers für Krawalle. Nach dem Abpfiff hatten Anhänger des Klubs den Innenraum des Stadions gestürmt und sich Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Zudem wurden Sitze aus den Verankerungen gerissen und auf das Spielfeld geworfen. Auch außerhalb des Stadions kam es zu Zusammenstößen zwischen Rowdys und den Ordnungshütern. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Anhänger von Galatasaray war der Besuch der Begegnung im Vorfeld untersagt worden. Für Gala war es der erste Titelgewinn seit 2008. Der Mannschaft von Trainer Fatih Terim reichte am letzten Spieltag der Meisterrunde das 0:0, um sich mit einem Punkt Vorsprung den Titel in der Süper Lig zu sichern. Galatasaray startet damit in der Champions League, Erzrivale Fenerbahce muss in die Qualifikation. Mit jeweils 18 Meisterschaften sind die Großklubs nun gemeinsam Rekordchampion.
In der Türkei endete damit eine Saison, die vom Manipulationsskandal überschattet worden war. Der türkische Fußballverband TFF hatte Fenerbahce im August 2011 wegen der Verstrickung in Spielabsprachen auf Druck der UEFA für die Champions-League-Spielzeit 2011/2012 gesperrt. Seit Februar läuft in Istanbul der Prozess, auch Fener-Präsident Aziz Yildirim ist angeklagt.
Basketball, BBL-Playoffs: Die Artland Dragons haben in der Basketball-Bundesliga das Play-off-Halbfinale unmittelbar vor Augen. Die Quakenbrücker bezwangen Aufsteiger Bayern München im zweiten Heimspiel 83:67 (44:24) und gingen in der Best-of-five-Serie mit 2:1 in Führung. Schon am Dienstag können die Quakenbrücker in München den Einzug in die Runde der letzten Vier perfekt machen.
Den Grundstein zum hochverdienten Heimsieg legte Artland in der ersten Halbzeit, als der Vorsprung bis zu 26 Punkte betrug. Überragender Mann bei den Gastgebern war der Amerikaner Anthony Hilliard mit 20 Zählern, Darren Fenn kam auf 18 Punkte. Johannes Strasser, Point Guard der Dragons, meinte: "Wir hatten nach Spiel zwei jede Menge Wut im Bauch. Die Mannschaft hat heute die richtige Antwort gegeben. Wir haben von Beginn an aggressiv verteidigt und super gespielt."
Quakenbrück hatte die erste Partie vor eigenem Publikum gegen die Mannschaft des ehemaligen Bundestrainers Dirk Bauermann überraschend mit 68:82 verloren. Artland drehte in Spiel zwei in München den Spieß herum und schaffte mit einem 92:84 den Ausgleich.
Boxen, ARD: Der umstrittene Boxkampf von Dereck Chisora gegen seinen Landsmann David Haye wird nicht in der ARD zu sehen sein. Das teilte der öffentlich-rechtliche Sender am Freitagabend mit. Die Übertragung passe nicht zum Image und zum Selbstverständnis der ARD, heißt es in der Mitteilung. Darin sei sich der Sender mit seinem Vertragspartner Sauerland Event GmbH einig.
Chisora ist vom britischen Verband suspendiert. Wegen der blutigen Prügeleinlage gegen Haye bei einer Pressekonferenz in München vor drei Monaten sowie Ohrfeigen und Spuckattacken gegen die Klitschko-Brüder ist Chisora vom britischen Verband auf unbestimmte Zeit die Lizenz entzogen worden. Er und Haye treten am 14. Juli in London mit Lizenzen des luxemburgischen Boxverbandes an. Allein in den ersten zwei Tagen nach Bekanntgabe waren bereits 17.000 Tickets für das am 14. Juli im Fußballstadion von West Ham United in London geplante Schwergewichts-Duell verkauft worden.
Tennis, WTA: Die Weltranglistenerste Victoria Asarenka und Serena Williams bestreiten das Finale beim Turnier in Madrid. Die Weißrussin Asarenka gewann am Samstag im Halbfinale 6:2, 6:4 gegen Agnieszka Radwanska. Die Polin verlor damit auch das sechste Aufeinandertreffen in diesem Jahr. Vorjahresfinalistin Asarenka strebt bei der mit 3,5 Millionen Euro dotierten Damen-Konkurrenz auf den blauen Sandplätzen am Sonntag schon ihren fünften Turniersieg in dieser Saison an. Serena Williams hatte nach ihrem Viertelfinalsieg gegen Maria Scharapowa im Halbfinale nur im ersten Satz Mühe mit der Tschechin Lucie Hradecka und gewann am Ende ungefährdet 7:6 (7:5), 6:0. Außenseiterin Hradecka gelangen im zweiten Satz nur noch sechs Punktgewinne.
Eishockey, Weltmeisterschaft: Im Kampf um den Einzug ins Viertelfinale der Eishockey-WM in Finnland und Schweden ist wieder alles offen: Norwegen besiegte am Samstag den direkten Konkurrenten aus Lettland 3:0 (1:0, 2:0, 0:0) und schob sich mit nunmehr sieben Punkten auf Platz vier der Vorrundengruppe. Nach der Niederlage der Letten (sechs Punkte, Platz fünf) hat Deutschland mit einem Sieg über Dänemark am Nachmittag die Chance, mit ebenfalls sechs Punkten wieder in den Kampf um Platz vier einzugreifen.
