Skispringen:Tournee in Gefahr: Wellinger fällt nach Verletzung aus

Lesezeit: 1 min

Frankfurt/Main (dpa) - Der Horrorsturz von Ruka ist für Skisprung-Ass Andreas Wellinger doch nicht so glimpflich ausgegangen wie erhofft.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Frankfurt/Main (dpa) - Der Horrorsturz von Ruka ist für Skisprung-Ass Andreas Wellinger doch nicht so glimpflich ausgegangen wie erhofft.

Der Team-Olympiasieger hat sich bei seiner Bruchlandung unweit des Polarkreises am vergangenen Samstag neben einer Wirbelsäulenstauchung auch eine Luxation des Schlüsselbeingelenks zugezogen und muss um seinen Start bei der Vierschanzentournee bangen. „Der Sturz und die daraus resultierende Verletzung sind sehr ärgerlich. Vor allem, weil der Fehler, der dazu geführt hat, vermeidbar gewesen wäre. Die nächsten Weltcups muss ich jetzt leider abhaken“, sagte Wellinger.

Die Dauer der Trainings- und Wettkampfpause, die Wellinger aufgrund der Verletzung einlegen muss, ist derzeit nicht absehbar. Immerhin komme der 19-Jährige um eine Operation herum, teilte der Deutsche Skiverband (DSV) mit. „Die Computer-Tomographie bestätigte den Verdacht auf eine Verletzung des Schlüsselbeins. Dieses ist am Brustbein nach innen luxiert. Ein konservatives, nicht operatives Vorgehen ist in diesem Fall die erste Wahl“, erklärte Teamarzt Mark Dorfmüller nach der eingehenden Untersuchung am Mittwoch.

Wellingers Schultergelenk wird nun mit einem Rucksackverband fixiert. Eine Prognose, wann der Weltcup-Dritte des Auftaktspringens in Klingenthal wieder auf die Schanze zurückkehren kann, ist derzeit nicht möglich. Wellinger selbst hofft auf eine schnelle Genesung. „Ich bin natürlich froh, dass ich mich nicht ernsthafter verletzt habe. Jetzt möchte ich möglichst schnell wieder auf die Schanze und Skispringen“, sagte er.

Ob es bis zur Vierschanzentournee Ende Dezember reicht, erscheint jedoch fraglich. Vor Weihnachten scheint ein Comeback fast ausgeschlossen. „Sein Ausfall ist bedauerlich, denn Andreas war in einer sehr guten Form und damit eine Verstärkung für die Mannschaft“, erklärte Bundestrainer Werner Schuster.

Wellinger war am vergangenen Samstag beim Weltcup im finnischen Ruka kurz nach dem Absprung in Schieflage geraten, mit dem Rücken auf den Schanzenvorbau geknallt und dann rund 100 Meter bis in den Auslauf gerutscht. „Wir haben die Ursachen, die zu dem Sturz führten, auf verschiedenen Ebenen analysiert und einen individuellen Fehler in der Sprungansteuerung festgestellt“, betonte Schuster und fügte hinzu: „Andi ist ein intelligenter Springer und wird deshalb aus dieser Situation lernen, seine Sprungtechnik den Gegebenheiten noch besser anzupassen.“

Neben der schnellen Ausheilung der Schulterverletzung wird es für Wellinger auch darum gehen, den Sturz psychisch zu verarbeiten. „Er kannte bislang keine Angst, ist immer unbeschwert gesprungen. So einen Sturz muss er erst mal aus dem Kopf bekommen“, hatte Schuster bereits am Wochenende gesagt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: