Skispringen:Weltmeisterin Vogt träumt vom Weltcup-Gesamtsieg

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Lillehammer (dpa) - Wenn Carina Vogt über ihren größten noch unerfüllten sportlichen Wunsch spricht, leuchten die Augen der besten deutschen Skispringerin.

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Lillehammer (dpa) - Wenn Carina Vogt über ihren größten noch unerfüllten sportlichen Wunsch spricht, leuchten die Augen der besten deutschen Skispringerin.

„Der Gesamtweltcup ist mein großer Traum. Das möchte ich in meiner Karriere irgendwann erreichen“, sagt die 23-Jährige vor dem Saisonauftakt in Lillehammer. Realistisch und nüchtern, wie Vogt nun einmal ist, geht sie die Sache aber ohne Druck an: „Das muss einfach passieren. Das kann man nicht erzwingen.“

In einem Winter ohne große Meisterschaften ist der Weltcup das Highlight. Für Vogt, die bereits Olympiasiegerin und Weltmeisterin ist, wäre ein Triumph am Saisonende ein weiterer Mosaikstein in ihrer märchenhaften Karriere. Als ärgste Konkurrentinnen erwartet die Schwäbin „die üblichen Verdächtigen“ wie Titelverteidigerin Daniela Iraschko-Stolz aus Österreich und die Japanerin Sara Takanashi. „Sie werden ihre Finger wieder mit im Spiel haben. Aber es gibt sicherlich noch die eine oder andere Überraschungskandidatin“, mutmaßt Vogt.

Ob sie schon zum Auftakt auf der Olympiaschanze von 1994 vorne mitspringen kann, ist fraglich. Wie im vergangenen Winter stieg Vogt, dieses Mal aus beruflichen Gründen, verspätet ins Training ein. Im Sommer bestritt sie keinen internationalen Wettkampf. „Es könnte ein bisschen eng werden. Wir kennen aber die Stellschrauben und an denen werden wir drehen“, erklärt Bundestrainer Andreas Bauer.

Er setzt auf die Wettkampfhärte seiner Top-Athletin. „Wenn man den Gesamtweltcup gewinnen will, muss man von Anfang bis Ende auf einem konstant hohen Level springen“, sagt der Allgäuer. Dafür hat Vogt im Training intensiv gearbeitet, zudem wurde viel am Material getestet. „Ich hoffe, das macht sich diesen Winter bezahlt“, meint Vogt. In erster Linie will sie aber „einfach mit Spaß und Freude Skispringen“.

Ihren momentanen Leistungsstand kann sie nicht einschätzen. „Das ist sehr schwierig. Ich weiß nicht, was meine Leistung momentan wert ist. Ich muss den ersten Wettkampf abwarten, damit ich ungefähr weiß, wo die Weltspitze sich ansiedelt“, erklärt Vogt. Ziel sei es, so oft wie möglich auf das Podium zu springen und den einen oder anderen Weltcupsieg einzufahren. „Ob das aufgeht, kann ich noch nicht sagen. Aber das ist das große Ziel.“

Neben Vogt erhofft sich Trainer Bauer vor allem von Katharina Althaus Top-Platzierungen. Zudem hat Anna Rupprecht im Sommer deutliche Fortschritte gemacht. Beim Sommer-Grand-Prix in Courchevel erzielte sie als Fünfte ihr bestes Resultat. „Unser Bestreben war es, hinter Althaus und Vogt die Mannschaft zu stärken. Wir wollen nicht nur mit zwei Athletinnen unter den Top 15 vertreten sein, sondern möglichst mit einer Dritten und Vierten“, sagt Bauer.

Das würde den momentanen Skisprung-Boom bei den Frauen weiter beflügeln. Denn durch die Erfolge von Vogt und die größere mediale Aufmerksamkeit konnte der Deutsche Skiverband einen enormen Zulauf verbuchen. Bauer freut es: „Es ist wirklich toll anzuschauen, was die Erfolge für eine Signalwirkung nach außen haben. Es hat sich viel bewegt.“

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