Ski Alpin:Baustellen im Knie

Ein Sturz und seine Folgen: Nach seinem Unfall im November 2018 in Beaver Creek steht es im Skifahrerleben von Thomas Dreßen schon mal "Spitz auf Knopf". (Foto: Matthias Balk/dpa)

Von Johannes Knuth

Spitzensportler eignen sich über die Jahre oft ein umfangreiches Wissen in Anatomie und Traumatologie an, das bringt ihr Beruf nun mal mit sich - Thomas Dreßen hat das vor genau einem Jahr wieder erfahren. Er steuerte im Schneegestöber von Beaver Creek etwas zu übermütig über die Abfahrtspiste, es folgte der übliche Dreiklang des Alpinsports: Kreuzbandriss, lange Krankschreibung, an diesem Samstag das Comeback in Lake Louise/Kanada. Wobei Dreßen, dem Speed-Experten und Hobby-Mediziner wider Willen, eines wichtig ist: Es waren damals auch Innenmeniskus, Außenmeniskus, Knorpel, Innenband und die linke Schulter versehrt. Im Großen und Ganzen gehe es ihm nun wieder prächtig, allein der Meniskus sei aber noch immer eine "Baustelle". Und so müssen sie im Deutschen Skiverband in diesem Winter einen nicht ganz einfachen Spagat bewältigen. Da ist zum einen dieser Hochbegabte, der mit 26 Jahren schon einen Abfahrtssieg im Ski-Kolosseum von Kitzbühel in der Vita stehen hat und fast so lässig vor Kameras und Mikrofonen bayert wieder der just zurückgetretene Felix Neureuther - der aber noch nicht wieder den Körper mit sich führt, um die mittlerweile alpenhohen Erwartungen im Wettkampf zu erfüllen. Dreßen ist gewissermaßen ein Hoffnungsträger im Wiederaufbau - was immerhin zum Übergangswinter der Alpinen passt, der frei von WM und Winterspielen ist.

© SZ vom 29.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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