Ski alpin:Start in den Olympia-Winter: Höfl-Riesch bereit

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Sölden (dpa) - Die deutschen Alpinen wollen auch im Olympia-Winter ihre Goldform finden. Nach drei Siegen bei den Winterspielen 2010 in Vancouver soll der Auftakt-Weltcup an diesem Wochenende im österreichischen Sölden ein gelungener Start für die nächste erfolgreiche Medaillenjagd werden.

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Sölden (dpa) - Die deutschen Alpinen wollen auch im Olympia-Winter ihre Goldform finden. Nach drei Siegen bei den Winterspielen 2010 in Vancouver soll der Auftakt-Weltcup an diesem Wochenende im österreichischen Sölden ein gelungener Start für die nächste erfolgreiche Medaillenjagd werden.

Der leidgeprüfte WM-Zweite Felix Neureuther freut sich „auf ziemlich coole Rennen dieses Jahr“, Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg mag noch gar nicht an den Saisonhöhepunkt in gut 100 Tagen in Russland denken. Dagegen sinnierte Maria Höfl-Riesch vor ihrer vielleicht letzten Saison schon einmal über die „Krönung“ einer großen Karriere: Das dritte Olympia-Gold. „Noch ein Erfolg wäre natürlich wunderschön und dann würde ein großer Traum in Erfüllung gehen“, bekannte die Doppel-Olympiasiegerin von 2010.

Noch schimmert der Glanz von Winterspiel-Medaillen allenfalls am Horizont - erst einmal steht der Start in die Weltcup-Saison mit zwei Riesenslalom-Rennen auf dem Gletscher an. „Es ist eine super Standortbestimmung, weil das Rennen extrem gut ist“, sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier, der mit dem Team beim Ringe-Spektakel in Russland drei Podestplätze anpeilt. „Wir haben seit 2009 bei jedem Großereignis abgeliefert und ich gehe auch davon aus, dass wir das in Sotschi tun.“ Für die Teilnahme eines Sportlers ist ein Top-8-Rang oder zwei Platzierungen in den Top-15 nötig.

Vor den Spielen in Russland sollen viele Spitzenränge im Weltcup her: 20 Podestplätze, 7 Siege lautete die Einzel-Bilanz in der Saison 2012/13. Aus den Vorjahren waren die deutschen Skirennfahrer zwar Besseres gewohnt, aber vier Medaillen bei der WM in Schladming sorgten dennoch für eine gute Bilanz. Beim Saisonhöhepunkt wie so oft erfolgreichste Sportlerin des Deutschen Skiverbands: Höfl-Riesch.

Auch diesmal steht die 28-Jährige, die in der Vorbereitung im Athletiktraining neue Wege ging, wieder besonders im Fokus. Zumal es ihre letzte Saison sein könnte. „Ich werde das sicher erst nach der Saison entscheiden, aber das ist schon möglich“, erklärte die Kombinations-Weltmeisterin. Ihr Ziel, wie immer: In allen Disziplinen möglichst viele Podestplätze einfahren. „Am liebsten bei Olympia.“

Wie das gesamte Team ist Höfl-Riesch vor dem ersten Startsignal des Winters gespannt. Wie ist die Form? Wie die der Konkurrenz? Was für Trends gibt es? Neue Stars, da sind sich alle einig, werden keine erwartet. Vorjahresdauersiegerin Tina Maze (Slowenien) wird ebenso vorne mitfahren wie Abfahrtsolympiasiegerin Lindsey Vonn. Den Auftakt in Sölden wird die Amerikanerin aber aus der Ferne beobachten, ihr Comeback nach dem Kreuzbandriss im Februar hat sie verschoben.

Bei den Herren dagegen ist die Elite komplett. Österreichs Ski-Star Marcel Hirscher und Riesenslalom-Gigant Ted Ligety (USA) liefern sich ein erstes Duell. Spannung verspricht die Rückkehr von Ligetys Landsmann Bode Miller nach anderthalb Jahren Pause.

„Sölden ist aber nicht das Rennen, das letztendlich entscheiden wird, wie die Saison verläuft“, mahnte Maier zur Besonnenheit. Gleichwohl fiebert auch er dem Wettkampf in 3000 Metern Höhe bei prognostiziertem Sonnenschein und warmen Temperaturen entgegen. Seine größte Podesthoffnung: Olympiasiegerin Rebensburg. „Ich freue mich sehr aufs Rennen und bin gespannt, wo ich stehe“, erklärte die 24-Jährige, die mehr und mehr auf ihren Goldcoup von 2010 angesprochen wird. An eine Wiederholung will Rebensburg aber noch nicht denken. „Der Fokus liegt voll und ganz auf dem ersten Rennen.“

Rebensburg und Höfl-Riesch kamen wie Fritz Dopfer praktisch gesund durch die Vorbereitung. Dagegen erwischte es Neureuther wie so oft hart. „Ich habe mal wieder was gehabt, was sonst eigentlich keiner hat“, sagte er und verwies auf seine Probleme mit der Wundheilung nach einer OP am Sprunggelenk. Mehr als vier Monate - statt der geplanten zwei Wochen - dauert nun schon der Genesungsprozess. „So was kommt relativ häufig bei älteren Frauen vor - so hab' ich mich dann auch gefühlt“, scherzte Neureuther, als er den Start in Sölden bereits ins Auge gefasst hatte. Im Gegensatz zum Vorjahr, als ihn der Rücken zu einer Pause zwang, soll es dieses mal klappen.

Anders als vor vier Jahren sind die lange Zeit schwächelnden Herren in Mannschaftsstärke besser als die Damen aufgestellt. Maier hat ein wenig Sorge, weil sich im Frauen-Team alles auf Höfl-Riesch und Rebensburg konzentriert. Die frühere Riesenslalom-Weltmeisterin Kathrin Hölzl verkündete kurz vor Saisonstart nach langer Leidenszeit ihre Karriereende. Sie sorgte 2009 mit ihrem WM-Titel für die erste deutsche Medaille nach langer Durststrecke - aber auch ohne Hölzl sollen die goldenen Zeiten für das DSV-Team weitergehen.

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