Derweil wahrte die Slowakei mit einem ungefährdeten 5:1 (1:0, 4:1, 0:0)-Erfolg über Weißrussland ihre Chance auf den Einzug in die Runde der letzten Acht und steht mit neun Punkten auf dem vierten Platz. Am Nachmittag hatte die Schweiz im Spiel gegen Lettland allerdings die Möglichkeit, wieder zu den Slowaken aufschließen
Das DFB-Pokalfinale gegen Borussia Dortmund ist für den FC Bayern ein besonderes Spiel. Auch vielerlei Gründen.
Fußball, AC Mailand: Der entthronte italienische Meister AC Mailand steht vor einem großen Umbruch: Nachdem bereits Alessandro Nesta, Filippo Inzaghi sowie Gennaro Gattuso ihren Abschied verkündeten, verlassen nun auch Clarence Seedorf und Gianluca Zambrotta den Tabellenzweiten der Serie A. Mit Mark van Bommel verlässt ein weiterer Spieler dieser Generationen den Verein. "Ich werde zurück zum PSV (PSV Eindhoven, Anm. d. Red) gehen, vielleicht noch ein oder zwei Jahre spielen und dann als Trainer arbeiten", sagte van Bommel, der von 2006 bis Januar 2011 beim FC Bayern München aktiv war. "Es ist kein 'Lebewohl', es ist ein 'Auf Wiedersehen', vielleicht komme ich eines Tages als Trainer zurück nach Mailand", sagte der Mittelfeldspieler.
Das DFB-Pokalfinale gegen Borussia Dortmund ist für den FC Bayern ein besonderes Spiel. Auch vielerlei Gründen.
Der Abgang der "Senatoren", wie die Routiniers bezeichnet werden, zwingt die Lombarden zu einer radikalen Verjüngungskur. "Bei Milan geht eine Epoche zu Ende", schrieb die Gazzetta dello Sport am Samstag. Auch beim Stadtrivalen Inter Mailand verlässt eine Legende den Verein. Der kolumbianische Abwehrspieler Ivan Cordoba stand seit 1999 bei Inter unter Vertrag.
Basketball, NBA: LeBron James ist zum dritten Mal zum wertvollsten Spieler der NBA gewählt worden. Wie verschiedene US-Medien am Freitag (Ortszeit) übereinstimmend berichteten, soll James am Sonntag vor dem ersten Playoff-Viertelfinalspiel seiner Miami Heat gegen die Indiana Pacers von Liga-Commissioner David Stern mit der Maurice Podoloff-Trophäe geehrt werden. Der 27-jährige Amerikaner wurde bereits in den Spielzeiten 2008/09 und 2009/10 als MVP geehrt. James ist der achte Profi der NBA-Geschichte, der mindestens dreimal diese Auszeichnung bekam.
Er hatte jedoch bereits vergangene Woche betont, dass es nicht die MVP-Trophäe sei, die ihn antreibe, sondern endlich der Gewinn der Meisterschaft. James hatte 2007 mit den Cleveland Cavaliers die Endspielserie gegen die San Antonio Spurs verloren und musste sich im Vorjahr mit Miami Dirk Nowitzkis Dallas Mavericks geschlagen geben.
Golf, Martin Kaymer: Martin Kaymer und der ehemalige Weltranglisten-Erste Tiger Woods haben mit einer starken zweiten Runde den Cut bei der Players Championship geschafft. Kaymer spielte am Freitag (Ortszeit) eine 69er Runde auf dem schwierigen Par-72-Kurs in Ponte Vedra Beach. Woods benötigte sogar einen Schlag weniger und zog im Klassement mit dem 27-Jährigen aus Mettmann gleich. Beide liegen zur Halbzeit des mit 9,5 Millionen US-Dollar dotierten Turniers der US-PGA-Tour mit 142 Schlägen auf dem geteilten 30. Platz.
Eine Enttäuschung musste der aktuelle Weltranglisten-Spitzenreiter Rory McIlroy verkraften. Der 23-jährige Nordire leistete sich nach einem 72er-Auftakt im zweiten Durchgang 76 Versuche - und scheiterte mit seinen 148 Schlägen deutlich am Cut (144). Die ersten Ränge bei dem Turnier im US-Bundesstaat Florida waren nach zwei Durchgängen in US-amerikanischer Hand. Zach Johnson, Kevin Na und Matt Kuchar lagen mit 136 Schlägen gleichauf. Dem Sieger winkt ein Preisgeld von 1,7 Millionen Dollar.
Eishockey, DEL: Die Kölner Haie haben einen spektakulären Neuzugang perfekt gemacht. Der Klub aus der DEL verpflichtete den schwedischen Olympiasieger Daniel Tjärnqvist. Der Verteidiger wechselt aus Djurgården zum KEC. Er habe einen Vertrag über eine Saison unterzeichnet, teilten die Kölner am Samstag mit. Seinen größten Erfolg erzielte der ehemalige NHL-Profi mit dem Olympiasieg 2006 in Turin. Bei Weltmeisterschaften errang Tjärnqvist mit der schwedischen Auswahl zweimal Silber (2003 und 2004) und zweimal Bronze (2001 und 2002). Bei den Titelkämpfen 2002 in Schweden wurde er zum besten Abwehrspieler des Turniers gewählt.