Sorge in Argentinien:Maradona erneut im Krankenhaus

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Diego Maradona muss im Spital behandelt werden. (Foto: REUTERS)

Kurz nach seinem 60. Geburtstag geht es dem Ex-Weltmeister offenbar nicht gut. Der HSV verlängert mit Sportvorstand Jonas Boldt. Die Uefa denkt über eine EM 2021 in einem Land nach.

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Fußball, Maradona: Argentinien ist wieder einmal in Sorge um sein größtes Fußball-Idol. Diego Maradona begab sich am Montagabend auf Anraten seiner Ärzte zu einem Check-up in eine Klinik in La Plata. Der Weltmeister von 1986 hatte sich am vergangenen Freitag zu seinem 60. Geburtstag bereits sichtbar geschwächt kurz in der Öffentlichkeit gezeigt, mit Schwierigkeiten beim Gehen und Sprechen die Fans in große Sorge versetzt.

"Psychologisch geht es ihm schlecht, und das schlägt sich auf seinen Körper nieder. Er ernährt sich schlecht, das wirft dich aus der Bahn", sagte sein Hausarzt Leopoldo Luque in einer ersten Stellungnahme vor der Tür der Privatklinik Ipensa. Mindestens drei Tage lang soll Maradona vor Ort auch medikamentös besser eingestellt werden. Der einst geniale Spielmacher kämpft seit vielen Jahren gegen seine Kokainsucht, griff laut Luque zuletzt häufig zum Alkohol, um Depressionen zu entfliehen, nehme deshalb auch Antidepressiva und leide an Schlafstörungen. Um der Situation Herr zu werden, hatte er jüngst ein Fitnessprogramm begonnen und bereits deutlich Gewicht verloren.

Maradona ist seit September vergangenen Jahres Trainer beim ortsansässigen Erstligisten Gimnasia y Esgrima, musste in der siebeneinhalb Monate langen Corona-Zwangspause der Liga aber Distanz zum Team wahren, weil er zur Risikogruppe zählt. Am Freitag war er zum Saisonauftakt im Stadion, nahm kurz die Ehrungen entgegen, sah sich dann aber die Partie seiner Mannschaft daheim vor dem Fernseher an.

Fußball, HSV: Der Hamburger SV hat den im Sommer auslaufenden Vertrag mit seinem Sportvorstand Jonas Boldt (38) bis 2023 verlängert. Das gaben die Hamburger am Dienstag bekannt. "Wir haben großes Vertrauen in Jonas' Arbeit und wollen die sportlich strategische Gesamtentwicklung fortsetzen", sagte Marcell Jansen, Aufsichtsratschef des HSV, der die Verhandlungen mit Boldt geführt hatte: "Die Vertragsverlängerung ist das Ergebnis einer beidseitigen Wertschätzung, unserer inhaltlichen Ausrichtung und eines strukturierten, zielführenden Prozesses, der stets von Offenheit geprägt war." Zuletzt waren Gerüchte aufgekommen, dass Boldt auch auf der Liste des italienischen Traditionsklubs AS Rom gestanden haben soll - jetzt die schnelle Einigung über die Vertragsverlängerung. "Es steht außer Frage, dass wir noch ganz am Anfang eines langwierigen Entwicklungsprozesses stehen, den beide Seiten gerne weiter miteinander beschreiten wollen", sagte Boldt: "Ich möchte gemeinsam mit meinem Team weitere Beiträge zur Positiventwicklung unseres Klubs leisten." Boldt war im Mai 2019 von Bayer Leverkusen an die Elbe gewechselt. Seit Ende März 2020 bildet der Manager nach dem Aus von Bernd Hoffmann gemeinsam mit Frank Wettstein das Vorstands-Duo der Hanseaten.

Fußball, EM: Bei der Europäischen Fußball-Union gibt es offenbar Überlegungen, die EM 2021 wegen der Corona-Pandemie nur in einem Land stattfinden zu lassen. Das berichtet die französische Tageszeitung Le Parisien und nennt Russland als möglichen Gastgeber. Eigentlich soll das Turnier in zwölf Ländern stattfinden, auch München gehört zu den Gastgeber-Städten. Wie das Blatt berichtet, gibt es bei der UEFA offenbar Zweifel daran, dass 24 Mannschaften vom 11. Juni bis 11. Juli 2021 quer durch Europa reisen können. Russland hatte bereits zu Beginn der Pandemie seine Hilfe angeboten, als es noch um die Austragung für 2020 ging.

Damals war das Turnier um ein Jahr verschoben worden. Nach der Austragung der WM 2018 könnte Russland die Infrastruktur und die Stadien zur Verfügung stellen. Die UEFA wollte die Überlegungen auf Anfrage von "Le Parisien" nicht bestätigen. Der Verband werde seine ganze Zeit in Anspruch nehmen, um die Konturen der endgültigen Organisation der Euro 2021 zu entscheiden und zu kommunizieren. Angesprochen auf ein Szenario, wonach die EM in ein Land zusammengezogen werden könnte, hatte im Oktober UEFA-Chef Aleksander Ceferin noch gesagt: "Derzeit denken wir nicht darüber nach, aber wir könnten verschiedene Sachen umsetzen."

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