Halvor Egner Granerud hat die 71. Vierschanzentournee der Skispringer gewonnen. Mit Versuchen auf 139,5 und 143,5 Meter entschied der Norweger am Freitag auch das Dreikönigsspringen in Bischofshofen für sich und hielt damit seinen polnischen Verfolger Dawid Kubacki auf Distanz. Kubacki belegte in der Gesamtwertung des Traditionsevents den zweiten Rang. Das Gesamtpodium komplettierte der Slowene Anze Lanisek, der in der Tageswertung Zweiter vor Kubacki (Rang drei) wurde. Das Trio hatte die gesamte Tournee dominiert.
Graneruds Triumph, für den es neben seinem Gesamtweltcup-Titel 2020/21 der größte Erfolg war, geriet im Dauerduell mit Kubacki nicht mehr groß in Gefahr. Der 26-Jährige beendete vor 14 000 Zuschauern auch Norwegens Gesamtsieg-Flaute, die seit dem Titel von Anders Jacobsen im Januar 2007 immerhin 16 Jahre dauerte.
Für Deutschlands Springer lief es wie in Innsbruck schlecht. Bester Athlet war Philipp Raimund (136 und 135,5 Meter) auf Platz zwölf. Andreas Wellinger fiel nach Sprüngen auf 131,5 und 130 Meter aus den besten Zehn der Gesamtwertung. Für Team-Weltmeister Karl Geiger (23. am Freitag) war das Thema Gesamtwertung schon nach dem Quali-Aus in Innsbruck durch. Markus Eisenbichler schied wie in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen im ersten Durchgang aus, diesmal auf Platz 31. Ein Tournee-Ranking ohne Deutschen in den Top Ten gab es zuletzt vor zwölf Jahren, doch selbst da war das Abschneiden noch besser. Der erste Tournee-Sieg seit Sven Hannawald 2002 war schon ab dem Neujahrsspringen überhaupt kein Thema mehr.