Skispringen:Schwerer Sturz überschattet Springen in Engelberg

Lesezeit: 1 min

Am Donnerstag ging noch alles gut: Anna Odine Ström in Engelberg, einen Tag vor ihrem Sturz. (Foto: Manuel Geisser/Imago)

Die Norwegerin Anna Odine Ström bleibt bei der Weltcup-Premiere der Frauen nach einem Versuch auf 122 Meter minutenlang regungslos liegen. Der Verband und die Springerin selbst geben Entwarnung.

Ein schwerer Sturz der norwegischen Skispringerin Anna Odine Ström hat die Weltcup-Premiere der Frauen in Engelberg in der Schweiz überschattet. Ström kam am Freitag im zweiten Durchgang bei einem Versuch auf 122 Meter zu Fall und lag anschließend minutenlang regungslos im Auslauf. Mehrere Rettungskräfte eilten zu Hilfe und transportierten die 25-Jährige anschließend ab. Bei Zuschauern und Athletinnen wurde es still, auch beim danach folgenden Finale des Springens kam keinerlei Stimmung mehr auf.

Der norwegische Verband teilte etwa eine halbe Stunde nach dem besorgniserregenden Zwischenfall via Instagram mit, dass Ström bei Bewusstsein sei und darauf warte, vom Arzt durchgecheckt zu werden. Ström hatte nach der Landung den rechten Ski verloren und war in hoher Geschwindigkeit kopfüber in den Schnee geknallt. Severin Freund sprach im ZDF von einem "ganz bösen Sturz".

Am Samstag meldete sich Ström bei Instagram zu Wort: "Lebendig, aber das war es auch schon", schrieb Ström zu einem Foto, bei dem ihr linkes Knie in einer Schiene und zudem eine abgestellte Krücke zu sehen waren. Der Weltverband Fis berichtete von einer bislang nicht näher definierten Knieverletzung. Weitere Untersuchungen sollen nach der Heimreise in Norwegen durchgeführt werden.

"Es ist immer schwierig, so was mit anzusehen, wenn jemand nicht mehr alleine rausgehen kann. Ich hoffe, ihr geht es bald wieder besser", sagte Deutschlands beste Springerin Katharina Schmid. Die dreifache Weltmeisterin von Planica brach im Auslauf zunächst das laufende Interview ab und wirkte den Tränen nahe. Der Wettbewerb wurde völlig zur Nebensache, nachdem Ström als Vierte des ersten Durchgangs so schwer gestürzt war.

Ema Klinec aus Slowenien vermied einen weiteren Sturz nur knapp und vergab mit der verpatzten Landung den Sieg. Klinec wurde Dritte. Platz eins sicherte sich Josephine Pagnier aus Frankreich vor Alexandria Loutitt aus Kanada. Schmid (früher Althaus) belegte nach Sprüngen auf 118 und 114 Meter den 13. Platz. Die Frauen sind in diesem Winter erstmals in dem malerischen Ort in der Schweiz vertreten.

© SZ/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusRusslands Rückkehr in den Weltsport
:"Sie haben mir gewünscht, dass eine Bombe mein Haus treffen möge"

Mit seinem Friedensappell wurde der ukrainische Skeletonfahrer Wladyslaw Heraskewytsch 2022 berühmter als mancher Olympiasieger. Im Interview redet er über die Rückkehr angeblich neutraler russischer Athleten in Paris - und kritisiert das IOC scharf.

Interview von Johannes Knuth

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: