Mit einer herausragenden Fahrt hat US-Skirennläufer Ryan Cochran-Siegle bei den Weltcup-Rennen in Bormio den Super-G gewonnen. Es war der erste Sieg für Cochran-Siegle, 28, den Sohn von Barbara Ann Cochran, die bei den Olympischen Winterspielen 1972 Gold im Slalom gewonnen hatte. Er raste mit gewaltigem Vorsprung von 0,79 Sekunden vor Vincent Kriechmayr aus Österreich und Adrian Smiseth Sejersted aus Norwegen ins Ziel.
Rückstand auf der anspruchsvollen Piste "Stelvio" hatten in Italien auch die deutschen Rennfahrer, sie zeigten dennoch beachtliche Leistungen. Romed Baumann aus Kiefersfelden schwang auf dem siebten Rang ab, der 34 Jahre alte gebürtige Österreicher bestätigte damit seine gute Form. "Ein richtig cooler Tag, mir ist alles aufgegangen, was ich mir vorgenommen habe", sagte er danach. Baumann hatte bei der ersten Zwischenzeit sogar noch vor Cochran-Siegle gelegen, im Ziel war er dann 1,45 Sekunden zurück, wollte sich darüber aber nicht grämen. Über seine Platzierung, versicherte er, "bin ich selbst überrascht". Tatsächlich war Baumann in einem Super-G zuletzt im Februar 2016 in die Top 10 gefahren. "Topmotiviert" gehe er nun in die Abfahrt an diesem Mittwoch (11.30 Uhr), sagte er nach seiner dritten Top-10-Platzierung des Winters.
Für eine große Überraschung sorgte Nachwuchsfahrer Simon Jocher, der in seinem achten Weltcup-Rennen zum ersten Mal in die Punkteränge fuhr: Mit der hohen Startnummer 41 erreichte der 24 Jahre alte Schongauer vom Ski-Club Garmisch trotz der ungünstigen Sichtverhältnisse einen hervorragenden Platz 15. Andreas Sander (Ennepetal) und Josef Ferstl (Hammer) fuhren auf Rang 20 und 21. Manuel Schmid (Fischen) verpasste die Punkteränge.
US-Rennfahrer Ryan Cochran-Siegle befindet sich derweil in bestechender Form. Vor anderthalb Wochen hatte er in Gröden Platz zwei in der Abfahrt belegt. In Bormio präsentierte er sich bislang als Favorit auf den Sieg in der Abfahrt: In den beiden Trainingsfahrten für das Rennen am Mittwoch war er jeweils der Schnellste. Er stehe derzeit gut auf den Ski, sagte er im ZDF, wichtig sei deshalb: "Nicht zu viel nachdenken, nichts erzwingen."