Ski alpin:Warten auf Höfl-Rieschs Entscheidung

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Lenzerheide (dpa) - Maria Höfl-Riesch saß krank zu Hause vor dem Fernseher, als sich Anna Fenninger mit der Großen Kristallkugel in der Hand für den Sieg im Gesamtweltcup feiern ließ.

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Lenzerheide (dpa) - Maria Höfl-Riesch saß krank zu Hause vor dem Fernseher, als sich Anna Fenninger mit der Großen Kristallkugel in der Hand für den Sieg im Gesamtweltcup feiern ließ.

Die Deutsche konnte verletzt und wegen Fiebers am Sonntag nicht in Lenzerheide in der Schweiz sein. „Wahnsinns Saison, Anna! Die Kugeln sind hochverdient“, gratulierte sie via Facebook. Schon nach ihrem schweren Sturz und den daraus resultierenden Verletzungen war die dreimalige Olympiasiegerin in Abwesenheit als beste Abfahrerin des Winters geehrt worden - und hinterließ da eine Lücke. Ob die auch dem Damen-Team des Deutschen Skiverbands droht, ist noch immer offen. Unabhängig von einem von vielen erwarteten Rücktritt aber ist klar: Für den WM-Winter wird es Veränderungen geben. Müssen.

Denn beim Sieg der Österreicherin Fenninger und dem daraus resultierenden Gewinn der kleinen Kugel konnte auch Viktoria Rebensburg mit ihrem zehnten Platz im Riesenslalom die Weltcup-Bilanz der deutschen Damen nicht mehr aufhellen. Unzufrieden stand die 24 Jahre alte Bronzemedaillengewinnerin von Sotschi am Sonntag im Zielraum in Lenzerheide. Drei Siege und insgesamt elf Podestplätze sind die Ausbeute der Saison. So schlecht waren die erfolgsverwöhnten Skirennfahrerinnen zuletzt 2008, als es zwei Siege und insgesamt acht Top-3-Resultate gab.

Klar: Höfl-Riesch gewann die ersehnte Abfahrts-Kugel, war im Gesamtklassement bis zu ihrem Sturz an der Spitze. Auch Kombinations-Gold und Super-G-Silber für sie sowie Bronze im Riesentorlauf für Rebensburg bei Olympia sind ein toller Erfolg. Über die Probleme aber können auch die Medaillen in Russland nicht hinwegtäuschen. „Wir haben zwei wirklich gute Läuferinnen, die Maria und die Vicky, die ein internationales Weltklasseniveau halten können. Alles andere ist deutlich dahinter“, sagte Alpindirektor Wolfgang Maier. „Wir haben sehr viel Substanz verloren, sowohl in den technischen als auch in den Speed-Disziplinen.“

Lena Dürr entwickelte sich von der allseits gelobten Nachwuchshoffnung zum Sorgenkind. Olympia und das Weltcupfinale in der Schweiz verpasste sie deutlich. Christina Geiger stagniert in ihrer Entwicklung. Veronique Hronek und Gina Stechert fehlten nahezu die komplette Saison verletzt. Höfl-Rieschs Schwester Susanne ist nach langer Verletzungspause noch weit vom alten Niveau entfernt.

Maier ist sich der Situation bewusst. „Es werden sicher mal ein, zwei Jahre ins Land ziehen, besonders dann, wenn die Maria aufhört, wo die Ergebnisse nicht in der gewohnten Art und Weise abgeliefert werden“, sagte er. „Auch das gehört mal dazu.“ Ziel sei es, in vier Jahren für die Olympischen Winterspiele wieder auf einem guten Niveau zu sein.

Verbessert hat sich von den Weltcupfahrerinnen aus der zweiten Reihe signifikant nur Barbara Wirth. „Ich bin schon sehr zufrieden, was ich geschafft habe“, sagte sie nach Rang 13 im Slalom am Samstag. Ihr Ziel für die kommende Saison sei nun, sich in den Top 15 bei den Torläuferinnen zu etablieren.

Die klare Nummer eins dort ist und bleibt Mikaela Shiffrin. Olympiasiegerin, Weltmeisterin, Kugel-Gewinnerin - die Amerikanerin hat schon mit 19 Jahren einen prall gefüllten Trophäenschrank. Obwohl ihr die Disziplinwertung schon nicht mehr zu nehmen war, deklassierte sie die Konkurrenz auch im letzten Rennen. Ihr Vorsprung auf die Zweitplatzierte Frida Hansdotter aus Schweden: 1,44 Sekunden.

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