Schwimmen:Langer und kurzer Olympia-Weg nach Rio

Kasan (dpa) - Bei der Schwimm-WM in Kasan werden auch weitere Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro vergeben. Je nach Sportart ist der Weg nach Brasilien unterschiedlich schwer.

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Kasan (dpa) - Bei der Schwimm-WM in Kasan werden auch weitere Quotenplätze für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro vergeben. Je nach Sportart ist der Weg nach Brasilien unterschiedlich schwer.

Das hängt auch mit den vom Internationalen Olympischen Komitee limitierten internationalen Teilnehmerzahlen zusammen: 900 Beckenschwimmern stehen 50 Freiwasserschwimmer oder 136 Wasserspringer gegenüber. Der Weg nach Rio - ein Überblick: 

FREIWASSERSCHWIMMEN: Eine Top-10-Platzierung bei der WM ist Pflicht über die olympischen 10 Kilometer. Bei den Mammutstarterfeldern ist das ein hartes Unterfangen. Gelingt das keinem der je zwei angetretenen deutschen Frauen und Männer, bleibt als zweite Chance die Qualifikation des Weltverbandes FINA im Juni 2016. Von je zwei deutschen Männern und Frauen kann sich dann noch jeweils eine(r) das Rio-Ticket sichern.

WASSERSPRINGEN: Es wird unterschieden zwischen Einzel- und Synchrondisziplinen. Die drei Medaillen-Duos vom Turm und Drei-Meter-Brett sichern ihren Verbänden einen Olympia-Startplatz. Im Einzel reicht das Finale der besten 12 für den nationalen Quotenplatz. Beim Weltcup im Februar in Rio gibt es die letzte Chance. Im Synchronspringen geht es dann noch um vier weitere Plätze, da Brasilien als Gastgeber feststeht. Vom DSV hat bislang nur Martin Wolfram als Europameister vom Turm ein fixes deutsches Rio-Ticket ersprungen. Mehr Plätze werden beim Weltcup in Rio vergeben.

WASSERBALL: Lang wird der Weg für die deutschen Wasserballer. Bei der EM in Januar muss sich das Team des neuen Trainers Patrick Weissinger mit einer guten Platzierung erst einmal für ein Qualifikationsturnier im Frühjahr empfehlen. Dort geht es um die drei letzten von insgesamt zwölf (Männer) bzw. acht (Frauen) Rio-Tickets. Für die Männer ist das schon sehr schwer, für die Frauen eher illusorisch.

BECKENSCHWIMMEN: Einfacher ist Rio für die Beckenschwimmer. Sie müssen im kommenden Frühjahr zunächst bei der DM in Berlin zwei Normzeiten unterbieten: Im Vorlauf ist Platz 20 der WM von Kasan gefordert, im Finale Platz 12. Diese Zeiten müssen im Sommer bei einem Überprüfungswettkampf bestätigt werden - mit einem Zeitaufschlag versehen. Für die olympischen Staffeln ist vom Weltverband Platz eins bis zwölf der WM 2015 gefordert, die vier restlichen schnellsten Staffeln weltweit füllen das Feld auf. In der olympischen Kernsportart lässt das IOC viel mehr Sportler zu als etwa beim Wasserspringen oder im Freiwasser.

SYNCHRONSCHWIMMEN: Der DSV selbst rechnet allenfalls mit einem Duett als Olympia-Teilnehmer Qualifikation eines Duetts. Bei der Qualifikation des Weltverbandes FINA im März werden noch elf Tickets für Rio vergeben. Ein mögliches Duett müsste beim Deutschen Olympischen Sportbund in die Einzelfallentscheidung.

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